Liebe Anlegerinnen und Anleger,



in den vergangenen Tagen hat sich von außen betrachtet an der übergeordneten Verfassung der globalen Aktienmärkte nicht viel verändert. Nach wie vor pendelt der DAX innerhalb seiner lästigen Seitwärtsbewegung zwischen 10.200 und 10.800 Punkten. Auf der anderen Seite des Atlantiks zeigt sich uns hingegen ein völlig anderes Bild. Dort haben die prominentesten Aktienindizes und viele wichtige Sektoren neue Hochs markiert, treten jetzt aber nach der Kraftanstrengung der vergangenen Woche auf der Stelle. Eine Ausnahme sind natürlich die wichtigen und zyklischen Sektoren Öl, Öl -Service und Energie, welche jetzt stark gesucht sind.

Dies mag Sie an einen langweiligen Handelsverlauf erinnern, jedoch der der Blick von außen auf die bekannten Indizes trügt. Unterhalb der Oberfläche brodelt es gewaltig und einige verlässliche Korrelationen der vergangenen Monate könnten jetzt ihre Gültigkeit verlieren. Monatelang notierten praktisch alle Aktiensektoren fester, wenn der Ölpreis stieg - und umgekehrt. Gestern jedoch war dies nicht der Fall. In der Zuversicht auf eine Einigung der OPEC die Fördermenge zu reduzieren, ging der Ölpreis förmlich durch die Decke und legte um etwa 8% zu. Der Aktienmarkt hingegen reagierte in der Breite darauf sehr zurückhaltend. Lediglich der Öl- und der Energiesektor haussierten, da deren Mitglieder bei steigenden Preisen ihre Margen meist kräftig ausbauen können.

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Befreiungsschlag im Ölsektor



Die folgende Grafik des gelassenen P&F Charts des US-Ölsektors zeigt Ihnen deutlich, welch wichtiges Widerstandsniveau bei 1.200 Punkten jetzt endlich überrannt wurde.



Ebenfalls erkennen Sie die aufsteigende Unterstützungsgerade und den dazugehörigen Aufwärtstrend, der sich nach erfolgreicher Bodenbildung im Februar des Jahres bildete. In den vergangenen Wochen drohte dieser abgewürgt zu werden, da der Preis des Ölsektors seit Mai (Ziffer 5) seitwärts tendierte. Im September deutete sich sogar die Etablierung eines mittelfristigen Abwärtstrends an, was von den Bullen jedoch abgewendet wurde.

Als Ergebnis der ersten Reduzierung der Öl- Fördermenge durch die OPEC seit vielen Jahren schaffte es gestern der Ölsektor, den wichtigen Widerstand bei 1200 Punkten zu pulverisieren. Nun ist der Weg nach oben frei von charttechnischen Hürden für die Ölaktien. Wegen der hohen Anzahl von sich abwechselnden positiven X- und negativen 0-Achsen im zurückliegenden Seitwärtstrend hat nun der Sektor einen extremen "Punch". Ich gehe von einem weiteren Kurspotential von mindestens 20% für den Sektor aus. Da etwa 85% der Aktien eines Sektors sich mit diesem in die gleiche Richtung bewegen, halte ich in den nächsten Wochen den Sektor für sehr aussichtsreich. Interessant erscheinen mir Ölproduzenten wie Exxon und Chevron, aber auch die Dienstleister wie Haliburton und Schlumberger.

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Die Bullen sind systematisch im Vorteil



Hier sehen Sie den wichtigsten Risikoindikator des inneren Marktes. Dieser zeigt Ihnen systematisch, ob Sie als Anleger im Vorteil sind oder "Mr. Market". Ob die offensive Mannschaft oder die defensive Mannschaft auf das Feld soll. Denn unstrittig gibt es Marktphasen, in denen Sie etwas riskanter sein dürfen und solche, in denen Sie Ihr Kapital beschützen müssen.

