Daneben warteten Börsianer gespannt auf eine Rede der US-Notenbankchefin Janet Yellen am Abend (MEZ). Von ihr erhoffen sie sich neue Einsichten in die Geldpolitik der Fed. Vor diesem Hintergrund stagnierten Dax und EuroStoxx50 bei 11.557 und 3282 Punkten.
Am Freitag wird Trump als 45. US-Präsident vereidigt. Details zu seinem geplanten Konjunkturprogramm blieb der Milliardär bislang schuldig. Hoffnungen auf einen US-Wirtschaftsboom hatten Ende 2016 den Börsen weltweit eine Kursrally beschert.
Die britische Premierministerin Theresa May hatte am Dienstag ihre Positionen für die Brexit-Verhandlungen dargelegt. "Austritt aus der EU gepaart mit einem geplanten Abschluss eines Freihandelsabkommens klingt ein wenig nach der Quadratur des Kreises", urteilten die Analysten der Essener National-Bank. Daher machten Devisenanleger am Mittwoch Kasse und drückten das Pfund Sterling 1,1 Prozent ins Minus auf 1,2273 Dollar. Am Dienstag hatte die britische Währung dank der zunächst positiv aufgenommenen May-Rede 3,1 Prozent zugelegt - so viel wie zuletzt vor 24 Jahren. Auch beim Euro nahmen Investoren Gewinne mit. Die Gemeinschaftswährung verbilligte sich um etwa einen Viertel US-Cent auf 1,0667 Dollar.
DEUTSCHE BANK LEGT US-HYPOTHEKENSTREIT AD ACTA
Bei den Unternehmen stand die Deutsche Bank erneut im Rampenlicht. Das Institut muss wegen Tricksereien am US-Immobilienmarkt 7,2 Milliarden Dollar zahlen - mehr als andere Banken, denen ähnliche Verstöße vorgeworfen wurden. Die Eckpunkte des Vergleichs und die Höhe der Belastungen waren allerdings schon bekannt. Daher pendelte die Aktie um ihren Schlusskurs vom Dienstag und notierte am Nachmittag 0,6 Prozent im Minus.
Mit Schulterzucken quittierten Investoren an der Wall Street die Quartalsergebnisse von Goldman Sachs. Die Aktien der US-Investmentbank lagen im vorbörslichen US-Geschäft 0,3 Prozent im Plus, obwohl des Institut dank eines florierenden Anleihehandels den Gewinn überraschend stark auf 2,15 Milliarden Dollar fast vervierfachte. Konkurrent Morgan Stanley hatte im Geschäft mit festverzinslichen Wertpapieren noch besser abgeschnitten.
Citigroup legte ein Quartalsergebnis im Rahmen der Markterwartungen vor. Ihre Aktien notierten vorbörslich 0,7 Prozent tiefer.
VERLAG PEARSON IM FREIEN FALL - BURBERRY GEFRAGT
In London verbuchten Pearson dagegen den größten Kurssturz der Firmengeschichte. Nachdem der Traditionsverlag die Gewinnziele für 2017 und 2018 kassiert und die Dividende gekürzt hatte, brachen seine Aktien um mehr als 30 Prozent ein. Mit 561,5 Pence waren sie so billig wie zuletzt vor gut acht Jahren. "Unser Argument ist und bleibt, dass für Investoren nicht absehbar ist, wie diese Firma in fünf Jahren aussehen wird", urteilte Gary Paulin, Aktien-Chef des Vermögensverwalters Northern Trust.
Burberry legten dagegen um 2,8 Prozent zu. Dank eines starken Weihnachtsgeschäfts steigerte die für ihre Karomuster bekannte britische Modefirma ihren Umsatz im abgelaufenen Quartal um überraschend starke drei Prozent. Diese Zahlen gaben Börsianern zufolge auch dem Konkurrenten Hugo Boss Auftrieb. Dessen Aktien legten im deutschen Nebenwerte-Index MDax 3,4 Prozent zu.
rtr