Die Anleger hoffen weiter, dass sich die USA und China zeitnah im Handelsstreit einigen. In den laufenden Verhandlungen bietet die Regierung in Peking informierten Kreisen zufolge höhere Agrarimporte an. Zudem hatte sich die Unternehmensstimmung in der Eurozone im Februar dank eines robusten Dienstleistungssektors überraschend deutlich aufgehellt.

Für weitere Impulse sorgte die auf Hochtouren laufenden Berichtssaison. Eine Rekord-Dividende von Henkel bescherte dem Konsumgüterkonzern ein Kursplus von bis zu 1,6 Prozent. Konzernchef Hans Van Bylen will mit Investitionen Wachstum und Digitalisierung stärker anschieben.

Aus Enttäuschung über einen vergleichsweise zurückhaltenden Ausblick trennten sich Anleger hingegen von Aktien der Deutschen Telekom. Der angepeilte Anstieg des operativen Ergebnisses war etwas hinter den Markterwartungen zurückgeblieben. Die Aktien rutschten um 1,8 Prozent auf 14,32 Euro ab und waren einer der schwächsten Werte im Dax, der knapp ein halbes Prozent zulegte. "Der Ausblick sieht auf den ersten Blick sehr vorsichtig aus", sagte ein Händler. "Das drückt die Stimmung, obwohl 2018 ganz solide gelaufen ist."

Im vergangenen Jahr übertraf der größte europäische Telekomkonzern seine eigenen - mehrmals angehobenen Ziele - und erzielte organisch ein Plus beim bereinigten Ergebnis vor Steuern, Zinsen und Abschreibungen (Ebitda) von 7,2 Prozent auf 23,8 Milliarden Euro. Die Umsätze legten um 3,1 Prozent auf 75,7 Milliarden Euro zu. 2019 wolle die Telekom weiter wachsen, sie werde aber von drei Themen auf Trab gehalten: das Sorgenkind T-Systems, die Fusion der US-Mobilfunktochter T-Mobile US mit dem kleineren Rivalen Sprint sowie die in einem Monat startende Auktion neuer Mobilfunklizenzen in Deutschland.

Ansonsten spielte die Musik eher im MDax. So verschreckte der Chipzulieferer Siltronic seine Investoren mit einem pessimistischen Ausblick derart, dass die Papiere am Index-Ende um fast 9 Prozent einknickten. Eine schwächere Nachfrage nach Halbleiterwafern und steigende Energiekosten dürften das Unternehmen 2019 belasten.

Schlusslicht im Nebenwerte-Index SDax waren die Aktien von SAF-Holland mit einem Minus von rund 8 Prozent. Der Ausblick des Zulieferers für die Nutzfahrzeugindustrie lasse ein weiteres Übergangsjahr mit nur wenig Fortschritten bei den geplanten Kosteneinsparungen erwarten, schrieb Analystin Yasmin Steilen von der Commerzbank.

Auch der Abfüll- und Verpackungsanlagenhersteller Krones blickt vorsichtig auf das laufende Jahr. Da der Konzern nicht mit einer spürbaren Entlastung bei den Material- und Personalkosten rechnet, geht das Unternehmen von einer etwas geringeren Profitabilität aus. Die Anteilsscheine sackten um mehr als 5 Prozent ab.

Am deutschen Rentenmarkt stieg die Umlaufrendite von minus 0,01 Prozent am Vortag auf plus 0,01 Prozent. Der Rentenindex Rex fiel um 0,10 Prozent auf 142,38 Punkte. Der Bund-Future büßte 0,31 Prozent auf 166,03 Punkte ein. Der Euro kostete zuletzt 1,1362 US-Dollar.

Was am Donnerstag an der Börse sonst noch wichtig war



Pfeiffer Vacuum überzeugt mit kräftigem Umsatzplus - Aktie steigt


Der Vakuumpumpenspezialist Pfeiffer Vacuum hat 2018 dank wieder besserer Geschäfte zum Jahresende deutlich zugelegt. Umsatz und Betriebsergebnis stiegen zweistellig. 2019 soll sich das Wachstum gestützt auf ein gut gefülltes Auftragsbuch fortsetzen - bei der Profitabilität seien aber erst einmal keine weiteren deutlichen Steigerungen zu erwarten, sagte Unternehmenschef Eric Taberlet am Donnerstag in Asslar und bestätigte damit die Tendenz der Aussagen des Kapitalmarkttags Ende November. An der Börse sorgten der Ausblick und die 2018er-Zahlen für ein deutliches Kursplus.

