Der DAX hat sich nach der Entscheidung der Europäischen Zentralbank (EZB) vom Donnerstag, an ihrer Geldpolitik festzuhalten, wenig bewegt. Die Währungshüter der EZB entschieden sich dazu, trotz steigender Inflationszahlen die Geldpolitik nicht zu straffen. Das milliardenschwere Notkaufprogramm von Staatsanleihen zur Bekämpfung der Folgen der Corona-Pandemie geht weiter, der Leitzins bleibt auf dem Rekordtief von 0,0 Prozent.
Zudem wurden die Daten zu den US-Verbraucherpreisen veröffentlicht. Sie stiegen im Mai im Vergleich zum Vorjahr von 4,2 auf fünf Prozent. Experten hatten mit 4,7 Prozent gerechnet. "Die Zahlen lagen zwar leicht über den Erwartungen, aber nicht übermäßig", sagte Mark Grant, Chef-Anlagestratege der Investmentbank B. Riley FBR. "Ich gehe nicht davon aus, dass sie den Standpunkt der Fed, die Zinsen sehr niedrig zu halten, ändern werden."
Bitcoin setzte den Erholungskurs fort. Die Kryptowährung stieg um vier Prozent auf 37.805 Dollar. Die Zulassung der Cyber-Devise als gesetzliches Zahlungsmittel in El Salvador sei sehr wichtig für die Reputation der Kryptowährung, auch wenn es sich nur um ein kleines Land handele, sagte Naeem Aslam, Chef-Marktanalyst des Brokerhauses AvaTrade.
Auf der Unternehmensseites standen die Anteile von Aixtron im Fokus. Die Papiere des Spezialmaschinenbauers verteuerten sich zeitweise um fast 19 Prozent. Auf Basis der angehobenen Gesamtjahresziele des Unternehmens habe er seine Umsatzprognose um 20 Prozent und die Gewinnerwartung um 31 Prozent angehoben, schrieb Analyst Janardan Menon von der Investmentbank Liberum. Nach den Rekord-Gewinnen der letzten Tage verloren die Anteile von Windeln.de zeitweise knapp 35 Prozent.
Was am Donnerstag an der Börse außerdem wichtig war
Evonik arbeitet an neuem Transportmechanismus für mRNA-Medikamente
Der Spezialchemiekonzern Evonik kooperiert mit der US-Universität Stanford bei der Suche nach neuen Möglichkeiten, mRNA-basierte Medikamente an die richtigen Stellen im Körper zu transportieren. Ziel der auf drei Jahre angelegten Zusammenarbeit mit den Forschern in Kalifornien ist die Entwicklung einer Technologie, die über die bisherigen Möglichkeiten von Lipid-Nanopartikeln hinausgeht, wie Evonik am Donnerstag in Essen mitteilte.
IPO/'Wiwo': Mister Spex plant Börsengang Anfang Juli - Bewertung eine Milliarde
Der Berliner Online-Optiker Mister Spex will laut einem Medienbericht Anfang Juli an die Frankfurter Börse. Der Vorstand plane einen den Schritt für den 2. Juli, berichtet die "Wirtschaftswoche" am Donnerstag unter Berufung auf Investorenkreise. Bei dem Börsengang sollen Aktien im Wert von 300 bis 400 Millionen Euro herausgegeben werden. Die Unternehmensbewertung liege so bei rund einer Milliarde Euro. Das Unternehmen habe sich nicht zu den Plänen geäußert, hieß es.
Kreise: Länder uneins in Debatte zu Regeln für Großveranstaltungen
Die Frage, wie mit Großveranstaltungen in der aktuellen Corona-Lage umgegangen werden soll, sorgt unter den Bundesländern für teils erhebliche Verstimmungen. Nach Informationen der Deutschen Presse-Agentur sehen zumindest Teile der SPD-regierten Länder an diesem Donnerstag bei der Ministerpräsidentenkonferenz Abstimmungsbedarf zum weiteren Vorgehen für allgemeine Großveranstaltungen, aber auch mit Blick auf die anstehende Fußball-Europameisterschaft.
Kreise: United Airlines plant Kauf von mindestens 100 Boeing 737 Max
Die US-Fluggesellschaft United Airlines verhandelt Insidern zufolge mit Boeing über den Kauf von mindestens 100 Mittelstreckenjets vom Typ 737 Max. Die Airline schaue sich mehrere moderne, verbrauchsärmere Flugzeugtypen an, mit denen sie ihre Flotte erneuern könne, berichtete die Nachrichtenagentur Bloomberg in der Nacht zum Donnerstag und berief sich dabei auf mit der Sache vertraute Personen. Boeing könnte in diesem Zuge eine Bestellung über 150 Exemplare der 737 Max erhalten.
Neuer Großaktionär neben Deutscher Telekom: Altice UK steigt bei BT Group ein
Das Telekom-Unternehmen Altice UK steigt in großem Stil beim britischen Telekommunikationskonzern BT Group ein. Altice UK habe 1,2 Milliarden BT-Group-Aktien erworben, die 12,1 Prozent des Aktienkapitals entsprechen, teilte das Unternehmen am Donnerstag in London mit. Die Deutsche Telekom , die seit dem Verkauf des britischen Mobilfunkgeschäfts durch ein Tauschgeschäft mit knapp 12,1 Prozent größter Anteilseigner von BT war, muss sich damit auf einen neuen Großaktionär an ihrer Seite einstellen.
IPO/Presse: Siemens-Gamesa-Beteiligung Windar könnte an die Börse kommen
Eine spanische Beteiligung des Windkraftanlagenbauers Siemens Gamesa könnte laut einem Pressebericht an die Börse kommen. Siemens Gamesa und der spanische Stahlröhren- und Anlagenbauer Daniel Alonso arbeiteten daran, ihr Joint Venture namens Windar aufs Parkett zu bringen, berichtete die spanische Zeitung "El Confidencial" am Donnerstag unter Berufung auf Marktkenner. Dabei peilten sie eine Bewertung von 800 Millionen bis einer Milliarde Euro an und hätten verschiedene Banken dafür mandatiert. Windar stellt Türme für Windkraftanlagen her und gehört zu 68 Prozent zu Daniel Alonso, Siemens Gamesa hat einen Anteil von 32 Prozent.
rtr/dpa-AFX/lb