Die Situation am US-Arbeitsmarkt liefere aktuell keinen Grund für einen Zinsschritt, doch andere harte Konjunkturdaten wie die ISM-Einkaufsmanagerindizes und die Industrieproduktion zeigten, dass nicht alles so rosig sei, kommentierte Analyst David Iusow vom Handelshaus DailyFX. Insofern könnte die Fed mit ihren Aussagen durchaus überraschen.

Verunsicherung herrscht an den Finanzmärkten weiterhin wegen der nahenden Frist für die Verschärfung der US-Strafzölle im Handelsstreit mit China. "Die aktuelle Zoll-Diskussion zeigt, dass es die USA und China bis zum 15. Dezember einmal mehr nicht geschafft haben, sich auf ein Abkommen zu einigen", sagte Portfolio-Manager Thomas Altmann vom Vermögensberater QC Partners. Selbst eine weitere Verschiebung wäre deswegen keine wirklich positive Nachricht.

PFUND GIBT VOR WAHLEN NACH - TORIE-VORSPRUNG BRÖCKELT


Investoren blickten zudem auf die Börse in Riad, wo Saudi Aramco ein erfolgreiches Debüt feierte. Die Aktien des saudiarabischen Ölkonzerns erschienen bei dem weltgrößten Börsengang erstmals zu 35,20 Riyal auf den Kurszetteln. Damit lagen sie zehn Prozent über dem Ausgabepreis von 32 Riyal oder umgerechnet 8,53 Dollar. Der Marktwert von Saudi Aramco klettert dadurch auf knapp 1,9 Billionen Dollar - so viel ist weltweit kein anderes Unternehmen an der Börse wert.

Am Devisenmarkt warfen die Parlamentswahlen in Großbritannien ihre Schatten voraus. Das Pfund Sterling büßte 0,1 Prozent auf 1,3140 Dollar ein, nachdem sich der Vorsprung der Konservativen um Premierminister Boris Johnson jüngsten Umfragen zufolge verkleinert hat. "Die absolute Mehrheit wird zur Zitterpartie", sagte DZ-Bank-Ökonom Stefan Bielmeier. Sollten die Konservativen sie verfehlen, sei die Wahrscheinlichkeit groß, dass die Brexit-Blockade im Unterhaus anhalte. Bei einer klaren Mehrheit der Tories dürfte hingegen Strategen zufolge der Verabschiedung des Brexit-Abkommens von Johnson nichts mehr im Weg stehen.

BVB-ANLEGER FEIERN CL-ACHTELFINAL-EINZUG


Im Telekom-Sektor verdarb eine Dividendenkürzung von Telefonica Deutschland den Investoren die Laune. Der Branchenindex gab 0,4 Prozent nach. Die Aktien von Telefonica Deutschland fielen um 3,9 Prozent auf ein Zwei-Monats-Tief von 2,59 Euro. Das Unternehmen schlägt eine Gewinnausschüttung von 0,17 Euro je Aktie vor nach 0,27 Euro im Jahr zuvor.

Anleger von Borussia Dortmund feierten hingegen den Achtelfinal-Einzug in der Champions League. Die Aktien kletterten um knapp zehn Prozent auf 9,18 Euro. Der deutsche Vizemeister hatte das letzte Gruppenspiel gegen Slavia Prag mit 2:1 gewonnen. Lange Gesichter gab es dagegen bei Anhängern und Anlegern von Ajax Amsterdam. Nach dem Vorrunden-Aus in der lukrativen Königsklasse des europäischen Vereinsfußballs brachen die Anteilsscheine um 9,9 Prozent ein.

An der Börse Madrid stiegen die Aktien von Zara-Mutter Inditex um ein Prozent. Der weltgrößte Bekleidungskonzern steigerte seinen Gewinn im dritten Quartal stärker als von Analysten erwartet.

Auf dem Radar behielten Investoren Wirecard. Die Aktien des Online-Zahlungsabwicklers setzten ihre Talfahrt nach dem erneuten Vorwurf von Bilanz-Tricksereien fort und fielen um 1,5 Prozent ans Dax-Ende.

rtr