Der deutsche Leitindex kommt immer noch nicht recht in Schwung. Worauf es jetzt ankommt und warum die Aktien von Commerzbank, Zalando und Sartorius im Fokus stehen
2023 legte der DAX noch eine wahre Jahresendrallye hin, brach von Tag zu Tag Rekorde. Davon ist aktuell wenig zu sehen. Vorsichtig startet der deutsche Leitindex ins neue Jahr. Aktuell liegt er heute 0,21 Prozent im Minus und steht bei 16.582 Punkten. Ähnlich sieht es beim europäischen Pendant, dem Euro Stoxx 50 aus. Er liegt 0,33 Prozent im Minus und steht bei 4.459 Punkten.
Die erste Handelswoche im neuen Jahr fällt eher ernüchternd aus: Auf Wochensicht beläuft sich das Minus auf rund 1,7 Prozent - nach einem Plus von rund 20 Prozent im Jahr 2023. Auch die wichtigsten US-Indizes traten auf der Stelle. Die Experten sprachen von einer Korrektur. „Die schwache Eröffnung der Aktienmärkte im Jahr 2024 deutet darauf hin, dass die Anleger nach dem überschwänglichen Dezember einen Kater verspüren", sagte Lewis Grant, Portfoliomanager beim Anlageverwalter Federated Hermes Limited. Sie würden sich bewusst, dass ihre Hoffnung auf bald sinkende Zinsen der US-Notenbank Fed vielleicht übertrieben und verfrüht gewesen sei.
Da sich die Notenbank-Vertreter mit Hinweisen zu einem konkreten Startpunkt der Zinswende bislang zurückhalten, richten die Investoren ihr Augenmerk vor allem auf die neuesten Konjunkturdaten dies- und jenseits des Atlantiks. So wertete Commerzbank-Chefvolkswirt Jörg Krämer die am Vormittag veröffentlichten Teuerungsdaten aus der Euro-Zone ebenfalls als Zeichen dafür, dass es für eine Entwarnung an der Inflationsfront noch zu früh sei. „Die EZB sollte nicht dem Druck der Märkte nachgeben, die eine erste Zinssenkung bereits für April erwarten."
Inflation tobt noch immer
Die Verbraucherpreise legten im Dezember um 2,9 Prozent im Vergleich zum Vorjahresmonat zu. Damit hat sich die Inflation nach sieben Monaten mit Rückgängen erstmals wieder verstärkt. Das mittelfristige Ziel der Europäischen Zentralbank einer allgemeinen Teuerungsrate von 2,0 Prozent rückte wieder etwas in die Ferne. Die Kerninflation, in der die schwankungsanfälligen Energie- und Lebensmittelpreise sowie Alkohol und Tabak ausgeklammert bleiben, ging im Dezember allerdings auf 3,4 Prozent zurück nach 3,6 Prozent im November.
Welchen geldpolitischen Weg die US-Notenbank Fed in den kommenden Monaten einschlagen wird, hängt neben der Teuerungsrate auch vom US-Arbeitsmarkt ab. Dort kamen im Dezember 216.000 neue Jobs außerhalb der Landwirtschaft hinzu. Damit fiel der Stellenaufbau weit stärker aus als von Experten erwartet, die lediglich einen Zuwachs von 170.000 nach 199.000 im November auf dem Zettel hatten. Ein Zuwachs von 70.000 bis 100.000 Stellen pro Monat gilt als ausreichend, um die wachsende US-Bevölkerung mit Jobs zu versorgen. Die Fed hatte mit einer Serie von Zinserhöhungen die hohe Inflation bekämpft und damit auch versucht, den Arbeitsmarkt abzukühlen. Zuletzt pausierte die US-Notenbank drei Mal in Folge. Sie dürfte den Leitzins nach Ansicht von Experten auch zum Monatsende in der Spanne von 5,25 bis 5,50 Prozent halten.
Aktien von Commerzbank, Zalando und Sartorius beim DAX im Fokus
Heute gibt es keine merklichen Gewinner im DAX. Keine Aktie schaffte es derzeit, über ein Prozent zuzulegen. Einzige Ausnahme: Die Commerzbank-Aktie, die fast drei Prozent im Plus liegt.
Die Schlusslichter bilden Zalando und Sartorius. Sie liegen beide über zwei Prozent im Minus. Mehr zur Zalando-Aktie erfahren Sie hier
Mit Material von rtr
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