Zum Ausklang der Handelswoche werde es nochmals einen "Tanz um die 13.000" geben. Der europäische Auswahlindex EuroStoxx50 notierte mit 3607 Zählern ebenfalls kaum verändert. "Für eine Fortsetzung der Rally fehlt es zurzeit an Impulsen", sagte Marktanalyst Milan Cutkovic vom Brokerhaus AxiTrader. Der Dax hatte am Donnerstag erstmals in seiner knapp 30-jährigen Geschichte die 13.000-Zähler-Marke durchbrochen, den Handel aber knapp darunter beendet. Weltweit klettern Aktienindizes derzeit von einem Rekord zum nächsten. Die gute konjunkturelle Entwicklung gepaart mit niedrigen Leitzinsen biete beste Voraussetzungen für eine Fortsetzung der Rally, sagte Analyst Nobuyuki Kashihara vom Vermögensverwalter One.

Bremsend auf die Aktienmärkte in Europa wirkt sich der Euro aus, der zurzeit deutlich über der Marke von 1,18 Dollar notiert. Durch eine stärkere Gemeinschaftswährung werden die Waren europäischer Firmen im Welthandel teurer und ihre Wettbewerbsfähigkeit sinkt. Einen neuen Schub könnte der Euro im Tagesverlauf bekommen, wenn die USA ihre Inflationsdaten für September veröffentlichen. Anleger erhoffen sich Hinweise darauf, wie schnell die US-Notenbank Fed die Leitzinsen erhöht. "Es kommen Zweifel auf, ob die Fed den Zinsschritt nach oben im Dezember wirklich durchführen möchte", sagte Marktanalyst Jochen Stanzl vom Handelshaus CMC Markets. Das dürfte den Euro weiter stärken und die Kursrally am Aktienmarkt bremsen.

Devisenanalyst Kit Juckes von der Bank Societe Generale rechnet mit einer deutlichen Aufwertung des Euro. "Sollte die Konjunktur in der Euro-Zone sich weiterhin so gut entwickeln und die EZB ihre Geldpolitik normalisieren, wird der Euro innerhalb der nächsten 18 Monate oder so auf über 1,30 Dollar steigen."

BITCOIN NIMMT REKORDMARKE VON 6000 DOLLAR INS VISIER



Zu den größten Gewinnern im Dax und im EuroStoxx50 gehörten die Titel von Bayer, sie legten um knapp zwei Prozent zu. Der Chemie- und Pharmakonzern verkauft Teile seines Saatgut- und Herbizid-Geschäfts an BASF für 5,9 Milliarden Euro. "Wir befürworten diesen Deal sehr", betonten die Analysten vom Bankhaus Lampe. Der Verkauf nehme Bayer den Druck bei der geplanten Übernahme des US-Saatgutriesen Monsanto. BASF-Titel notierten 0,6 Prozent schwächer. Doch auch für die Ludwigshafener sei der Deal positiv, erklärte Analyst Markus Mayer von der Baader Bank. BASF könne jetzt eine integrierte Strategie mit Saatgut- und Pflanzenschutz vorweisen und mit den großen Spielern am Markt besser mithalten.

Ein großes Gesprächsthema an den Finanzmärkten war auch der Höhenflug der Krypto-Währung Bitcoin. Nachdem sie erst am Donnerstag die Rekordmarke von 5000 Dollar geknackt hat, stand sie am Freitag schon kurz davor, die 6000er-Marke zu durchbrechen. "Die Versuchung an der Cyberpraline Bitcoin ist in diesen Stunden zu groß, was zu einer gekonnten Ausblendung von Negativschlagzeilen führt", sagte Analyst Timo Emden vom Brokerhaus IG.