Der DAX zeigte sich zum Start in die neue Handelswoche äußerst stark. Er kletterte von Rekordmarke zu Rekordmarke. "Der Dax beweist erneut eine erstaunliche Stabilität gegenüber negativen Nachrichten", schrieb Marktanalyst Jochen Stanzl vom Handelshaus CMC Markets.
Besonders unter Druck standen am Montag Aktien von Bankhäusern. Hier zeigten sich Börsianer:innen angesichts des Zahlungsausfalls beim US-Hedgefonds Archegos Capital besorgt. Laut Insidern dürfte das einigen Banken teuer zu stehen kommen. Die Credit Suisse warnte vor möglicherweise hohen Verlusten, nachdem ein bedeutender Hedgefonds mit Sitz in den USA in der vergangenen Woche Nachschussforderungen der schweizerischen Bank nicht nachgekommen sei. Die Credit Suisse und andere Institute zögen sich nun aus ihren Positionen zurück. Die Deutsche-Bank-Aktie war deshalb mit mehr als 3,4 Prozent das Schlusslicht im DAX.
Zum Auftakt der Handelswoche vor Ostern lassen US-Anleger Aktien zunächst links liegen. Die Leitindizes Dow Jones, Nasdaq und S&P 500 fielen zur Eröffnung am Montag jeweils rund 0,4 Prozent.
Gewinner im Leitindex war die BMW-Aktie mit einem Plus von fast zwei Prozent. Das Analysehaus Jefferies sieht bei Autobauern nach zuletzt gutem Lauf noch weitere Luft nach oben. Der Experte Philippe Houchois äußerte sich überzeugt davon, dass sich die etablierten Konzerne in Zeiten des Übergangs zur Elektromobilität zur Wehr setzen werden und die Bewertung ihrer Aktien vor diesem Hintergrund noch weiter anziehen kann - wenn auch nicht auf das Niveau des Technologieführers Tesla.
Was am Montag an der Börse außerdem wichtig war
Kreise: Hedgefonds-Zahlungsausfall trifft Deutsche Bank weniger stark als andere
Der Zahlungsausfall beim US-Hedgefonds Archegos Capital dürfte die Deutsche Bank einem Insider zufolge nicht so teuer zu stehen kommen wie etwa ihre schweizerische Rivalin Credit Suisse. Im Vergleich zu anderen Banken sei das Frankfurter Geldhaus bei Archegos nur mit einem Bruchteil der Summen engagiert, erfuhr die Finanz-Nachrichtenagentur dpa-AFX am Montag von einer mit der Sache vertrauten Person. Bisher habe sie auch noch keine Verluste verbucht. Die Deutsche-Bank-Aktie büßte am Montagvormittag dennoch mehr als fünf Prozent ein und war damit größter Verlierer im Dax.
Credit Suisse von Zahlungsausfall von US-Hedgefonds betroffen
Die Credit Suisse (CS) ist nach der Greensill-Affäre nun von einem weiteren Rückschlag betroffen. Ein bedeutender Hedge-Fonds mit Sitz in den USA sei in der vergangenen Woche den Margenforderungen der Credit Suisse und einiger anderer Banken nicht nachgekommen, teilte die Schweizer Großbank am Montag mit.
Allianz: Suez-Stau kostet bis zu 10 Milliarden Dollar pro Woche
Die Blockade des Suezkanals bedeutet für den Welthandel nach Schätzung der Allianz Einbußen von 6 bis 10 Milliarden Dollar pro Woche. 2019 seien durch den Kanal 1,25 Milliarden Tonnen Fracht befördert worden, 13 Prozent des gesamten Welthandelsvolumens, schreiben die Volkswirte der Allianz in einer am Freitag veröffentlichten Analyse. "Insbesondere wird dieser Zwischenfall zu Lieferverspätungen von Alltagsprodukten für Verbraucher weltweit führen", prophezeit Deutschlands größter Versicherer.
Commerzbank: Neuer Aufsichtsratschef gefunden
Die Commerzbank hat eine große Personalsorge weniger: Das Institut will die Spitze des Aufsichtsrates mit dem langjährigen Genossenschaftsbanker Helmut Gottschalk neu besetzen, wie der Frankfurter MDax-Konzern am späten Sonntagabend mitteilte.
Bund steigt bei Rüstungshersteller Hensoldt ein
Der Bund hat aus sicherheitspolitischen Gründen eine Sperrminorität von 25,1 Prozent am Rüstungshersteller Hensoldt gekauft. Wie die staatliche Bankengruppe KfW am Montag mitteilte, hat sie die Beteiligung im Auftrag der Bundesregierung erworben.
Büroausstatter Takkt will 2021 wieder mehr Gewinn machen
Der Büromöbelhändler Takkt will nach den starken Einbrüchen im Jahr 2020 beim Gewinn wieder Boden gutmachen. Das Ergebnis vor Zinsen, Steuern und Abschreibungen (Ebitda) soll im laufenden Jahr bei 100 bis 120 Millionen Euro liegen, teilte das Unternehmen am Montag in Stuttgart mit. Analysten hatten ungefähr mit einem Ausblick in dieser Höhe gerechnet. Der Umsatz soll organisch um 7 bis 12 Prozent wachsen.
dpa-AFX/rtr/ak