Der DAX erreichte vergangene Woche ein leicht verbessertes neues Allzeithoch. Doch inmitten von Zinserhöhungen und nur mäßig guten Quartalszahlen wächst die Sorge vor einer Korrektur. Zudem stehen nächste Woche wieder viele wichtige Daten an. Wohin geht es für die Börse also?
Eine Reihe von Konjunkturdaten und die Bilanzen vieler großer DAX-Konzerne dürften die Anleger am deutschen Aktienmarkt in der neuen Woche auf Trab halten. Analysten zweifeln aktuell aber daran, dass der DAX sein Allzeithoch von 16.464 Punkten, welches er am Freitag neu aufstellte, auch nachhaltig überwinden kann. Es fehlten die Impulse, stellten Börsianer fest. Die Aussichten für die deutsche und europäische Wirtschaft seien eher trüb. "Und aus den Unternehmen sind in der laufenden Berichtssaison auch eher verhaltene Töne in Sachen Zukunft zu vernehmen", meint Jürgen Molnar von RoboMarkets.
In den vergangenen Tagen hatte die Zinspolitik der US-Notenbank (Fed) und der Europäischen Zentralbank (EZB) für Bewegung im Markt gesorgt. Der Dax hat in der abgelaufenen Woche rund 1,5 Prozent zugelegt und dass trotz Zinserhöhungen von jeweils 0,25 Prozentpunkten bei der Fed und bei der EZB.
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Folgt beim DAX jetzt die Korrektur oder der Run auf 17.000 Punkte?
An sich folgen historisch gesehen beim DAX jetzt die beiden schlechtesten Börsenmonate überhaupt. In den vergangenen Jahrzehnten brachte der August im Schnitt minus 0,36 Prozent und der September minus 1,80 Prozent. Auch in den USA ist der September der schlechteste Börsenmonat, der August hingegen nicht. Doch es gibt ja keinen Zwang für die Börsen, im Sommer schwach zu sein. Schaut man auf den DAX Chart so sehen Anleger, dass es durchaus Grund zu Optimismus gibt:
Denn der Aufwärtstrend des DAX ist weiter intakt. Tatsächlich prüfte der deutsche Leitindex zuletzt die blaue Trendlinie und auch die 50-Tage-Linie und konnte beide halten. Allerdings verliert der Trend aktuell etwas an Fahrt, weswegen Anleger vermehrt aufpassen. Kann der DAX nun aber sein neuen Allzeithoch signifikant nach oben schieben, so könnte laut der Fibonacci-Analyse ziemlich schnell das 1,618er Niveau der letzten Korrektur bei rund 17.000 Punkten erreicht werden:
Wichtige Quartalszahlen im DAX
Auf der Unternehmensseite lassen sich unter anderem die Dax-Konzerne Deutsche Post, Covestro (beide Dienstag), Adidas, Zalando, Infineon (Donnerstag) und die Commerzbank (Freitag) in die Bücher schauen. Ein besonderes Augenmerk dürften zudem den Auto- und Lkw-Herstellern zuteil werden. Daimler Truck (Dienstag) und BMW (Donnerstag) legen ihre Berichte vor. Daimler Truck hatte bereits Mitte Juli mitgeteilt, er liege mit seinen Gewinnzahlen für das zweite Quartal nach eigener Einschätzung über den Markterwartungen. Zuletzt waren die Prognosen der Autobauer gemischt ausgefallen. Während Volkswagen Vorsicht walten ließ und den Ausblick bei den Auslieferungen kappte, wurde Konkurrent Mercedes-Benz dagegen zuversichtlicher und hob nach einem deutlichen Ergebnisanstieg sein Gewinnziel an.
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