Auf die Stimmung am deutschen Aktienmarkt drückte der Gewinneinbruch des Autobauers Daimler. Der Stuttgarter DAX-Konzern verdiente im vergangenen Jahr im operativen Geschäft 22 Prozent weniger. Die Schwaben kürzten zudem die Dividende. Auch für 2019 erwartet Daimler eine schwache Profitabilität. Der Kursverlust des Index-Schwergewichts von mehr als drei Prozent drückte den gesamten DAX nach unten.

"Daimler braucht dringend Effizienzprogramme, wenn es bis 2021 wieder im Bereich der Zielrenditen liegen möchte", sagte Analyst Arndt Ellinghorst vom Investmenthaus Evercore ISI. Die negativen Nachrichten von Daimler erinnerten Anleger daran, dass der Handelsstreit noch lange nicht vom Tisch sei und seine Spuren in den Bilanzen der Unternehmen hinterlasse, sagte Marktanalyst Jochen Stanzl vom Handelshaus CMC Markets.

Die Munich Re stellte vorläufige Zahlen vor. Trotz hoher Großschäden im abgelaufenen Jahr erzielte der weltgrößte Rückversicherer einen überraschend hohen Milliardengewinn und schnitt zugleich besser als am Markt erwartet ab. Die Dividende soll zudem auf 9,25 Euro steigen. Die Aktie fand zunächst keine Richtung und schloss rund ein halbes Prozent im Plus.

Was am Mittwoch an der Börse sonst noch wichtig war



Sondereffekte belasten Auftragseingang - Konjunkturdelle dauert länger
Der Auftragseingang in der deutsche Industrie hat im Dezember überraschend einen weiteren Dämpfer erhalten. Im Monatsvergleich sei er um 1,6 Prozent gesunken, teilte das Statistischen Bundesamt am Mittwoch in Wiesbaden mit. Analysten wurden von der Entwicklung überrascht. Sie hatten im Schnitt mit einen leichtem Anstieg des Auftragseingangs um 0,3 Prozent gerechnet. Im Jahresvergleich fiel der Auftragseingang im Dezember laut Bundesamt um 7,0 Prozent. Allerdings wurden die Dezember-Daten durch ungewöhnlich wenige Großaufträge stark beeinflusst.

GM schafft mitten im Umbau Rückkehr in die Gewinnzone
Der US-Autobauer hat mitten im Umbau den Sprung zurück in die Gewinnzone geschafft. Dank des Verkaufs von Pick-ups und so genannten Crossover-Modellen, an denen sich mehr verdienen lässt als an herkömmlichen Personenwagen, verbuchte General Motors im Schlussquartal einen Reingewinn von 2,1 Milliarden Dollar. Dazu trugen auch massive Einsparungen bei. Vor Jahresfrist hatte ein Verlust von 5,2 Milliarden Dollar zu Buche gestanden.

Musikanbieter Spotify steigert Umsatz um 30 Prozent
Der Musik-Streamingdienst hat im Schlussquartal seinen Umsatz dank mehr zahlender Abonnenten um 30 Prozent auf 1,5 Milliarden Euro erhöht. Die Zahl der Nutzer, die das kostenpflichtige Angebot abonnieren und damit rund 90 Prozent der Einnahmen erbringen, sei zum Jahresende auf 96 Millionen gestiegen, teilte Spotify mit. Im vorangegangen Quartal waren es 87 Millionen Abonnenten.

EU-Wettbewerbshüter untersagen offiziell Siemens-Alstom-Fusion
Die EU-Kommission hat die geplante Bahn-Fusion von Siemens und dem französischen Konkurrenten Alstom untersagt. Der Zusammenschluss würde den Wettbewerb einschränken, teilte die Brüsseler Behörde am Mittwoch mit. Die von den Unternehmen angebotenen Zugeständnisse hätten nicht ausgereicht, um die Bedenken auszuräumen.

EU-Wettbewerbshüter verbieten Aurubis Verkauf von Geschäftsteilen
Die EU-Kommission hat der deutschen Konzernlandschaft einen weiteren Dämpfer verpasst. Der geplante Verkauf von Geschäftsteilen des Kupferkonzerns Aurubis an die Wieland-Werke stelle eine Einschränkung des Wettbewerbs dar, teilte die Brüsseler Behörde am Mittwoch mit. Er werde daher untersagt. Es gebe ernste Bedenken, dass der Zusammenschluss die Preise für die von europäischen Herstellern genutzten Kupferwalzprodukte nach oben treiben würde, erklärten die EU-Wettbewerbshüter weiter.

Uniper versucht Neuanfang mit Fortum - Vorstände gehen
Im schwelenden Konflikt zwischen dem Kraftwerksbetreiber Uniper und seinem finnischen Großaktionär Fortum hat nun der Aufsichtsrat des Düsseldorfer Konzerns das Heft in die Hand genommen. Die Beziehung soll auf neue Füße gestellt werden. Nicht mehr an Bord sein werden der derzeit krankheitsbedingt pausierenden Chef Klaus Schäfer sowie der Finanzvorstand Christopher Delbrück. Sie werden den Konzern im Sommer verlassen. Beide hatten sich lange gegen eine Übernahme von Fortum gewehrt. Die könnte jetzt womöglich wieder auf den Tisch kommen.

rtr/dpa-AFX/fh