Der DAX hat am Donnerstag zugelegt. Für Schub sorgten die Aussagen der US-Notenbank Fed vom Mittwoch. Fed-Chef Jerome Powell hatte sich erneut zu einer Drosselung der Wertpapierkäufe bekannt und den November als möglichen Starttermin dafür bezeichnet. Eine erste Zinserhöhung steht nun für Ende 2022 anstatt Anfang 2023 im Raum. Investoren werteten diese Aussagen offenbar als Vertrauensbeweis, dass die Erholung der Wirtschaft auf gutem Weg sei, sagte Mike Loewengart, Chef-Anlagestratege beim Brokerhaus E*Trade. Die Geldpolitik sei weiterhin locker und angesichts der robusten Konjunktur sei eine Rückkehr zur Normalität vernünftig.
Die ermutigenden Aussagen der Währungshüter gaben auch den US-Börsen Schub. Der US-Leitindex Dow Jones legte zur Eröffnung um rund ein Prozent zu.
Was am Donnerstag an der Börse außerdem wichtig war
Studie: Chipmangel kostet Autobranche 210 Milliarden Dollar Umsatz
Der anhaltende Chipmangel setzt der globalen Autoindustrie weiter zu. Wegen der fehlenden Halbleiter dürften der Branche dieses Jahr Einnahmen in Höhe von 210 Milliarden US-Dollar (179 Mrd Euro) entgehen, prognostizierte die Beratungsfirma Alix Partners am Donnerstag in München. Im Mai war sie noch von 110 Milliarden Dollar ausgegangen.
Hella kappt Jahresprognose wegen Chipmangels
Der weltweite Chipmangel durchkreuzt auch die Geschäftspläne des Autozulieferers Hella . Zwar habe sich das Unternehmen im ersten Geschäftsquartal bis Ende August besser entwickelt als der Markt, teilte das Unternehmen auf Basis vorläufiger Quartalszahlen am Donnerstag in Lippstadt mit. Dennoch kappte das Management seine Prognose für das laufende Geschäftsjahr.
Deutsche Bank erwartet Ertragsrückgang in Investmentbank - Kosten für IT & Co.
Deutsche Bank erwartet Ertragsrückgang in Investmentbank - Kosten für IT & Co.
Bei der Deutschen Bank hat sich das Investmentbanking im dritten Quartal besser entwickelt als gedacht. Die Erträge in dem Segment dürften etwa zehn Prozent niedriger liegen als ein Jahr zuvor, sagte Finanzchef James von Moltke am Donnerstag in einer Online-Konferenz. Von der Nachrichtenagentur Bloomberg befragte Analysten hatten mit einem fast doppelt so starken Rückgang gerechnet. Dem Manager zufolge dürften die überraschend hohen Erträge dem Dax-Konzern helfen, zusätzliche Kosten für Computersysteme, Stellenstreichungen und die Verkleinerung der Büroflächen zu stemmen. Dafür werde die Deutsche Bank im Rest des Jahres noch etwa 700 Millionen Euro verbuchen, sagte von Moltke.
Salesforce strebt nach Slack-Zukauf über 30 Milliarden Dollar Jahresumsatz an
Das US-Softwareunternehmen Salesforce holt nach der Übernahme des Büro-Messengers Slack im Wettbewerb mit dem deutschen Konkurrenten SAP weiter auf. Im Geschäftsjahr 2022/23 (Ende Januar 2023) werde sich der Umsatz in einer Spanne zwischen 31,65 und 31,80 Milliarden US-Dollar (27 bis 27,1 Mrd Euro) bewegen, teilte Salesforce am Donnerstag in San Francisco vor US-Börsenstart mit. Zudem rechnet Salesforce 2022/23 mit einer bereinigten operativen Marge von rund 20 Prozent. Für das laufende Geschäftsjahr hob Salesforce die Umsatzprognose leicht an und erwartet nun 26,25 bis 26,35 Milliarden Dollar Erlös. Die Aktie legte vorbörslich über zwei Prozent zu. Auch SAP-Papiere konnten davon angesichts von Zweifeln um stabile Geschäfte in der Pandemie profitieren.
Übernahme von Deutsche Wohnen: Fonds beantragt einstweilige Verfügung
Im Ringen um die Übernahme der Deutsche Wohnen versucht ein britischer Fonds dem größten deutschen Immobilienkonzern Vonovia Steine in den Weg zu legen. Der Fonds Davidson Kempner hat nach eigenen Angaben beim Landgericht Berlin eine einstweilige Verfügung beantragt. Damit solle der Deutsche Wohnen die Ausgabe neuer Aktien und der Verkauf eigener Aktien an Vonovia untersagt werden, wie Davidson Kempner am Donnerstag mitteilte. Davidson Kempner besitzt nach eigenen Angaben 3,2 Prozent des Grundkapitals der Deutsche Wohnen und ist auch an Vonovia beteiligt.
rtr/dpa-AFX/iw