von Index Radar




Chart 1 - DAX im Stunden-Chart





Nach zwei Tagen mit leichten Erholungsversuchen ging es gestern wieder bei hohem Handelsvolumen abwärts. Dabei lief es am Vormittag zunächst gut, die erwarteten Verkäufe an der Zone um 11.619/11.675 blieben aus. Der Abgabedruck kam dafür dann aber umso stärker, als der Index das Areal um 11.750 Punkte erreichte, wo die jüngsten Zwischentiefs im Intradaychart auf Ein-Stunden-Basis auszumachen sind. Dabei ist dieser Widerstand aus charttechnischer Sicht gar nicht so stark, die plötzliche Verkaufspanik mit einem Sturz von mehr als 400 Punkten ausgehend von dieser Barriere überraschte daher viele Anleger. Diese mussten reagieren, was den Abwärtsrutsch noch verstärkt haben dürfte. Kein Wunder also, dass der DAX auch fast auf dem Tagestiefststand aus dem Handel ging.

Erst von 10.600 bis 11.000 Zähler sind wieder mehrere Wendepunkte in der Vergangenheit erkennbar (siehe Seite 4), was diesen Bereich auch für die nähere Zukunft als potenzielle Bodenbildungszone interessant macht. Damit haben die Kurse noch Luft nach unten, solange die Verkäufer in der Überzahl bleiben. Ein erstes Indiz dafür, dass sich dies ändern könnte, wäre ein Anstieg über die 11.750er-Marke, an welcher der DAX am Dienstag noch scheiterte.


Doch zu früh freuen sollten sich Anleger auch bei der nächsten Zwischenerholung nicht. Erst wenn auch noch jenseits der neuen kurzfristigen Abwärtstrendlinie und über dem Monatsdurchschnittspreis bei 11.850/11.900 noch gekauft wird, wäre der Markt wieder im Aufschwung. Doch das erscheint vorerst utopisch. Zwar könnte der Index die genannten Widerstände testen, durchbrechen wird er sie nach den jüngsten Schwächesignalen aber eher nicht. Anleger, die auf einen Trend setzen wollen, sollten sich daher eher auf die Abwärtstendenz fokussieren. Mit einem entsprechenden Hebelprodukt, beispielsweise dem am Ende der Analyse vorgestellten Bear-Zertifikat, lassen sich auch kleinere Verluste bereits in ordentlichen Profit ummünzen.



Chart 2 - Tageschart mit Abstand zur 21-Tage-Linie



Der Tageschart liefert einen länger zurück reichenden Blick auf den Kursverlauf des Deutschen Aktienindex. Hier werden Kursmarken erkennbar, an denen es in den vergangenen Monaten und Jahren zu mehreren Wendepunkten gekommen ist (mittelfristige Unterstützungen und Widerstände). Sie sind oft stärker als die nur vorüber gehend wirksamen Chartniveaus im Fünf-Minuten- oder Ein-Stunden-Chart auf der ersten Seite der Analyse.

Wichtig ist der unter dem Kursverlauf abgebildete Indikator: Er misst den Abstand des Index zu seinem durchschnittlichen Kurs der vergangenen 21 Tage (dem Monatsdurchschnitt). Verlaufen die Kurse weit unter der 21-Tage-Linie, fällt der Indikator in die untere Extremzone. Werte, die tiefer liegen als etwa minus vier Prozent signalisieren eine erhöhte Chance auf eine Bodenbildung/Zwischenerholung. Werte über rund plus 3,8 Prozent deuten auf eine Überhitzung des Marktes hin, was die Gefahr einer Korrektur erhöht.



Chart 3 - Wochenchart mit Abstand zur 200-Tage-Linie



Für langfristig denkende Anleger ist der Wochenchart am wichtigsten. Er blendet die Tagesschwankungen des Marktes aus und zeigt die Tendenz aus einer übergeordneten Perspektive. Kommt es hier zu einem Trendwechsel oder einem Verkaufssignal, hat dies oft nachhaltige Auswirkungen.

Der Indikator im unteren Bereich des Charts zeigt den Abstand des Deutschen Aktienindex zu seinem 200-Tage-Durchschnittskurs. Diese unter Anleger wohl populärste Durchschnittslinie repräsentiert den langfristigen Trend des Index. Weicht er zu weit nach unten von ihr ab, ist er überverkauft. Ab Werten von minus 22 Prozent ist dies der Fall. Dann steigen die Chancen auf eine Bodenbildung. Entfernt sich der DAX dagegen zu sehr von der 200-Tage-Linie nach oben, was bereits ab plus 14 bis 20 Prozent zutrifft, erhöht sich das Risiko einer Korrektur, und das restliche Kurspotenzial auf der Nordseite sinkt.



Chart 4 - Kerzenchart auf Tagesbasis Tradesignal Online. Tradesignal® ist eine eingetragene Marke der Tradesignal GmbH. Nicht autorisierte Nutzung oder Missbrauch ist ausdrücklich verboten.





Unterstützungen und Widerstände




























































Franz-Georg Wenner ist Chefredakteur des "Index-Radar, der größte tägliche Börsenstatistik-Report Deutschlands. Andreas Büchler ist Herausgeber des Magazins und Vorstand der Qarat AG, einer auf Quantitative Analyse und Algorithmic Trading spezialisierten Forschungsgesellschaft für Börsenhandelssysteme.

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