von Index Radar




Chart 1 - DAX im Stunden-Chart





Erneut drehte der Deutsche Aktienindex zum Ausklang der vergangenen Woche nach Süden, sobald er sich der 21-Tage-Linie (dem Monatsdurchschnittspreis, blau markiert im Chart) sowie der Abwärtstrendlinie nähert, die sich über die seit April markierten Zwischenhochs konstruieren lässt. Diese Chartmarken bremsten den Markt bereits Ende April aus und sind auch heute knapp über der 11.600er-Marke ein Widerstand, der schwer zu überwinden sein dürfte. Von einer längeren Erholung des DAX kann sogar erst ausgegangen werden, wenn auch die Zone um 11.675/11.750 überschritten wird. Doch über diesem Preisbereich dürften sich momentan kaum Käufer finden.

Das nächste Kursziel ist momentan eher auf der Unterseite zu suchen, zumindest zeigt der Trend seit einem Monat klar nach Süden und eine Umkehr ist noch nicht in Sicht. Bei rund 11.000 Zählern könnte sich wieder eine Chance zur Bodenbildung ergeben, dort befindet sich momentan die Untergrenze eines im Chart erkennbaren Abwärtstrendkanals. Auch ist im Preisbereich zwischen 10.600 und 11.000 Zählern im Jahresverlauf schon einmal eine verstärkte Handelsaktivität messbar gewesen, was eine Stabilisierung beim nächsten Kontakt der Kurse mit dieser Zone möglich macht. Bis dorthin ist der Weg zunächst aber frei.



Chart 2 - Tageschart mit Abstand zur 21-Tage-Linie



Der Tageschart liefert einen länger zurück reichenden Blick auf den Kursverlauf des Deutschen Aktienindex. Hier werden Kursmarken erkennbar, an denen es in den vergangenen Monaten und Jahren zu mehreren Wendepunkten gekommen ist (mittelfristige Unterstützungen und Widerstände). Sie sind oft stärker als die nur vorüber gehend wirksamen Chartniveaus im Fünf-Minuten- oder Ein-Stunden-Chart auf der ersten Seite der Analyse.

Wichtig ist der unter dem Kursverlauf abgebildete Indikator: Er misst den Abstand des Index zu seinem durchschnittlichen Kurs der vergangenen 21 Tage (dem Monatsdurchschnitt). Verlaufen die Kurse weit unter der 21-Tage-Linie, fällt der Indikator in die untere Extremzone. Werte, die tiefer liegen als etwa minus vier Prozent signalisieren eine erhöhte Chance auf eine Bodenbildung/Zwischenerholung. Werte über rund plus 3,8 Prozent deuten auf eine Überhitzung des Marktes hin, was die Gefahr einer Korrektur erhöht.



Chart 3 - Wochenchart mit Abstand zur 200-Tage-Linie



Für langfristig denkende Anleger ist der Wochenchart am wichtigsten. Er blendet die Tagesschwankungen des Marktes aus und zeigt die Tendenz aus einer übergeordneten Perspektive. Kommt es hier zu einem Trendwechsel oder einem Verkaufssignal, hat dies oft nachhaltige Auswirkungen.

Der Indikator im unteren Bereich des Charts zeigt den Abstand des Deutschen Aktienindex zu seinem 200-Tage-Durchschnittskurs. Diese unter Anleger wohl populärste Durchschnittslinie repräsentiert den langfristigen Trend des Index. Weicht er zu weit nach unten von ihr ab, ist er überverkauft. Ab Werten von minus 22 Prozent ist dies der Fall. Dann steigen die Chancen auf eine Bodenbildung. Entfernt sich der DAX dagegen zu sehr von der 200-Tage-Linie nach oben, was bereits ab plus 14 bis 20 Prozent zutrifft, erhöht sich das Risiko einer Korrektur, und das restliche Kurspotenzial auf der Nordseite sinkt.



Chart 4 - Kerzenchart auf Tagesbasis Tradesignal Online. Tradesignal® ist eine eingetragene Marke der Tradesignal GmbH. Nicht autorisierte Nutzung oder Missbrauch ist ausdrücklich verboten.





Unterstützungen und Widerstände





























































Franz-Georg Wenner ist Chefredakteur des "Index-Radar, der größte tägliche Börsenstatistik-Report Deutschlands. Andreas Büchler ist Herausgeber des Magazins und Vorstand der Qarat AG, einer auf Quantitative Analyse und Algorithmic Trading spezialisierten Forschungsgesellschaft für Börsenhandelssysteme.

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