Der DAX kann nach einem schwierigen Handelsstart am Montagnachmittag doch deutlicher zulegen. Die US-Inflation für Dienstag lässt Anleger hoffen. Was sonst noch wichtig ist.
Im Vorfeld der mit Spannung erwarteten US-Inflationszahlen schreiten Europas Anleger mit vorsichtigen Schritten voran. Der DAX zog am Montag 0,5 Prozent auf 15.383 Punkte an, sein europäisches Pendant EuroStoxx50 gewann 0,7 Prozent auf 4229 Zähler. Zinssorgen und schwächelnde US-Börsen hatten beide Indizes zum Wochenschluss mehr als ein Prozent nach unten gezogen.
"Auch wenn zahlreiche Indikatoren für eine Korrektur sprechen, bleibt es bislang bei einer Konsolidierung auf hohem Niveau", sagte Jürgen Molnar, Kapitalmarktstratege beim Broker RoboMarkets. Grund seien die am Dienstag anstehenden US-Inflationsdaten. Kein Anleger wolle auf dem falschen Fuß erwischt werden.
Von Reuters befragte Experten gehen für Januar von einem Rückgang der Teuerungsrate auf 6,2 von 6,5 Prozent im Dezember aus. Die US-Notenbank Federal Reserve strebt ein Ziel von 2,0 Prozent an. Sollte der Abwärtstrend bei der Teuerungsrate sich bestätigen, wäre dies durchaus ein Faktor, der die Sorgen der Anleger verringern könnte, sagte Molnar mit Blick auf die Zinserhöhungsängste der Investoren. Kommen die Zahlen stärker als erwartet rein, dürfte vor allem die Wall Street den Rückwärtsgang einlegen.
Technologiewerte stützen Wall Street
Die Anleger an der Wall Street sind vor den mit Spannung erwarteten Inflationszahlen mit angezogener Handbremse unterwegs. Der Dow-Jones-Index der Standardwerte und der breiter gefasste S&P 500 notierten zur Eröffnung am Montag 0,3 Prozent höher bei 33.969 und 4105 Punkten. Der Index der Technologiebörse Nasdaq lag 0,5 Prozent höher bei 11.778 Zähler.
Zur Eröffnung konnten Schwergewichte wie Apple, Alphabet und Amazon sich mit einem Plus zwischen 0,3 und 0,5 Prozent von jüngsten Verlusten erholen. Das gab der Nasdaq einen Schub nach vorne. Wieder aufgeflammte Zinssorgen hatten die Wachstumsunternehmen in der vergangenen Woche unter Druck gesetzt. Nun blicken die Anleger mit Spannung auf die für Dienstag erwarteten US-Inflationsdaten, die Experten zufolge die weitere Zinspolitik der US-Notenbank Fed mitbestimmen werden.
Bei den Einzelwerten reagierten Anleger von Meta erfreut auf einen Bericht der "Financial Times", dem zufolge die Facebook-Mutter einen weiteren Stellenabbau plant. Die Titel stiegen um knapp zwei Prozent auf 268,13 Dollar.
Positive Wirtschaftsdaten
Auch eine Aufhellung der Konjunkturaussichten in Europa stimmte die Marktteilnehmer optimistisch. Angesichts der bislang gut gemeisterten Energiekrise kann Deutschland der EU-Kommission zufolge 2023 eine Rezession knapp vermeiden. Die Brüsseler Behörde erwartet beim Bruttoinlandsprodukt (BIP) ein kleines Plus von 0,2 Prozent, nachdem sie im November noch ein Minus von 0,6 Prozent veranschlagt hatte. Zudem dürfte der Euro-Raum mit 0,9 Prozent stärker wachsen als gedacht, wie aus der am Montag vorgelegten Winterprognose hervorgeht.
Auch aus China kamen positive Daten. Die Neuvergabe von Bankkrediten in der Volksrepublik stieg im Januar stärker als erwartet auf einen Rekordwert von umgerechnet rund 720 Milliarden Dollar. Die anziehende Kreditvergabe ließ den Markt hoffen, dass die Talsohle allmählich durchschritten sei und sich die Wirtschaft erholen werde, teilten die Analysten von China Merchants Securities mit. Die Analysten von Nomura warnten jedoch, dass die Kreditvergabe an private Haushalte nach wie vor gedämpft sei.
DAX-Gewinner und DAX-Verlierer am Montag
Am Montagabend legen die Aktien von Airbus mit 1,76 Prozent, von Henkel mit plus 1,77 Prozent und von Beiersdorf mit plus 1,82 Prozent an der Spitze des DAX.
Auf der anderen Seite des DAX verlieren Siemens Healthineers mit minus 0,77 Prozent am stärksten, gefolgt von Covestro mit minus 0,91 Prozent und Continental mit minus 0,52 Prozent am meisten.
(Mit Material von Reuters)