Am Donnerstag erreichte der DAX kurzzeitig die Marke von 14.000 Punkten. Knapp 100 Zähler vor dem Rekordhoch schalteten die Anleger dann allerdings einen Gang zurück. Was Bestmarken betrifft, macht die zweite Börsenreihe dem Leitindex in diesen Tagen etwas vor: Sowohl der MDAX als auch der SDAX konnten diese erneut weiter nach oben schrauben.

Der Demokrat Joe Biden ist nun der 46. Präsident der USA. Er will die von der Corona-Pandemie schwer getroffene Wirtschaft mit weiteren, billionenschweren Hilfsmaßnahmen stützen. Dies trieb die Aktienkurse am Vorabend in New York in Rekordhöhen, am Donnerstag ist nun ein stabiler Auftakt an der Wall Street absehbar.

Gewinner im DAX war am Donnerstag die Delivery Hero-Aktie mit einem Plus von mehr als drei Prozent. Schlusslicht im deutschen Leitindex war die MTU-Aktie, die mit einem Abschlag von rund vier Prozent gehandelt wurde.

Was am Donnerstag an der Börse außerdem wichtig war


'MM': Commerzbank will rund 400 Filialen schließen
Der neue Commerzbank-Chef Manfred Knof will das Filialnetz des Instituts in Deutschland laut einem Pressebericht um die Hälfte zusammenstreichen. Die Zahl der Standorte solle von derzeit gut 800 auf 400 schrumpfen, berichtete das "Manager Magazin" am Donnerstag, die Autoren beriefen sich dabei auf "Kenner des Geldhauses". Die Verkleinerung des Netzes sei einer der Kernpunkte von Knofs Sanierungsplan, den der Manager voraussichtlich bei der Bilanzvorlage am 11. Februar vorstellen werde.

Telekom und Cellnex legen Funktürme in Niederlanden zusammen
Die Deutsche Telekom und der Telekommunikationsdienstleister Cellnex wollen ihre Funktürme in den Niederlanden zusammenlegen und dabei ein neues offenes Investitionsvehikel schaffen. Unter dem Namen Cellnex Netherlands soll so die führende unabhängige Turmgesellschaft des Landes entstehen, wie der Bonner Konzern am Donnerstag mitteilte. In dieser sind dann die rund 3150 Dachstandorte und Funktürme der Telekom-Tochter T-Infra sowie rund 1000 Cellnex-Masten gebündelt.

United Airlines bleibt tief in den roten Zahlen
Die Corona-Krise hat der US-Fluggesellschaft United Airlines auch zum Jahresende einen hohen Verlust eingebrockt. Die drei Monate bis Ende Dezember wurden unter dem Strich mit einem Minus von 1,9 Milliarden Dollar (1,6 Mrd Euro) abgeschlossen, wie das Unternehmen am Mittwoch nach US-Börsenschluss in Chicago mitteilte. Vor einem Jahr hatte es noch einen Gewinn von 641 Millionen Dollar gegeben. Der Umsatz brach um 69 Prozent 3,4 Milliarden Dollar ein.

Qiagen will US-Antrag für Antigen-Test erneut einreichen - PCR wirksam
Das Biotechunternehmen Qiagen will im ersten Quartal in den USA erneut einen Antrag auf Notfallzulassung für den QIAreach Sars-CoV-2 Antigen Test stellen. Die Entscheidung für eine erneute Einreichung erfolge, nachdem Qiagen den im November 2020 eingereichten Antrag zurückgezogen habe, um ein in Zusammenhang mit verwendeten Reagenzien aufgetretenes Problem zu adressieren, teilte das Unternehmen am späten Mittwochabend mit. Man gehe davon aus, das Problem behoben zu haben. Weitere Daten zur Einreichung bei der US-Zulassungsbehörde DA würden nun erhoben. Die Entscheidung werde keinen Einfluss auf den im Dezember ausgegebenen Ausblick für den Gesamtjahresumsatz und bereinigten Gewinn 2021 haben.

ROUNDUP: VW-Konzern verfehlt CO2-Ziele 2020 leicht - Ergebnis nicht belastet

Der Volkswagen-Konzern hat die Flottenziele der Europäischen Union für den Ausstoß von klimaschädlichem Kohlendioxid (CO2) im vergangenen Jahr wie erwartet knapp verfehlt. 2020 sanken die durchschnittlichen Emissionen neu verkaufter Autos aus der VW-Gruppe zwar um rund ein Fünftel auf 99,8 Gramm je gefahrenem Kilometer, wie die Wolfsburger am Donnerstag mitteilten. In dem mit einigen kleineren Herstellern bei der EU gebildeten, maßgeblichen Pool zur CO2-Abrechnung lag VW aber insgesamt noch um rund 0,5 Gramm über dem nötigen Zielwert. Im vierten Quartal entstehe dem Konzern dadurch keine weitere Ergebnisbelastung, weil bereits frühzeitig Rückstellungen gebildet worden seien, hieß es.

Bundesamt: Streit um Genehmigung für Nord Stream 2 kann länger dauern
Der Streit um die Genehmigung für den Weiterbau der Ostseegaspipeline Nord Stream 2 könnte sich bis ins nächste Jahr hinziehen. "Das kann ein Weilchen dauern", sagte die Leiterin des Bundesamtes für Seeschifffahrt und Hydrographie, Karin Kammann-Klippstein, am Donnerstag auf Anfrage. Nach den Widersprüchen gegen die Genehmigung vom 15. Januar müssten die beiden Umweltverbände ihren Schritt nun schriftlich begründen. Dafür gebe es keine konkrete Frist. Sollte das Bundesamt die Widersprüche dann zurückweisen, könnten die Verbände dagegen klagen.

rtr/dpa-AFX/ak