Der DAX hat bei 10 033 Punkten am Dienstag nach Pfingsten ein Allzeithoch erreicht. Händler sprachen aber von einem anhaltend lustlosem Geschäft ohne wichtige neue Nachrichten. Der deutsche Leitindex Dax ging 0,20 Prozent höher bei 10 028,80 Punkten auf einem Rekord-Schlusshoch aus dem Handel. Der MDAX stieg mit 17 203 Punkte ebenfalls auf den höchsten Stand seiner Geschichte. Zum Schluss blieb dem Index mittelgroßer Werte ein Plus von 0,12 Prozent auf 17 167,92 Punkte. Der Technologie-Auswahlindex TecDAX verlor dagegen 0,01 Prozent auf 1324,53 Punkte. Er endete damit knapp unter dem höchsten Stand seit mehr als dreizehneinhalb Jahren.

"Stück für Stück klettert der Dax weiter nach oben und interessanterweise bleiben größere Gewinnmitnahmen bislang auf diesem Niveau aus", sagte Marktexperte Jens Klatt vom Broker DailyFX. Damit werde die aktuelle Situation zu einer Geduldsprobe für die vielen Skeptiker an der Seitenlinie, die auf niedrigere Kurse für einen Einstieg warteten. Die jüngsten Beschlüsse der Europäischen Zentralbank (EZB) lieferten auch gute Argumente für weiter steigende Kurse am Aktienmarkt, denn die Anlagealternativen würden immer unattraktiver. Von Euphorie - die ein Warnzeichen für Börsianer liefern könnte - ist aus Sicht von Klatt bisher weit und breit nichts zu spüren.

K+S SPITZE IM DAX - THYSSENKRUPP SCHLUSSLICHT

Tagesgewinner im Dax war die Aktie von K+S (K+S) mit plus 1,99 Prozent auf 25,40 Euro. Die Papiere des Düngemittel- und Salzherstellers profitierten laut Händlern von Aussagen des Uralkali-Chefs Dimitry Osipov, der stabile Kalipreise anstrebe. Das beruhige die Gemüter, da im vergangenen Sommer ein Preissturz nach der Aufkündigung einer Vertriebsallianz in Russland K+S-Papiere belastet hatte.

Die rote Laterne im Dax hielt dagegen der Favorit vom Vortag ThyssenKrupp. Die Aktien des Stahlherstellers büßten 1,99 Prozent ein. Händler sprachen von einer eingetrübten Stimmung in der Branche wegen einer schlechten Entwicklung der Eisenerzpreise und der schwachen Nachfrage im Sommer.

GAGFAH TROTZ PLATZIERUNG AUF NEUEM MEHRJAHRESHOCH

Im MDax legten Gagfah-Aktien an der Indexspitze um 4,30 Prozent auf 12,62 Euro zu. Damit sind die Papiere des Immobilienunternehmens so teuer wie seit Februar 2008 nicht mehr. Am Montag hatte noch eine umfangreiche Platzierung auf die Kurse gedrückt. Der US-Finanzinvestor Fortress gab dabei seine rund 27-prozentige Restbeteiligung ab. Nun wurden die Papiere laut Händlern am oberen Ende der Preisspanne bei 12,34 Euro platziert, was die Aktien kräftig nach oben getrieben habe.

Manz-Papiere (Manz) schossen im TecDax nach einem Großauftrag in die Höhe. Bei 84,38 Euro erreichten sie den höchsten Stand seit Herbst 2008. Aus dem Handel gingen die Aktien noch 7,29 Prozent höher bei 82,66 Euro. Der Maschinenbauer hatte zuvor den nach eigenen Angaben bislang größten Einzelauftrag im Batterie-Bereich erhalten.

EURO WIEDER UNTER 1,36 US-DOLLAR

Der Eurozonen-Leitindex EuroSTOXX 50 gewann 0,26 Prozent auf 3313,80 Punkte. Er schloss auf dem höchste Stand seit September 2008. Während der Pariser Leitindex zulegte, trat die Börse in London auf der Stelle. Der US-Leitindex Dow Jones Industrial (Dow Jones) verlor zum europäischen Börsenschluss 0,07 Prozent.

Am deutschen Rentenmarkt stieg die durchschnittliche Rendite börsennotierter Bundeswertpapiere auf 1,10 (Vortag: 1,09) Prozent. Der Rentenindex Rex fiel um 0,12 Prozent auf 135,97 Punkte. Der Bund-Future verlor 0,32 Prozent auf 144,98 Punkte. Der Euro fiel auf 1,3547 US-Dollar. Den Referenzkurs hatte die EZB auf 1,3547 (1,3608) Dollar festgesetzt, der Dollar kostete damit 0,7382 (0,7349) Euro.

dpa-AFX