Die Börsen und Aktien dürften vor einem spannenden April stehen. Denn der DAX steht kurz vor seinem Allzeithoch, viele Unternehmen zahlen im April ihre Dividende und unter Anderem laden die Deutsche Telekom und Credit Suisse kommende Woche zur Hauptversammlung.
Die Anleger am deutschen Aktienmarkt dürften mit gemischten Gefühlen in das neue Quartal starten. Nach dem Bankenbeben wird die Stimmung in der Woche vor Ostern davon abhängen, ob weitere Hiobsbotschaften aus dem Sektor ausbleiben. Zuletzt kehrte das durch den Kollaps der Silicon Valley Bank und die Notübernahme der Credit Suisse erschütterte Vertrauen der Anleger wieder langsam zurück: in der alten Woche erholten sich die Bankenaktien von ihren Abstürzen. Der DAX hatte bei einem Stand von 15.580 Punkten per Freitagnachmittag mehr als vier Prozent gewonnen und seine Monatsverluste damit ausradiert. Damit rücken sowohl das Jahreshoch bei 15.703 Zählern und das Allzeithoch bei 16.290 Punkten in greifbare Nähe.
Es wäre nicht verwunderlich, wenn der Markt sich erst einmal eine Pause gönne, bevor dann die Reise weiter nach oben gehe und die Bankenkrise endgültig abgehakt werden könne, prognostiziert Jürgen Molnar von RoboMarkets. Doch die Krisenstimmung könnte auch genauso schnell wieder hochkochen, sind sich die meisten Marktteilnehmer einig. Dass es sich bei den strauchelden Banken in den USA und Europa wirklich nur um Einzelfälle handelt und der Sektor im Großen und Ganzen doch gut dastehe, sei nicht gesichert, sagt Helaba-Stratege Christian Apelt. "Auch in der Vergangenheit begannen Finanzkrisen mit Einzelfällen und die Situation entspannte sich zeitweise wieder." Den Börsen droht vor allem dann ein Rückfall, wenn die Zentralbanken, insbesondere die Fed, die Anleger enttäuschen sollten.
Dividendensaison beginnt - Deutsche Telekom und Credit Suisse laden zur HV
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Auf der Unternehmensseite sind in der Karwoche nur wenige Daten im Terminkalender zu finden. Am Mittwoch lädt die Deutsche Telekom ihre Aktionäre zur Hauptversammlung ein. In die Bücher schauen lassen sich unter anderem Grenke, Auto und Gerresheimer. In Zürich werden die Aktionäre der Credit Suisse am Dienstag zur Generalversammlung gebeten. Die Agenda wird dabei komplett anders sein, also noch vor wenigen Wochen gedacht. Wirtschaftswissenschafter beurteilen die Notübernahme der Schweizer Großbank durch die UBS mehrheitlich skeptisch. Die UBS musste für die Credit Suisse lediglich drei Milliarden Franken zahlen und kommt zudem in den Genuss von milliardenschweren Liquiditätshilfen.
Aus Deutschland stehen zudem zwischen Dienstag und Donnerstag noch Zahlen zum Außenhandel, Auftragseingängen und der Produktion der Unternehmen an. Am Montag wird in den USA der ISM-Einkaufsmanagerindizes für das Verarbeitende Gewerbe veröffentlicht am Mittwoch folgt der Index für den Dienstleistungssektor.
Die Fed blickt in Sachen Zinsen auf den Arbeitsmarktbericht
"Die Geldpolitik ist natürlich zentral von der Bankenproblematik betroffen", sagt Apelt. Die Inflationsbekämpfung bleibe für sie vorerst im Vordergrund. Angesichts der Bankenturbulenzen hatten die US-Notenbanker um Chef Jerome Powell aber zuletzt eine vorsichtige Haltung hinsichtlich der weiteren geldpolitischen Aussichten eingenommen. Laut dem Fedwatch-Tool der CME Group werden die Wetten der Händler momentan zu gleichen Teilen zwischen einer Pause und einer Zinserhöhung um 25 Basispunkte durch die Fed im Mai aufgeteilt.
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Auf dem Weg zum höchsten Punkt ihres Zinspfads blickt die Fed vor allem auch auf den Arbeitsmarkt. Die Notenbanker wollen erreichen, dass sich der heiß gelaufene Jobmarkt abkühlt und damit auch der starke Preisauftrieb nachhaltig nachlassen kann. Bei den am Freitag erwarteten Daten für März wird mit einem verlangsamten, aber weiterhin robusten Stellenaufbau gerechnet. Die von Reuters befragten Ökonomen erwarten ein Plus von 240.000 Stellen - nach 311.000 im Februar. Die Anleger am deutschen Aktienmarkt können auf die Daten erst später reagieren, da der Handel in Frankfurt am Karfreitag und Ostermontag ruht.
(Mit Material von Reuters)