Der DAX hat einen durchwachsenen Handelstag hinter sich und notierte zeitweise 0,8 Prozent im Minus. Bis zum Börsenschluss konnte sich das Börsenbarometer allerdings berappeln. Als Belastung erwiesen sich neben den anhaltenden Pandemiesorgen auch jüngste Aussagen von US-Notenbankchef Jerome Powell. Ihm zufolge soll sehr vorsichtig und mit großer Transparenz nach einer fast vollständigen Erholung der Wirtschaft die in der Krisenzeit geleistete geldpolitische Unterstützung für die Märkte zurückgefahren werden.

Mit 14.804 Punkten hatte der deutsche Leitindexnoch vor einer Woche, nicht zuletzt getrieben von immens starken Autowerten, eine neue Bestmarke erreicht und damit für dieses Jahr einen Gewinn von fast acht Prozent erzielt. Seitdem bremsten insbesondere Corona-Sorgen. Die Anzahl der dem Robert Koch-Institut gemeldeten Neuinfektionen steigt weiter.

Schlusslicht im DAX war am Donnerstag die Adidas-Aktie mit einem Minus von mehr als sechs Prozent. Börsianer:innen sehen Risiken in China: Nach der Verhängung von EU-Sanktionen gegen das Land sind die schwedische Modekette Hennes & Mauritz und andere ausländische Unternehmen dort in die Kritik geraten.

Gewinner im DAX war die E-ON-Aktie mit mehr als vier Prozent Gewinn.

Was am Donnerstag an der Börse außerdem wichtig war


Zooplus will Umsatz bis 2025 verdoppeln - Aktie zieht kräftig an
Der Onlinehändler für Haustierbedarf Zooplus will sein hohes Wachstumstempo auch in den kommenden Jahren beibehalten. "Wir sind hervorragend positioniert, um stärker als der Gesamtmarkt zu wachsen", sagte Konzernchef Cornelius Patt am Donnerstag bei der Vorlage der Bilanz für 2020. Er setzt dabei auf eine enge Kundenbindung, um wiederkehrende Umsätze zu generieren und auf Eigenmarken, um die Profitabilität zu verbessern. Läuft alles nach Plan, soll sich der Umsatz bis 2025 in etwa verdoppeln. Den Investoren gefällt das, der Aktienkurs schnellte prozentual zweistellig nach oben.

Weiterer Commerzbank-Aufsichtsrat geht - Hauptversammlung verschoben
Die Personalsorgen bei der Commerzbank reißen nicht ab. Weil inzwischen zwei Aufsichtsratsposten nachbesetzt werden müssen, vorschob der Vorstand die für 5. Mai geplante Hauptversammlung, wie die Bank am Donnerstag in Frankfurt mitteilte. Der erst seit August 2020 amtierende Aufsichtsratschef Hans-Jörg Vetter hatte sein Mandat am 16. März aus gesundheitlichen Gründen niedergelegt. Am Mittwoch (24. März) zog sich Andreas Schmitz mit sofortiger Wirkung aus dem Gremium zurück. Zu den Gründen für seine Entscheidung wurden keine Angaben gemacht.

Nutzfahrzeugzulieferer SAF-Holland ist optimistisch - keine Dividende
Nach einem von der Corona-Krise beeinträchtigten Jahr schaut der Nutzfahrzeugzulieferer SAF-Holland wieder optimistischer nach vorne. Umsatz und Profitabilität sollen sich 2021 wieder klar verbessern, wie der im Nebenwerteindex SDax notierte Konzern am Donnerstag in Bessenbach bei Aschaffenburg bei der Vorlage ausführlicher Jahreszahlen mitteilte. An der Börse kamen die Nachrichten gut an, die SAF-Holland-Aktie lag im Nachmittagshandel rund 5,7 Prozent im Plus.

Aroundtown setzt nach Gewinneinbruch auf Stabilisierung
Der Gewerbeimmobilien-Spezialist Aroundtown rechnet nach einem coronabedingten Gewinneinbruch zumindest mit einer Stabilisierung im laufenden Jahr. So soll der operative Gewinn, gemessen an der für die Branche wichtigen Kenngröße Funds from Operation (FFO 1), 2021 zwischen 340 und 370 Millionen Euro liegen, teilte das im MDax notierte Unternehmen am Donnerstag in Luxemburg mit. Im vergangenen Jahr sank der Wert um ein Fünftel auf 358 Millionen Euro. Die Corona-Pandemie belastet den Konzern vor allem wegen Mietausfällen zum Beispiel bei Hotel-Immobilien, die bei Aroundtown rund ein Viertel des Portfolios ausmachen.

SMA Solar zahlt Aktionären wieder Dividende - Kurs rutscht dennoch ab
Die Corona-Krise hat den Solarkonzern SMA Solar nur zum Teil getroffen. Überwiegend liefen die Geschäfte gut, vor allem in den USA ist das Unternehmen gewachsen. Deshalb will SMA Solar seinen Aktionären auch wieder eine Dividende zahlen. Der Ausblick auf das erste Quartal 2021 bleibt aber beim Umsatz hinter dem Vorjahr zurück. An der Börse kamen die Nachrichten am Donnerstag insgesamt nicht gut an: Nachdem die Papiere des Niestetaler Herstellers von Wechselrichtern zunächst noch mit Gewinnen auf die Bilanz und den überraschend positiven Dividendenvorschlag reagiert hatten, rutschten sie zuletzt ins Minus.

SGL Carbon setzt nach Ergebniseinbruch auf Umbau - Anleger enttäuscht
Der Kohlefaserspezialist SGL Carbon rechnet mit ersten Erfolgen des massiven Konzernumbaus im laufenden Jahr. "Wir haben 2020 zum Aufräumen genutzt", sagte Vorstandschef Torsten Derr am Donnerstag in Wiesbaden. Es gebe zwar weiter große Unsicherheiten in den Märkten. Nach dem starken wirtschaftlichen Einbruch im abgelaufenen Geschäftsjahr geht er aber für 2021 von einem leichten Umsatzplus und einer starken Reduzierung des Fehlbetrags im Konzern aus.

Jenoptik will 2021 zu Wachstum zurück - Ausblick enttäuscht Börsianer
Der Technologiekonzern Jenoptik will nach einem Umsatzrückgang im Corona-Jahr im laufenden Jahr wieder mehr Tempo machen. "Für 2021 sind wir dank einer anziehenden Nachfrage, einer verbesserten Kosteneffizienz und externen Wachstums zuversichtlich", sagte Konzernchef Stefan Traeger am Donnerstag bei der Bilanzvorlage in Jena. Trotz Einbußen auch beim Ergebnis sei Jenoptik "kerngesund".

Neue Projekte sollen leichten VW-Nutzfahrzeugen aus dem Tal helfen
Nach dem verlustreichen Jahr 2020 hofft die Marke der leichten Volkswagen-Nutzfahrzeuge (VWN) auf die Zugkraft von neuen Modellen, E-Mobilität und autonomem Fahren. Die Sparte mit Hauptsitz in Hannover häufte zuletzt ein Minus von 454 Millionen Euro im laufenden Geschäft an - nach 510 Millionen Euro Gewinn im Vorjahr. Dies lag vor allem am Corona-Einbruch, aber auch an hohen Kosten für das Erreichen einer besseren CO2-Bilanz sowie weiteren Investitionen.

rtr/dpa-AFX/ak