Die Anleger am deutschen Aktienmarkt haben den jüngsten geopolitischen Schrecken vorerst hinter sich gelassen und so schloss der deutsche Leitindex am Dienstag stärker. Wegen des zugespitzten Konflikts zwischen den USA und dem Iran war der deutsche Leitindex zu Wochenbeginn auf ein Vierwochentief gefallen. Als Treiber der Erholung sahen die Charttechniker von Index-Radar nun aber die Schnäppchenjäger wieder am Werk. "Bereits bei kleineren Rückschlägen wird der deutsche Aktienindex wieder gekauft", so Andreas Büchler. Ähnlich optimistisch waren die Anleger weiterer europäischer Indizes wie EuroStoxx oder Mdax.
Für Erleichterung an den Aktienmärkten sorgte, dass die Islamische Republik nach der gezielten Tötung des Generals Kassem Soleimani durch die USA zunächst keine US-Ziele angriff. "Der Iran-Konflikt sorgt zwar weiterhin für Sorgenfalten bei den Anlegern, doch das Ausbleiben ernsthafter Vergeltungsmaßnahmen lässt womöglich auch darauf hoffen, dass ein kriegerischer Konflikt ausbliebt", sagte David Iusow, Marktanalyst beim Brokerhaus DailyFX.
Bei den Währungen kam das britische Pfund in Bewegung. So hat das britische Parlament nun drei Tage Zeit, um über den Austrittsvertrag zu beraten, bevor sie am Donnerstag darüber entscheiden. Es wird damit gerechnet, dass die Konservativen mit ihrer Mehrheit von 80 Sitzen für den Vertrag stimmen und damit den Weg für den EU-Austritt Großbritanniens am 31. Januar frei machen. Das britische Pfund gab 0,5 Prozent nach auf 1,3101 Dollar.
Als DAX-Gewinner ging am Dienstag Infineon aus dem Handel. Das Unternehmen war in den vergangenen Tagen schwer vom Iran-Konflikt und den damit einhergehenden Konjunktursorgen getroffen. Die Geschäftszahlen des US-Unternehmens Microchip Technology ermunterten Anleger zum Einstieg. Gefolgt wurde Infineon von der Deutschen Bank und Continental. Die DAX-Schlusslichter waren Beiersdorf und E.ON.
Was am Dienstag an der Börse außerdem wichtig war
Kursverluste wegen Dieselskandal: Investoren klagen gegen Daimler
Mehrere Investoren haben gegen den Autobauer Daimler Schadenersatzklagen im Zusammenhang mit möglichem Dieselabgasbetrug eingereicht. Die Tübinger Kanzlei Tilp teilte am Dienstag mit, sie sei von 219 institutionellen Anlegern mit einer entsprechenden Klage beauftragt worden, die gesamte Schadenersatzforderung belaufe sich auf 896 Millionen Euro. Zu den klagenden Investoren gehören den Angaben zufolge unter anderem Banken, Versicherungen und Pensionsfonds aus Deutschland, anderen EU-Staaten, Nordamerika, Asien und Australien. Eine Sprecherin des Landgerichts Stuttgart bestätigte auf Anfrage den Eingang der Klage.
Endspiel im Machtkampf zwischen Volkswagen und Zulieferer Prevent
Der erbitterte Streit zwischen Volkswagen und dem Zulieferer Prevent gipfelt in millionenschweren Schadenersatz-Klagen. Kurz vor dem geplanten Start eines Verfahrens am Oberlandesgericht Düsseldorf, bei dem die Hagener Prevent-Tochter TWB von Mittwoch an weitere Forderungen gegen den Autobauer erhebt, gab VW seinerseits entsprechende Schritte gegen den Ex-Lieferanten bekannt.
Dieselskandal: Anleger klagen gegen Daimler
Anleger haben gegen den Autobauer Daimler Schadenersatzklagen im Zusammenhang mit möglichem Dieselabgasbetrug eingereicht. Die Tübinger Kanzlei Tilp teilte am Dienstag mit, sie sei von 219 institutionellen Investoren mit einer entsprechenden Klage beauftragt worden, die gesamte Schadenersatzforderung belaufe sich auf 896 Millionen Euro.
