Erst am Dienstag hatte der DAX kurzzeitig bei 15.460,82 Punkten einen neuen Höchststand erreicht. Diesen Rekordkurz konnte der deutsche Leitindex am Mittwoch nicht beibehalten und musste seine Anfangsgewinne wieder abgeben. Aussagen von US-Währungshütern wie etwa von Fed-Gouverneurin Lael Brainard sowie den Fed-Präsidenten in Atlanta und St. Louis, Raphael Bostic und James Bullard, hatten tags zuvor die Inflationssorgen am deutschen Aktienmarkt mit Blick auf die weltgrößte Volkswirtschaft ein wenig zerstreut. Am Mittwoch boten die Notenbanken dagegen keine Unterstützung.

Fallende Anleiherenditen machten derweil Gold attraktiver. Das Edelmetall legte zu. "Auch einige Zentralbanken haben offenbar ihre Kaufzurückhaltung abgelegt", sagte Commerzbank-Analyst Daniel Briesemann. "Zusammen mit der erwartet höheren Konsumenten- und der wieder anziehenden Investmentnachfrage sollte dies dem Goldpreis Auftrieb geben." Aufwärts ging es außerdem für den Kupferpreis. Anleger fürchteten Angebotsengpässe durch drohende Bergarbeiterstreiks im wichtigen Exportland Chile, sagten Börsianer.

Auf Unternehmensseite litten Bankwerte unter der Aussicht auf eine anhaltende Niedrigzinsphase, sollte sich die Inflation tatsächlich als zeitlich begrenzt erweisen. Einnahmen etwa im Kreditgeschäft würden dann weiterhin gering ausfallen. Die Aktie der Deutschen Bank rutschte deshalb fast bis ans untere DAX-Ende. Schwächer ging lediglich MTU aus dem Handel. Die DAX-Spitze sicherte sich derweil Vonovia gefolgt von den Aktien der Deutschen Post und Daimler.

Was am Mittwoch an der Börse außerdem wichtig war


Amazon kauft MGM-Filmstudios für mehr als 8 Milliarden Dollar
Der weltgrößte Online-Händler Amazon will sein Unterhaltungsgeschäft mit der Milliarden-Übernahme der Metro-Goldwyn-Mayer (MGM) Filmstudios stärken. Der Kaufpreis beträgt laut einer Mitteilung vom Mittwoch 8,45 Milliarden US-Dollar (6,9 Mrd Euro). Zuletzt hatte es in den Medien Spekulationen über einen solchen Deal gegeben, der den Streaming-Dienst Prime Video des Internetriesen im zunehmend harten Wettbewerb gegen Konkurrenten wie Netflix und Walt Disney helfen soll. Die Amazon-Aktien legten im vorbörslichen US-Handel um 0,7 Prozent zu.

Lieferdienst Delivery Hero verkauft Balkan-Geschäft an seine Beteiligung Glovo
Der Lieferdienst Delivery Hero trennt sich von Teilen des Geschäfts in der Balkanregion. Das Geschäft gehe für einen Transaktionswert von etwa 170 Millionen Euro an den spanischen Online-Marktplatz Glovo, teilte der Dax-Konzern am Mittwoch in Berlin mit. Delivery Hero ist seit 2018 bei Glovo investiert und hält nach der jüngsten Finanzierungsrunde im Frühjahr 2021 rund 37 Prozent an dem Unternehmen.

EU-Nutzfahrzeugmarkt erholt sich im April weiter
In der EU sind im April erneut mehr Nutzfahrzeuge zugelassen worden als im Vorjahr. So wurden in dem Monat mit 171 283 knapp 180 Prozent mehr Fahrzeuge registriert als im April 2020, wie der europäische Branchenverband Acea am Mittwoch in Brüssel mitteilte. Damit erholte sich der Nutzfahrzeugmarkt weiter und stieg den dritten Monat in Folge. Allerdings profitierte er auch von einem schwachen Vorjahresvergleich, als die Beschränkungen im Zuge der Corona-Krise erstmals voll zum Tragen kamen. Die größten Zuwächse erzielten Italien, Spanien und Frankreich. Mit einem Plus von gut 60 Prozent trug Deutschland ebenfalls kräftig bei. In den ersten vier Monaten des Jahres kam der EU-Nutzfahrzeugmarkt auf ein Plus bei den Registrierungen von rund 42 Prozent auf 673 179 Stück.

Audi: 'Lamborghini steht nicht zum Verkauf'
Audi will seine italienische Luxus-Sportwagenmarke Lamborghini nicht verkaufen. Nach Berichten der Zeitschriften "Autocar" und "Automobilwoche" bietet die Schweizer Quantum-Gruppe zusammen mit dem Londoner Finanzinvestor Centricus 7,5 Milliarden Euro für Lamborghini. Quantum wolle den 1800 Beschäftigten eine fünfjährige Beschäftigungsgarantie geben und strebe eine strategische Partnerschaft mit dem VW-Konzern an. Eine Audi-Sprecherin sagte am Mittwoch: "Uns liegt kein Angebot vor, und Lamborghini steht nicht zum Verkauf." Darüber gebe es auch keinerlei Diskussion im Konzern.

Welthandel springt an: Hapag-Lloyd muss Container nachkaufen
Der Hamburger Transport- und Logistikkonzern Hapag-Lloys verzeichnet im anspringenden Welthandel weiterhin ein weltweit knappes Containerangebot. "Hapag-Lloyd hat daher erneut in seine Containerflotte investiert und insgesamt 60 000 TEU Standardcontainer in China bestellt", teilte die Hapag-Lloyd AG am Mittwoch in Hamburg mit. Bereits im April diesen Jahres hatte Hapag-Lloyd Bestellungen von insgesamt rund 150 000 TEU für 2021 verkündet.

Supercup zwischen FC Bayern und BVB am 17. August
Der Supercup 2021 zwischen dem FC Bayern München und Borussia Dortmund findet am 17. August 2021 statt. Wie die Deutsche Fußball-Liga (DFL) am Mittwoch mitteilte, wird die Partie zwischen dem Meister und dem DFB-Pokalsieger im Dortmunder Stadion ausgetragen. Beide Teams hatten sich bereits im vergangenen Jahr im Kampf um den ersten Titel der Saison gegenübergestanden. Dabei hatte sich der FC Bayern in München mit 3:2 durchgesetzt. Der Anpfiff des Spiels, das bei Sat.1 und bei Sky live übertragen wird, erfolgt um 20.30 Uhr.

Frankfurts Terminal 2 öffnet wieder - Besucherterrasse bleibt zu
Wenn am 1. Juni das Terminal 2 des Frankfurter Flughafens nach 14 Monaten wieder öffnet, haben dort auch einige Neuerungen ihren Platz gefunden: neue Fahrtreppen, neue Oberlichter, hunderte Spuckschutzwände. Die Corona-Auszeit wurde nicht nur für Anpassung an den Hygieneschutz, sondern auch für Modernisierung genutzt. Das Terminal war seit dem 7. April 2020 gesperrt. Die Besucherterrasse bleibt nach Angaben des Flughafenbetreibers Fraport zunächst weiter geschlossen.

rtr/dpa-AFX/iw