Wie geht es mit dem DAX nach dem langen Oster-Wochenende weiter? In welche Richtung könnten Aktien und die Börse tendieren? Und wie verhalten sich Anleger zwischen Allzeithoch, Inflations-Sorgen und Banken-Krise?
Nach dem verlängerten Oster-Wochenende werden Anleger in der neuen Woche vor allem die Arbeitsmarktdaten aus den USA von Karfreitag umtreiben. Da der Frankfurter Handel am Karfreitag und Ostermontag ruht, kann die Nachlese erst mit Verspätung auf die Reaktion der Wall Street erfolgen. In der erneut verkürzten Handelswoche bleibt Investoren jedoch nicht viel Zeit die Zahlen mit Blick auf die künftige Zinsentwicklung zu verdauen, denn schon zur Wochenmitte stehen in den USA die Inflationsdaten für März an.
"Man hat den Eindruck, dass die Märkte nach den turbulenten vergangenen Wochen eine Verschnaufpause einlegen wollen", sagte Mark Dowding, Chef-Anleger des Vermögensverwalters BlueBay. Mit der Ruhe könnte es jedoch schnell wieder vorbei sein. "Wenn die US-Inflationszahlen in der kommenden Woche niedriger ausfallen als erwartet, könnte das den Gedanken nähren, dass die Fed nun am Ende ihres Zinserhöhungszyklus ist." Damit könnte die Rally wieder Fahrt aufnehmen. Allerdings bestehe auch das Risiko, dass bei einer überraschend hohen Teuerungsrate die Märkte unter Druck gerieten.
Am Dienstag hatte der deutsche Leitindex DAX mit 15.736,56 Punkten den höchsten Stand seit Mitte Januar vergangenen Jahres erklommen. Enttäuschende Konjunkturdaten aus den USA hatten jedoch kurzfristig wieder Rezessionsängste auf das Parkett geholt. Am Donnerstagnachmittag notierte der DAX erneut um bis zu einem halben Prozent fester bei 15.590 Zählern.
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Zinsen hängen auch von US-Job-Markt ab
Ob die Fed den Leitzins Anfang Mai über die jetzige Spanne von 4,75 bis 5,00 Prozent hinaus weiter anheben wird, ist noch offen. Um ihre Einschätzung anzupassen, werden Börsianer deshalb den US-Arbeitsmarktbericht genau unter die Lupe nehmen. Bei den Daten für März wird mit einem verlangsamten, aber weiterhin robusten Stellenaufbau gerechnet. Im US-Privatsektor war der Stellenaufbau den Daten des Personaldienstleisters ADP zufolge allerdings weit hinter den Vorhersagen zurückgeblieben.
Für die Fed ist der Arbeitsmarkt ein wichtiger Wegweiser. Die Notenbanker wollen erreichen, dass sich der heiß gelaufene Jobmarkt abkühlt und damit auch der starke Preisauftrieb nachhaltig nachlassen kann.
Banken-Krise ist noch nicht überwunden
Auch die Bankenkrise berge weiterhin Risiken, gibt Konstantin Oldenburger, Analyst vom Broker CMC Markets zu bedenken. "Während die Bankenkrise bei den Großen eher abgehakt scheint, kämpfen vor allem die kleineren US-Regionalbanken weiter mit einem Vertrauensverlust und hohen Geldabflüssen." Aufgrund der Debakel bei der Silicon Valley Bank und der Credit Suisse könnte der Finanzsektor aber auch eine Kaufgelegenheit darstellen, sagte Robeco-Kreditexperte Victor Verberk. "Unseres Erachtens hat der Bankensektor seine Verschuldung erheblich reduziert, die Kapitalquoten sind gestiegen und die Risiken in den Bilanzen sind wesentlich konservativer gestaltet worden." Das bedeute, dass der Bankensektor diesmal nicht ein systemischer Risikofaktor sei.
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DAX, Aktien und Börse - Das wird nächste Woche noch wichtig
Vor den US-Verbraucherpreisen am Mittwoch stehen am Dienstag noch die Einzelhandelsumsätze in der Euro-Zone an. Am Donnerstag folgen die endgültigen Zahlen zur Preissteigerung in Deutschland für März. Hinweise auf die Konjunkturentwicklung werden zudem von den Zahlen zur Industrieproduktion in der Eurozone für Februar erwartet. Sinkende Lieferengpässe, wachsende Aufträge und eine Fahrt aufnehmende Autoindustrie haben die deutsche Produktion im Februar den zweiten Monat in Folge kräftig steigen lassen.
Auf Unternehmensseite sind auch in der Woche nach Ostern nur wenige Daten im Terminkalender zu finden. Am Donnerstag laden Beiersdorf und der Opel-Mutterkonzern Stellantis zur Hauptversammlung ein. Als eine der wenigen Firmen legt zudem der Schweizer Duftstoffhersteller Givaudan seine Ergebnisse für das erste Quartal vor.
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(Mit Material von Reuters)