Scheuer fordert Autoindustrie zu mehr Tempo bei Wandel auf
Bundesverkehrsminister Andreas Scheuer fordert von den Autobauern mehr Tempo beim Umstieg auf weniger klimaschädliche Antriebe. Der CSU-Politiker sagte der Deutschen Presse-Agentur: "Dass die deutsche Autoindustrie technologisch gut und innovativ ist, bestreitet keiner. Wir müssen diese deutschen Innovationen schneller auf die Straße bringen, erlebbar und alltagstauglich machen." Es gehe nicht nur um die Mobilität der Zukunft, sondern auch um die Arbeitsplätze von morgen. Die Opposition mahnte dafür aber auch bessere Rahmenbedingungen der Bundesregierung an.
UBS strafft Vermögensverwaltung für reiche Kunden - Stellenabbau
Die Schweizer Großbank UBS organisiert ihre Vermögensverwaltung für reiche Kunden um und streicht hunderte Jobs. Das Geschäft in der Region Europa, Naher Osten und Afrika (EMEA) wird in die Gebiete Westeuropa (EU), Zentral- und Osteuropa sowie Naher Osten und Afrika aufgeteilt. Dies geht aus internen Unterlagen hervor, die der Schweizer Nachrichtenagentur AWP vorliegen.
Sony überrascht mit Elektroauto
Der Elektronik-Riese Sony geht überraschend unter die Autobauer. Der japanische Konzern stellte auf der Technik-Messe CES in Las Vegas den Prototypen eines Elektroautos vor, schwieg allerdings zu Produktionsplänen. Der japanische Autobauer Toyota kündigte den Bau einer eigenen kleinen Retortenstadt zum Testen von Zukunftstechnik wie Roboterwagen an. Sein koreanischer Konkurrent Hyundai präsentierte unterdessen den Prototypen eines Lufttaxis - während Daimler mit einem Konzeptfahrzeug einen Ausblick darauf gab, wie die Mobilität einer noch weit entfernten Zukunft aussehen könnte.
Sportwagenbauer Aston Martin mit Ergebniseinbruch - Aktie fällt
Der britische Luxusautobauer Aston Martin Lagonda findet nicht aus der Krise. Auch im letzten Monat des Jahres seien die Bedingungen für das Geschäft am Markt herausfordernd geblieben, teilte das Unternehmen am Dienstag in Gaydon mit. Der um Sonderposten bereinigte Gewinn vor Zinsen, Steuern und Abschreibungen dürfte im vergangenen Jahr nach vorläufigen Zahlen 130 bis 140 Millionen britische Pfund (153 bis 165 Mio Euro) betragen haben, unter anderem weil das Unternehmen mehr Geld in die Verkaufsförderung stecken musste und der Anteil günstigerer Autos am Absatz wuchs.
'Bild': Götze vor Abschied aus Dortmund - Haaland fühlt sich wohl
Der ehemalige Fußball-Weltmeister Mario Götze steht nach Informationen der "Bild" vor dem Abschied aus Dortmund. Wie die Zeitung (Dienstag) berichtet, will der 27 Jahre alte Mittelfeldspieler seinen bis zum 30. Juni 2020 datierten Vertrag mit der Borussia auslaufen lassen und im Sommer ablösefrei wechseln. Die Verhandlungen zwischen dem Bundesligisten und dem Edeltechniker über eine Verlängerung der Zusammenarbeit verlaufen seit Monaten erfolglos.
Premier Oil kauft BP Anteile an Nordsee-Plattformen ab
Der britische Ölkonzern BP verkauft seine Anteile an zwei britischen Nordsee-Plattformen an den dortigen Wettbewerber Premier Oil. Der Kaufpreis liege bei 625 Millionen Dollar (559 Millionen Euro), wie Premier Oil am Dienstag in London mitteilte. Es handelt sich um Anteile an der Shearwater-Plattform sowie an der Andrew Area. Zudem übernimmt Premier Oil weitere 25 Prozent an der Tolmount Area von seinem schottischen Partner Dana Petroleum für 191 Millionen Dollar. Zu dem Kaufpreis können noch bis zu 55 Millionen Dollar hinzukommen.
rtr/dpa-AFX/iw