"Zur Abwechslung konnte Trump mit seiner Rede über die geplante Steuerreform mal für positive Impulse an den Märkten sorgen", sagte Milan Cutkovic, Marktanalyst vom Handelshaus AxiTrader. Zwar fehle es an Details, aber die Anleger geben sich damit zufrieden, dass der Plan einer Absenkung der Unternehmenssteuern auf 15 Prozent nicht verworfen wird.

US-ARBEITSMARKT WIRFT SCHATTEN VORAUS



Sollten die offiziellen US-Arbeitsmarktdaten am Freitag so gut ausfallen wie die privaten ADP-Daten, könnte der Dax zum Wochenschluss noch einmal richtig Gas geben, meinte Marktanalyst Jochen Stanzl von CMC Markets. Am Donnerstag steht auf der Konjunkturseite neben den europäischen Inflationsdaten der Wochenbericht vom US-Arbeitsmarkt an. Darüber hinaus werden Zahlen zu den Einkommen und den Ausgaben der US-Verbraucher und der Einkaufsmanagerindex für die Region Chicago veröffentlicht.

In China wuchs die Industrie im August überraschend stark. Das Barometer für die Einkaufsmanager aus diesem Sektor stieg auf 51,7 Punkte von 51,4 Zählern. Von Reuters befragte Analysten hatten mit einem leichten Rückgang gerechnet.

HÄNDLER - DRAGHI KÖNNTE EURO-RALLY BALD ABWÜRGEN



Rückenwind erhielt der exportlastige Dax auch von einem schwächeren Euro. Die Gemeinschaftswährung, die vor wenigen Tagen noch ein Zweieinhalb-Jahres-Hoch bei mehr als 1,20 Dollar markiert hatte, fiel auf 1,1886 Dollar zurück. Vor der Sitzung der Europäischen Zentralbank in der kommenden Woche zeigten sich die Euro-Optimisten nervös. "Die Chance ist hoch, dass Mario Draghi die rapide Euro-Rally als Gefahr sehen wird", sagte Cutkovic. Deswegen würden im Vorfeld Gewinne mitgenommen. Seit Jahresbeginn hat die Gemeinschaftswährung rund 14 Prozent zugelegt. Ein teurer Euro macht heimische Waren auf dem Weltmarkt weniger wettbewerbsfähig.

Zudem halfen starke Wirtschaftsdaten aus Amerika dem Dollar nach oben. Händlern zufolge sind dadurch die Chancen für eine Zinserhöhung der US-Notenbank Fed noch in diesem Jahr wieder gestiegen.

CARREFOUR STÜRZT AB - HEIDELCEMENT AN DAX-SPITZE



Ein pessimistischer Ausblick brockte Carrefour den größten Kurssturz seit 1997 ein. Die Aktien des weltweit zweitgrößten Einzelhändlers stürzten um mehr als 13 Prozent ab und waren mit 16,91 Euro so billig wie zuletzt vor fünf Jahren. Das Unternehmen warnte, dass der operative Gewinn 2017 wohl um zwölf Prozent zurückgehen wird. Darüber hinaus schraubte es sein Umsatzziel zurück.

Eine Kaufempfehlung der Citigroup half Aktien des Baustoffkonzerns HeidelbergCement an die Dax-Spitze. Die Papiere legten 2,5 Prozent zu. Ein negativer Kommentar der Deutschen Bank setzte hingegen Evotec zu. Die Aktien des Biotechunternehmens verloren im TecDax 4,5 Prozent auf 15,80 Euro. Die Analysten haben die Papiere auf "Hold" von "Buy" heruntergestuft

rtr