Der DAX und die Börse starten stark in den Montag: Der deutsche Leitindex legt direkt nach Börsenbeginn um 0,55 Prozent auf 15.895 Zähler zu und befindet sich somit nur noch knapp unter 16.000 Punkten. Doch dann fällt der Index zurück. Dabei stehen die Aktien von Traton, Commerzbank und Continental im Fokus.
Nach zuletzt überraschend starken Ergebnissen von mehreren US-Großbanken zeigen sich Europas Anleger auch in der neuen Woche optimistisch. Der deutsche Leitindex DAX kletterte am Montag vorübergehend um ein halbes Prozent auf bis zu 15.903 Punkte, bevor die Kursgewinne wieder abbröckelten. Auch der EuroStoxx50 rückte zeitweise auf ein frisches Jahreshoch von 4402 Zähler vor, bevor Gewinnmitnahmen einsetzten.
Die Aussicht auf ein Ende der Zinserhöhungen durch die Notenbanken halte die Nachfrage nach risikoreichen Anlagen wie Aktien hoch, sagte ActivTrades-Analyst Pierre Veyret. Zudem erweise sich die Wirtschaft als stabiler als ursprünglich angenommen. "Darüber hinaus sorgen die guten Quartalsergebnisse der US-Banken vom vergangenen Freitag inmitten der Turbulenzen in der Branche für Optimismus bei den Aktien."
Trotz der jüngsten Bankenturbulenzen haben die US-Großbanken JP Morgan, Citigroup und Wells Fargo im ersten Quartal überraschend hohe Gewinne eingefahren. Die Zinserhöhungen der US-Notenbank Fed trieben den Zinsüberschuss der Banken, die damit die Flaute im Investmentbanking wettmachen konnten. Investoren setzten nun darauf, dass auch die für Dienstag geplanten Finanzberichte von Goldman Sachs und der Bank of America positiv ausfallen werden.
"Die US-Banken haben den Beginn der Berichtsaison eingeläutet. Und der Start verlief durchaus erfreulich", sagte Analyst Christian Henke vom Broker IG. Daher seien die Erwartungen und somit das Überraschungspotenzial besonders groß. "Erfüllen die Konzerne die hohen Erwartungen, könnte dies die Aktienmärkte weiter beflügeln. Vor allem die Wall Street wartet sehnlich auf kurstreibende Impulse."Entscheidend für die Entwicklung am europäischen Aktienmarkt dürfte auch die Lage im US-Technologiesektor werden. Dort rücken am Dienstag etwa die Netflix-Zahlen sowie am Mittwoch die Berichte von IBM und Tesla in den Fokus der Anleger.
Zudem stehen die Aktien von Traton im Fokus: Starke vorläufige Quartalszahlen für das erste Quartal treiben die Traton-Aktien an. Die Papiere des zum Volkswagen-Konzern gehörenden Nutzfahrzeugherstellers gewinnen im Frankfurter Frühhandel 3,2 Prozent. Traton hatte am Freitagabend mitgeteilt, für das abgelaufene Quartal mit einem Absatz von rund 84.600 Fahrzeugen und Umsatzerlösen von rund 11,2 Milliarden Euro zu rechnen. Mehr zu Traton lesen Sie hier.
DAX-Gewinner und DAX-Verlierer am Montag
Am Montagabend steigen die Aktien von MTU mit plus 1,92 Prozent am meisten im DAX. Dahinter folgen die Papiere von Airbus mit plus 1,54 Prozent und Continental mit plus 1,43 Prozent.
Auf der anderen Seite des DAX verlieren die Titel von Commerzbank mit minus 3,28 Prozent am meisten, gefolgt von Hannover Rück mit minus 2,33 Prozent und Munich Re mit minus 2,70 Prozent.
Öl im Fokus
Auch die Investoren am Ölmarkt blieben in Lauerstellung. Die Nordsee-Rohölsorte Brent und die US-Sorte WTI gaben jeweils rund ein halbes Prozent auf 85,80 beziehungsweise 81,98 Dollar pro Barrel (159 Liter) nach. Anleger warteten vor allem auf für Dienstag angekündigte Konjunkturzahlen aus China. Neben dem Bruttoinlandsprodukt stehen dann auch Daten zu den Einzelhandelsumsätzen und der Industrieproduktion an, die Aufschluss über die Dynamik der Erholung der zweitgrößten Volkswirtschaft der Welt bringen dürften.
Im Vorfeld der China-Daten, von denen sich Anleger Hinweise auf die künftige Nachfrage erwarteten, gaben Industriemetalle wie Kupfer, Zink und Blei zwischen 0,3 und 3,0 Prozent nach. Gegen den Trend stieg dagegen der Preis für ZinnCMSN3 um 8,6 Prozent auf 27,000 Dollar je Tonne - den höchsten Stand seit knapp zwei Monaten. Die Aussicht auf ein regionales Verbot des Bergbaus in Myanmar schürte die Furcht vor Engpässen bei dem etwa für Lebensmittel-Dosen benötigten Industriemetall.
(Mit Material von Reuters)