Ein möglicher Grund dafür sei die Unsicherheit um die Politik des designierten US-Präsidenten Donald Trump, sagte Marktexperte Jens Klatt für JFD Brokers: "Nachdem die Aktienmärkte in den Jahresschluss hinein mit der Aussicht auf umfangreiche Konjunkturpakete und Steuersenkungen durchgestartet sind, machen sich nun offensichtlich erste Zweifel breit, ob Trump seine Vorstellungen derart umsetzen können wird."

Der Dax (DAX 30) tut sich weiterhin schwer mit der Marke von 11 600 Punkten. Zuletzt notierte der Leitindex 0,11 Prozent höher bei 11 576,49 Zählern, nachdem er am Morgen bis auf 11 606 Punkte gestiegen war. Der MDAX, in dem die mittelgroßen Unternehmen repräsentiert sind, gewann am Dienstag 0,07 Prozent auf 22 209,85 Punkte. Der Technologiewerte-Index TecDAX hingegen fiel um 0,37 Prozent auf 1840,12 Punkte. Der Eurozonen-Leitindex EuroStoxx 50 (EURO STOXX 50) verlor 0,10 Prozent auf 3305,65 Zähler.

"Das Besorgniserregende an der aktuellen Marktsituation ist, dass alle Anleger in die gleiche Richtung positioniert sind: Sie setzen auf steigende Zinsen und Aktien und fallende Notierungen im Euro gegenüber dem US-Dollar", sagte Börsenexperte Jochen Stanzl von CMC Markets. Der Euro zeigt sich seit seinem 14-Jahrestief vor wenigen Tagen derzeit aber robust.

BANKEN SCHWACH

Die Aktien der Deutschen Bank (Deutsche Bank) und der Commerzbank rutschten nach einer negativen Analystenstudie und einem Zeitungsbericht deutlich ins Minus. Commerzbank-Papiere verbilligten sich um 1,48 Prozent. Die Großbank UBS hatte die Papiere zum Verkauf empfohlen und hält sie für besonders unattraktiv.

Noch schlimmer erwischte es die Papiere der Deutschen Bank, die als Schlusslicht im Dax um 2,68 Prozent absackten. Händlern zufolge belastete ein Pressebericht, wonach das Institut strategische Entscheidungen offenbar zunächst verschieben will, bis neue Kapitalregeln für Banken klarer formuliert sind. Auch eine Kapitalerhöhung sei nicht ausgeschlossen. Die Aktien beider Banken waren 2016 mit einem Jahresminus von jeweils knapp 25 Prozent die schwächsten Dax-Werte.

METRO DREHEN INS PLUS

Unter den Einzelwerten verzeichneten die anfangs schwachen Metro-Aktien (METRO) im Verlauf einen Richtungswechsel und notierten zuletzt 0,43 Prozent im Plus. Am Morgen hatte der Handelskonzern seine Umsätze für das abgelaufene Quartal veröffentlicht und die Ziele für das gesamte Geschäftsjahr 2016/17 bestätigt.

Ein frisches Verkaufsvotum drückte die Papiere von Telefonica Deutschland (Telefónica Deutschland) um knapp 2 Prozent ins Minus. Bei Siemens freuten sich die Anleger dagegen über eine Kaufempfehlung der Schweizer UBS. Für die Papiere der Münchner ging es um 1,77 Prozent aufwärts.

MEDIGENE-RALLY GEHT WEITER

Aktien von Fuchs Petrolub (FUCHS PETROLUB SE Vz) fielen um 2,83 Prozent. Marktteilnehmer machten dafür die Abstufung auf "Underperform" durch Mainfirst verantwortlich. Die Experten sehen 2017 einige Herausforderungen für den Schmierstoffhersteller - insbesondere steigende Rohstoffkosten und einen schwächelnden Automarkt.

Beim Kursfeuerwerk der Medigene-Aktien (MediGene) scheint es noch kein Ende zu geben. Am Dienstag zogen die Anteilsscheine des Biotechunternehmens an der TecDax-Spitze um weitere 7,26 Prozent an und bauten ihren Gewinn seit Anfang Dezember auf nun schon knapp 80 Prozent aus. Damit notieren sie auf dem höchsten Stand seit März 2015./edh/fbr