In den USA entstanden im Februar 235.000 Stellen, wie das Arbeitsministerium in Washington mitteilte. Von Reuters befragte Experten hatten lediglich mit 190.000 gerechnet. Damit dürfte die Fed kommenden Mittwoch den Leitzins um 25 Basispunkte auf 0,75 bis ein Prozent anheben. "Mit diesen guten Zahlen gibt es für die Fed keinen Grund mehr, weiter zu warten", sagte Martin Moryson, Chefvolkswirt von Sal. Oppenheim. Investoren sehen nach Reuters-Daten die Wahrscheinlichkeit einer US-Zinserhöhung bei mehr als 90 Prozent.

Allerdings wuchsen die US-Stundenlöhne mit 0,2 Prozent etwas weniger stark als gedacht. Das drückte den Dollar-Index, im Gegenzug legte der Euro 0,7 Prozent auf 1,0648 Dollar zu und erreichte damit den höchsten Stand seit Mitte Februar. "Die Lohnentwicklung weist darauf hin, dass die bereits erhöhten Zinserwartungen korrekturanfällig sind, denn noch immer ist der Lohndruck als moderat zu bezeichnen", betonte Helaba-Experte Ralf Umlauf. Im Dezember hatte die Fed für 2017 drei Schritte signalisiert.

Auch die Europäische Zentralbank hatte am Donnerstag Konjunkturzuversicht verbreitet und den Grundstein für einen positiven Wochenausklang an den Aktienmärkten gelegt, sagten Händler. "Mario Draghi sieht die Eurozone wirtschaftlich auf einem guten Weg, dies unterstützt den Aktienmarkt", sagte Portfolio-Manager Thomas Altmann vom Vermögensberater QC Partners. Der Chef der Europäischen Zentralbank (EZB) hatte am Donnerstag unter anderem betont, es gebe derzeit keinen Druck, weitere Notfall-Maßnahmen zur Ankurbelung der Konjunktur zu ergreifen. Auch seien neue langfristige Billig-Kredite für die europäischen Geschäftsbanken kein Thema.

FINANZWERTE IM AUFWIND - BT GEFRAGT



Die Aussicht auf ein nahendes Ende der ultra-lockeren Geldpolitik in Europa und auf steigende US-Zinsen halfen den Finanzwerten erneut auf die Sprünge. Commerzbank führten mit einem Plus von 4,3 Prozent die Dax-Gewinnerliste an, Deutsche Bank legten 2,9 Prozent zu. Der Index für die Banken der Euro-Zone legte um 2,7 Prozent zu und notierte mit 126,50 Punkten auf dem höchsten Stand seit mehr als einem Jahr.

In London gewannen BT zeitweise sogar 5,7 Prozent. Nach einem zweijährigen Tauziehen mit den britischen Behörden willigte der Telekom-Konzern ein, die für das Breitbandnetz zuständige Sparte Openreach zu einer rechtlich eigenständigen Tochter zu machen. Der Regulierer Ofcom und Konkurrenten wie Vodafone erwarten davon einen rascheren Ausbau des Glasfaser-Netzes für Breitband-Internetzugänge.

rtr