Der DAX befand sich bis zu diesem besagten Freitag in einer
Seitwärtsphase. Die untere Begrenzung der seit November 2013
bestehenden Preisspanne bei 8.952/8.982 Punkten wurde
signifikant unterschritten. Zuvor konnte diese Chartmarke im
März und August dieses Jahres zweimal erfolgreich verteidigt
werden. Aber diesmal war der Abgabedruck letztendlich zu hoch.
Rein theoretisch ist nun der Weg frei bis in den Bereich bei
8.132/8.152 Punkten. Diese Marke dürfte den meisten bekannt
vorkommen. Dabei handelt es sich um die ehemaligen Höchststände
aus den Jahren 2000 und 2007, die bis August 2013 dem DAX im
Wege standen und erst im Monat darauf überwunden werden konnten.
Diese einstige betonharte Widerstandsbarriere fungiert nun als
solide und hoffentlich zuverlässige Unterstützung.
Im schlimmsten Fall, dem Worst-Case-Szenario, könnte die
erwähnte Unterstützung angesteuert werden. Dennoch ist der
langfristige Aufwärtstrend weiterhin intakt. Der DAX hält sich
bis zum heutigen Tag in einem seit März 2009 bestehenden
Aufwärtstrendkanal auf. Die untere Trendkanallinie verläuft
momentan bei 7.680 Punkten.
Wir haben bei dieser Analyse einen Blick auf den Langfristchart
auf Monatsbasis geworfen. Bei der Betrachtung des Kursverlaufs
auf Tagesbasis ist der DAX nach diesem Kursdesaster nun
überverkauft. Eine technische Gegenbewegung bis zur
Ausbruchsstelle bei 8.982/8.952 Zählern ist möglich, wenngleich
diese vorerst nichts an dem neuen Verkaufssignal ändern dürfte."
Christian Henke ist Senior Market Analyst beim Handelshaus IG
und Mitglied in der Vereinigung Technischer Analysten (VTAD
e.V.)
Reuters