Konkret sehen Sie hier die Relation derjenigen an der New Yorker Börse gehandelten Aktien, die auf einem vorab definierten Kaufsignal der P&F Technik handeln. Aktuell sind dies 65%, mit anderen Worten nehmen etwa zwei Drittel der US- Aktien an der gegenwärtigen Hausse teil. Sehr wichtig ist auch, dass deren Anteil größer wird. Tendenziell vergrößert sich die Anzahl der Aktien, die in einem Aufwärtstrend verlaufen.



Vor etwa zwei Wochen ist der Indikator erneut auf eine positive X- Achse gesprungen. Dies bedeutet, dass die großen institutionellen Anleger ihre Haltung gegenüber dem Aktienmarkt geändert haben und frisches Kapital in Aktien investieren. Auch heute ist es noch nicht zu spät für neue Anlagen. Die statistisch erfolgreichsten drei Monate des Börsenjahres liegen vor uns.

Im aktuellen Fall war der Kaufdruck der großen Anleger so groß, dass etwa 16% der notierten Aktien von einem Verkaufs- auf ein Kaufsignal gesprungen sind (seit der letzten 0-Achse).

Ein Kaufsignal in einer Aktie ist ein wichtiges Kriterium in der P&F Analyse. Denn auf dem Preisniveau, bei dem das Signal entsteht, ist das Kaufinteresse der Anleger größer als beim vorherigen Zeitpunkt an dem die Aktie auf diesem Niveau notierte.

Oder in anderen Worten: diese Aktie hat aus irgendwelchen Gründen ein Niveau überboten, an dem die Aktie vor kurzer Zeit noch massiv verkauft wurde.

Der Risikoindikator zeigt Ihnen, dass wir Anleger klar im Vorteil sind und versuchen sollten, "Mister Market" so viele Punkte wie möglich abzuknöpfen.

Ebenfalls zeigt die Grafik Ihnen, dass es noch längst nicht zu spät ist in Aktien zu investieren. Der Zug ist noch nicht abgefahren, da sich mit der Wahl des zukünftigen US- Präsidenten eine wichtige neue Tatsache und ein starker Impuls für den breiten Aktienmarkt ereignet hat.

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Hochspannung im DAX



in einer schwierigen Ausgangssituation befindet sich unser DAX entsprechend dem gelassenen P&F Chart. Auf der einen Seite hat sich ein Verkaufssignal gebildet, als sich die aktuelle negative 0 Spalte unter die beiden vorhergehenden schob. Dabei wurde die doppelte Unterstützung bei 10.600 mindestens temporär unterschritten. Diese Region sollten die Bullen nun schnellstmöglich wieder zurückerobern, bevor größerer Schaden angerichtet wird. Auf der anderen Seite hingegen sitzt der Index nun exakt auf der jungen aufsteigenden Unterstützungsgerade, die als potentielle Zielregion für Konsolidierungen und gute Unterstützung gilt.



Wollen die Käufer ihre Chance wahren und die günstige Jahreszeit ausnutzen, wird es allmählich Zeit für einen Angriff auf die obere Begrenzung der Seitwärtsbewegung bei 10.800 Punkten. Gefährlich für die Käufer wird es umgekehrt falls der DAX deutlich unter seine aufsteigende Unterstützungsgerade fallen sollte. Behalten Sie also den Bereich zwischen 10.500 und 10.550 Punkten gut im Blick. Sollte diese Region unterschritten werden, könnte der DAX relativ schnell erneut die Unterstützung bei 10.250 Punkten testen.

Da an der New Yorker Börse aber die Käufer eindeutig im Vorteil sind und auch die Jahreszeit auf uns Anleger deutet, gehe ich insgesamt von einem positiven Szenario aus.

Falls Sie sich für die Philosophie der P&F Charts und den inneren Markt interessieren, beachten Sie bitte auch mein Gratis E-Book.

Viel Erfolg und herzliche Grüße vom Rhein
Ihr Klaus Buhl

Klaus Buhl, Geschäftsführer der Libra Invest GmbH (www.libra-invest.de), bekennender Anhänger von Point and Figure Charts und der Philosophie des "inneren Marktes".