Wie startet der DAX in die neue Woche an der Börse? Und kann der DAX sein altes Rekordhoch bald überwinden? Zudem stehen Zahlen von SAP bevor und Anleger rätseln weiter über die Zinsen.
Weitere Signale für ein nahendes Ende der US-Zinserhöhungen könnten den DAX in der neuen Woche über die 16.000-Punkte-Marke tragen. Denn abnehmende Inflationsraten lassen die Investoren auf kleinere Schritte der Notenbank Fed setzen. Eine wahrscheinlich erneut besser als befürchtet verlaufene Gewinnsaison hierzulande dürfte den Aktienmarkt zudem kurzfristig weiter unterstützen, sagt Commerzbank-Stratege Andreas Hürkamp.
Der Dax hatte bei einem Stand von 15.780 Punkten am Freitagmittag auf Wochensicht 1,2 Prozent gutgemacht. "Der Dax hat einen wichtigen Schritt nach vorne gemacht. Nun lockt die 16.000-Punkte-Marke" sagt Portfolio-Manager Christian Henke vom Finanzdienstleister IG. Die psychologisch wichtige Hürde hatte der Leitindex zuletzt im Januar 2022 überwunden. Insgesamt könnte der DAX auch das alte Rekordhoch bei knapp unter 16.300 Punkten angreifen.
SAP meldet Zahlen - Bilanzsaison nimmt Fahrt auf
Zum Start der Bilanzsaison in den USA bleibt die Stimmung angesichts der steigenden Kosten bei den Unternehmen allerdings angespannt. "Insbesondere die Gewinnentwicklung wird für das vergangene Quartal, aber auch für das aktuell laufende, skeptisch betrachtet", sagt Portfolio-Manager Sascha Rehbein von der Weberbank. In der neuen Woche stehen weitere Bankenbilanzen auf dem Plan, unter anderem von Bank of America und Goldman Sachs, die von Unternehmenszahlen aus anderen Industriezweigen ergänzt werden. Aus Europa gewähren unter anderem SAP, Heineken und Just Eat Takeaway Einblick in ihre Bücher.
Ob sich die Konjunkturerholung hierzulande fortsetzt, dürften der ZEW-Index am Dienstag und die Einkaufsmanagerindizes der Eurozone am Freitag zeigen. Der Weg dürfte holprig bleiben, meint Krauss. "Denn immer noch ist der Ukraine-Krieg und die damit verbundene Unsicherheit nicht beendet - Energie ist für deutsche Unternehmen und Haushalte weiterhin teuer und protektionistische Maßnahmen beschränken den Welthandel." Auch die am Dienstag erwarteten chinesischen Wachstumszahlen für das erste Quartal dürften für Spannung sorgen. Anleger fragen sich, wie sich die Pandemiewelle und die anschließende Öffnung ausgewirkt haben.
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Nahende Zinspause stimmt zuversichtlich
Investoren richten sich darauf ein, dass es im Mai noch eine Zinsanhebung der Fed um einen Viertel-Prozentpunkt geben wird und der Zinsgipfel in den USA damit erreicht sein wird. Die Zinsanhebungen zeigten erst jetzt richtig Wirkung in der Wirtschaft, sagte Raphael Bostic, der Präsident des Fed-Ablegers in Atlanta. Das sei ein guter Grund, nach einer weiteren Zinserhöhung innezuhalten, um zu untersuchen, wie sich Wirtschaft und Inflation entwickelten, und zu versuchen, den Schaden für Wachstum und Arbeitsplätze zu begrenzen. Am Mittwoch wird die Fed ihren Konjunkturbericht Beige Book vorlegen, am Donnerstag stehen unter anderem der Philly-Fed-Index und die Frühindikatoren auf der Agenda.
Bei der Europäischen Zentralbank (EZB) sind die Zinssignale derzeit widersprüchlich, sagt Helaba-Analyst Ulf Krauss. Während der geldpolitische Oberfalke Robert Holzmann für einen weiteren großen Zinsschritt im Mai trommele, scheine die Ratsmehrheit nach den Turbulenzen an den Finanzmärkten zur Vorsicht zu neigen. Insidern zufolge denken die Währungshüter über kleinere Zinsschritte nach. Die EZB hat im Kampf gegen die hartnäckig hohe Inflation seit Juli 2022 die Schlüsselsätze bereits sechs Mal in Folge hochgesetzt - zuletzt im März um 0,50 Prozentpunkte.
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