Dax und EuroStoxx50 notierten am Freitag jeweils knapp im Minus bei 15.617 beziehungsweise 4048 Punkten. Gleichzeitig nahmen einige Anleger Kurs auf den "sicheren Hafen" Bundesanleihen. Dies drückte die Rendite der zehnjährigen Titel zeitweise auf ein Dreieinhalb-Monats-Tief von minus 0,351 Prozent.

Außerdem ließen die Inflationssorgen Anleger nicht los, sagte Analyst David Madden vom Online-Broker CMC Markets. "Das ist ein zweischneidiges Schwert." Einerseits signalisiere die Teuerung eine starke Nachfrage, andererseits schüre es die Diskussion über eine Straffung der Geldpolitik.

Allerdings betonten die großen Notenbanken bislang, dass sie weiterhin Geld in die Finanzmärkte pumpen werden, warf Volkswirtin Silvia Dall'Angelo vom Vermögensverwalter Federated Hermes ein. Dies und der starke Auftakt der US-Bilanzsaison stütze die Aktienmärkte.

NICKELPREIS ZIEHT AN


Unterdessen stieg der Preis für Nickel um bis zu 2,3 Prozent auf ein Fünf-Monats-Hoch von 19.205 Dollar je Tonne. Eine starke Nachfrage treffe auf ein knappes Angebot, sagte Commerzbank-Analyst Eugen Weinberg. Zudem befürchteten Investoren Lieferausfälle durch die Unruhen im wichtigen Exportland Südafrika. Da zudem die Lagerbestände zuletzt gesunken seien, werde der Preis hoch bleiben.

JENOPTIK ERFREUEN MIT ZAHLEN - PUMA UND BURBERRY ENTTÄUSCHEN


Am deutschen Aktienmarkt sorgte Jenoptik mit einem Kursplus von zeitweise mehr als 14 Prozent für Aufsehen. Das ist der größte Sprung seit gut 13 Jahren. Nach einem überragenden Quartalsergebnis liege der angehobene Gesamtjahresausblick des Technologiekonzerns über den Markterwartungen, sagte ein Börsianer. Vor allem die Gewinnmarge habe positiv überrascht.

Auf Basis starker Zahlen blickt auch Puma optimistischer auf das Gesamtjahr. Dennoch fielen die Aktien des Sportartikel-Herstellers um ein knappes Prozent. Die Ziele seien immer noch konservativ, monierte Analyst Volker Bosse von der Baader Helvea Bank.

Burberry konnte einen Umsatzsprung ebenfalls nicht in Kursgewinne ummünzen. Die Titel des Luxusgüter-Anbieters waren mit einem Minus von 4,5 Prozent Schlusslicht im Londoner Auswahlindex FTSE. Die bekräftigten Gesamtjahresziele deuteten darauf hin, dass das Unternehmen eine Abschwächung des Wachstums befürchte, sagte ein Börsianer.

In Stockholm stiegen die Aktien der Swedbank dagegen um vier Prozent auf ein Zweieinhalb-Jahres-Hoch von 170,88 Kronen. Das Institut habe ein "rundum positives Quartalsergebnis" vorgelegt, kommentierten die Analysten der Bank Credit Suisse.

rtr