Die Technik des iPhone X, das zehn Jahre nach dem ersten Modell auf den Markt kommt, sei der von Samsung so ähnlich wie nie zuvor, bemängelten Analysten. Zudem bringe der koreanische Rivale sein neues Flaggschiff Galaxy Note 8 früher auf den Markt. Darüber hinaus könne der Preis von mehr als 1000 Euro für das neue iPhone viele Kunden abschrecken, vor allem auf dem wichtigen Absatzmarkt China. Vor diesem Hintergrund verloren die Aktien von Apple im vorbörslichen US-Geschäft 0,4 Prozent. Zulieferer wie Dialog Semiconductor, AMS, IQE, Laird und Imagination büßten bis zu 6,5 Prozent ein.
QUO VADITIS, FED UND BOE?
Gleichzeitig rückte die Geldpolitik der großen Notenbanken wieder stärker in den Mittelpunkt. Börsianer warteten gespannt auf die US-Inflationsdaten am Donnerstag. Von ihnen erhoffen sie sich Hinweise darauf, ob die Notenbank Fed in der kommenden Woche den Abbau ihrer billionenschweren Wertpapier-Bestände ankündigen und den Zeitpunkt der nächsten Zinserhöhung signalisieren wird. Allerdings beeinflusse das iPhone X mit seinem hohen Preis die Inflationsaussichten, sagte Anlagestratege Mike Bell von der Vermögensverwaltung der US-Bank JPMorgan. Ein starker Absatz würde darauf hindeuten, dass Firmen Preiserhöhungen durchsetzen können und Verbraucher in Kauflaune sind.
Bereits am Donnerstag berät die Bank von England (BoE) über ihre Geldpolitik. Einen Tag zuvor war das Pfund Sterling mit 1,3328 Dollar so teuer wie zuletzt vor einem Jahr. "Die Hoffnungen auf eine Zinserhöhung vor dem Jahresende könnten aber an den Felsen der wirtschaftlichen Ungewissheit zerschellen", warnte Analyst Neil Wilson vom Brokerhaus ETX Capital. Das geringe Lohnwachstum spreche ungeachtet der gestiegenen Inflation derzeit gegen einen solchen Schritt.
Unter massiven Verkaufsdruck geriet dagegen Bitcoin. Der Kurs stürzte um knapp zehn Prozent auf 3913,99 Dollar ab, nachdem Jamie Dimon, der Chef der US-Großbank JPMorgan, die Cyber-Währung als Betrug bezeichnet und einen Crash prognostiziert hatte. Damit hat Bitcoin seit Monatsbeginn rund ein Viertel seines Wertes eingebüßt.
COVESTRO TROTZ PLATZIERUNG HÖHER - "RAY BAN"-MACHER IM MINUS
Ungeachtet des Verkaufs eines milliardenschweren Aktienpaketes durch den Großaktionär Bayer setzten sich Covestro mit einem Kursplus von 2,7 Prozent an die Spitze des deutschen Nebenwerte-Index MDax. Durch den gestiegenen Streubesitzanteil hofften Anleger auf einen baldigen Aufstieg des Kunststoff-Herstellers in den Dax, sagten Börsianer.
In Mailand rutschten dagegen Luxottica um 1,8 Prozent ab. Einem Insider zufolge haben die EU-Wettbewerbshüter Bedenken wegen der geplanten Fusion des Anbieters von "Ray Ban"-Sonnenbrillen mit dem Brillenglas-Hersteller Essilor. Dessen Titel verloren in Paris zwei Prozent.
rtr