Fuchs Petrolub stellt Aktionäre auf Gewinnrückgang ein - Aktie fällt


Hohe Entwicklungskosten, Investitionen in die Produktion sowie höhere Aufwendungen für die Mitarbeiter werden 2019 wohl auf das operative Ergebnis des Schmierstoffherstellers Fuchs Petrolub drücken. Während der Umsatz im laufenden Jahr weiter steigen sollte, dürfte das Ergebnis vor Zinsen und Steuern (Ebit) im Vergleich fallen, wie das MDax-Unternehmen am Donnerstag in Mannheim mitteilte.

Nordex erfreut Anleger mit 'gut gefülltem Auftragsbuch' - Aktie steigt


Der Windkraftanlagenhersteller Nordex geht nach einem kräftigen Umsatz- und Ergebnisrückgang 2018 optimistisch ins neue Jahr. "Wir sind mit einem gut gefüllten Auftragsbuch in das Jahr 2019 gestartet", erklärte Konzernchef José Luis Blanco am Donnerstag laut Mitteilung in Hamburg. Die Aktie legte am Vormittag um bis zu zehn Prozent zu und baute damit die Kursgewinne der vergangenen Wochen aus. Die Anleger honorierten dabei auch, dass 2018 die zuvor eingedampften Prognosen noch erreicht wurden.

Vorsichtiger Siltronic-Ausblick erwischt Anleger auf dem falschen Fuß


Eine schwächere Nachfrage nach Halbleiterwafern und steigende Energiekosten dürften den Chipzulieferer Siltronic 2019 belasten. Während der Umsatz - abhängig von Wechselkurseinflüssen - in etwa auf dem Vorjahresniveau liegen dürfte, stellt sich das Unternehmen auf einen Gewinnrückgang ein. Dabei setzt Konzernchef Christoph von Plotho bereits auf eine Erholung des Halbleitermarktes im zweiten Halbjahr. Die Silctronic-Aktie brach nach der vorsichtigen Konzernprognose am Donnerstagmorgen ein.

Henkel will 2019 mit Ökotrend weiter wachsen


Der Konsumgüterkonzern Henkel will nach einem Gewinnrückgang stärker in Wachstum investieren. Der Hersteller von Persil und Pritt-Klebstoff plant dafür ab sofort jährlich rund 300 Millionen Euro ein, wie er am Donnerstag in Düsseldorf bestätigte. Konzernchef Hans Van Bylen bezeichnete Henkel als "kerngesund". Henkel habe seine Entwicklungszyklen verkürzt, und neue Produkte kämen so schneller auf den Markt. Wachstumstreiber ist vor allem das Geschäft mit Klebstoffen, das im Geschäftsjahr 2018 mit vier Prozent organisch am stärksten zulegte.

Fielmann legt wie erwartet zu - Dividende steigt erneut Die Optikerkette Fielmann hat dank guter Geschäfte im vierten Quartal die Jahresziele erreicht. Der Umsatz sei im vergangenen Jahr um rund drei Prozent auf 1,43 Milliarden Euro geklettert, teilte das im MDax notierte Unternehmen am Donnerstag in Hamburg mit. Der Gewinn sei unter anderem wegen der Investitionen in die Digitalisierung nur leicht auf 174 Millionen Euro gestiegen. Der Absatz stieg leicht auf 8,5 Millionen Brillen.

Katastrophen zerfleddern Gewinn der Swiss Re - Milliarden für Aktionäre


Der weltweit zweitgrößte Rückversicherer Swiss Re hat 2018 wegen Naturkatastrophen erneut einen Milliardengewinn verfehlt. Unter dem Strich verdiente der Rivale des Weltmarktführers Munich Re 421 Millionen US-Dollar (371 Mio Euro) und damit 27 Prozent mehr als 2017, wie er am Donnerstag in Zürich mitteilte. Dennoch sollen die Aktionäre eine von 5,00 auf 5,60 Schweizer Franken erhöhte Dividende erhalten. Zudem will der Konzern weitere Milliarden in den Rückkauf eigener Aktien stecken.