Der Leitindex schloss bei 11.428 Punkten mit einem Mini-Plus 0,1 Prozent. Das Brexit-Chaos hat sich indessen noch vergrößert: Am Mittwochabend hatte das britische Parlament bei einer Testabstimmung alle acht vorgelegten Alternativen für den Deal, den Premierministerin Theresa May mit der EU ausgehandelt hatte, abgelehnt. May bot für eine Zustimmung zu ihrem Deal sogar ihren Rücktritt an, und will darüber nun am Freitag ein drittes Mal abstimmen lassen. "Jetzt wissen wir genauso wenig wie vorher, was die britischen Abgeordneten tatsächlich wollen", kommentierte Analyst David Madden von CMC Markets UK. Am Devisenmarkt wertet das Pfund ab auf 1,3090 Dollar - Beobachter fürchten vor allem einen harten Brexit per Unfall, den kaum jemand möchte, aber wegen der Handlungsunfähigkeit des Parlaments und der Regierung dann doch eintreten könnte.

In Peking finden derweil neue hochrangige Gespräche im Handelsstreit zwischen den USA und China statt - auf US-Seite vertreten durch den Handelsbeauftragten Robert Lighthizer und Finanzminister Steven Mnuchin.

Während die Regierungsvertreter in Übersee verhandeln, enttäuschte zu Hause das Wirtschaftswachstum. Im vierten Quartal wuchs das Bruttoinlandsprodukt annualisiert lediglich um 2,2 Prozent. Ökonomen hatten mit etwas mehr gerechnet. Allerdings zeigt ein Blick auf die Erstanträge auf Arbeitslosenhilfe der letzten vier Wochen, dass der US-Arbeitsmarkt weiterhin sehr robust ist.

Was am Donnerstag an der Börse sonst noch wichtig war

Deutsche Bank: Vorstand diskutiert keine Milliarden-Kapitalerhöhung

Die Deutsche Bank hat einen Bericht über eine erwogene milliardenschwere Kapitalerhöhung für eine Fusion mit der Commerzbank zurückgewiesen. Es habe keine Diskussionen im Vorstand über Kapitalmaßnahmen gegeben, teilte ein Sprecher des Dax-Konzerns am Donnerstag in Frankfurt mit. "Die Spekulationen darüber sind falsch." Zudem habe die Bank nicht einmal entschieden, ob es überhaupt zu einem Zusammenschluss mit der Commerzbank komme.

Glyphosat-Prozess: Bayer soll US-Kläger 80 Millionen Dollar zahlen

Der Druck auf Bayer und dessen Chef Werner Baumann nimmt nach einer weiteren Schlappe in einem US-Prozess um angeblich krebserregende Produkte der Tochter Monsanto weiter zu. Die Niederlage in einem richtungweisenden Verfahren überrascht zwar kaum, doch soll Bayer nach dem Willen einer Jury mehr an einen Krebspatienten zahlen als laut Experten allgemein erwartet worden war. Zeit zum Luft holen haben die Leverkusener nicht. Bereits an diesem Donnerstag startet ein weiterer Prozess. Der Aktienkurs des Dax -Konzerns fällt immer weiter.

United Internet enttäuscht mit Prognose und Dividenden-Aussagen

Der Telekommunikationsanbieter und Internetdienstleister United Internet rechnet 2019 mit einem langsameren Wachstum als zuletzt. Zudem will das Unternehmen und seine Tochter 1&1 Drillisch die Dividende im Falle einer teuren Ersteigerung von Mobilfunkfrequenzen drastisch zusammenstreichen. An der Börse kamen die Nachrichten überhaupt nicht gut an.

VW-Nutzfahrzeuge investiert Milliarden - 'gute Gespräche' mit Ford

Die Volkswagen-Sparte für leichte Nutzfahrzeuge setzt auf eine Allianz mit dem US-Autobauer Ford bei Roboterautos. Die Verhandlungen über eine Beteiligung an der für autonomes Fahren zuständigen Ford-Tochter Argo seien auf einem guten Weg, sagte Thomas Sedran, Chef der Marke Volkswagen Nutzfahrzeuge, am Donnerstag. Gleichzeitig werde der Wandel vom reinen Autohersteller zum Mobilitätsdienstleister mit Milliardeninvestitionen vorangetrieben: 2019 sollten 1,8 Milliarden Euro in die Entwicklung neuer Mobilitätsdienste, den Umbau der Werke und neue Produkte fließen.

Telekom-Chef warnt vor Mobilfunk-Ausbaubremse durch Gesetzesänderung

Deutschlands Mobilfunkausbau könnte sich nach Ansicht von Telekom-Chef Tim Höttges durch eine Gesetzesänderung wesentlich verlangsamen. Der Manager warnte die Bundespolitik bei der Hauptversammlung seines Konzerns am Donnerstag in Bonn davor, Roamingpflichten gesetzlich klar zu verankern. "Wenn der Gesetzgeber ein "National Roaming" oder ein lokales Roaming einführt, prognostiziere ich Ihnen das Ende des ländlichen Ausbaus der Mobilfunkversorgung", sagte Höttges vor gut 2000 Aktionären. Nach seiner Darstellung würden Investitionen in neue Masten entwertet, wenn die Telekom ihre Antennen für die Konkurrenz öffnen müsste.

Condor-Chef findet mögliche Übernahme durch Lufthansa nachvollziehbar

Condor-Chef Ralf Teckentrup kann sich eine Übernahme seiner Fluggesellschaft durch den europäischen Marktführer Lufthansa vorstellen. Die Idee könne er nachvollziehen, sagte der Chef der zum britischen Touristikkonzern Thomas Cook gehörenden Fluggesellschaft dem "Redaktionsnetzwerk Deutschland" (Donnerstagausgaben).

Flugsicherung löst Software-Problem und gibt Luftraum wieder frei

Der Flugverkehr im Südwesten und der Mitte Deutschlands kann seit Donnerstag wieder in gewohntem Umfang abgewickelt werden. Die Deutsche Flugsicherung hat den vom Center Langen kontrollierten Luftraum wieder komplett freigegeben, nachdem in der Nacht ein schwerwiegendes Software-Problem behoben wurde.

rtr/dpa-AFX/prl