Nüchtern betrachtet ist in den vergangenen Tagen nicht viel passiert. Auf der Unterseite war zuletzt mehrfach im Bereich um 12.100 verstärkte Nachfrage messbar. Allerdings verließ den Käufern schnell wieder der Mut, bereits knapp unter der ersten, eher schwachen Barriere bei 12.310/12.320 kam es zu Gewinnmitnahmen. Die Skepsis unter den Anleger ist nach zwei negativen Monaten in Folge deutlich ausgeprägt. Auch die saisonal meist schwierige Phase von August bis Oktober hält viele Investoren zurück.
Der hochaufgelöste Vier-Stunden-Chart zeigt die Ausgangslage zum Wochenschluss. Größere Kaufsignale und damit eine Neubewertung der aktuell negativen kurz- bis mittelfristigen Einschätzung wären erst angebracht, wenn der DAX die Hürde bei 12.320 nimmt und anschließend auch über den Abwärtstrend (rot gestrichelt) bei rund 12.400 steigt. Die Wahrscheinlichkeit dafür ist eher gering, da im Bereich der Trendlinie zugleich die obere Grenze des aus statistischen Schwankungen berechneten Prognose-Korridors verläuft. An der dunkelgrauen Grenze stoppten in den vergangenen Monaten etwa 90 Prozent aller Aufschwünge.
Auf Seite 2: 12.000er-Marke dürfte nur ein Zwischenhalt sein
Untermauert werden die kurzfristig negativen Rahmenbedingungen durch die angespannte Lage im Tageschart. Nach dem kürzlich erfolgten Rücksetzer unter den seit Sommer 2016 bestehenden Aufwärtstrend (grün) versäumten es die Käufer zuletzt, den Markt wieder zügig nach oben zu handeln. Fällt der DAX heute zum Tages- und damit Wochenschluss unter die Haltemarke bei 12.100, ist der Weg bis an die runde 12.000er-Schwelle frei. Hier dürfte der Abverkauf allerdings noch nicht stoppen. Erst im Dunstkreis der 200-Tage-Linie (violett), die aktuell auf Höhe der Umkehrpunkte vom Frühjahr bei 11.850/11.920 verläuft, ist wieder mit stärkerer Nachfrage zu rechnen.
Auf Seite 3: Empfehlung der Redaktion
Kurzfristig agierende Trader sollten daher weiter die Short-Seite bevorzugen. Wer noch nicht investiert ist, wartet zunächst einen Rücksetzer unter die 12.100 ab. Wie immer am ersten Freitag im Monat könnten ab dem Nachmittag (14.30 Uhr) die US-Arbeitsmarktdaten kräftigere Bewegungen auslösen, auch Fehlsignale sind einzuplanen. Statistikfreunde sollten sich unsere kleine Auswertung anschauen: Nach den drei letzten Veröffentlichungen beendete der Markt den Tag mit Aufschlägen. Auch seit Jahresbeginn fällt die Bilanz mit einer Gewinnquote von 71 Prozent positiv aus und liegt über der Trefferquote von 53 Prozent, die der DAX für alle Freitage seit Januar aufweist.
Unterstützungen und Widerstände
Chartmarken | Niveau | Typ | Stärke |
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Widerstand 2 | 12.410 | Abwärtstrend | schwach |
Widerstand 1 | 12.310/12.320 | horizontal | mittel |
Unterstützung 1 | 11.850/11.920 | horizontal | mittel |
Unterstützung 2 | 11.870 | 200-Tage-Linie | mittel |
Trading-Ideen
Trading-Ideen | |
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Spekulation auf steigende Kurse | |
Basiswert | DAX |
Produktvorstellung | Turbo Bull |
WKN | HU8XKF |
Emittent | UniCredit |
Laufzeit | 29.09.2017 |
Basispreis | 11.075 |
Knock-Out-Schwelle | 11.075 |
Hebel | 11,3 |
Kurs in EUR | 10,80 |
Spekulation auf fallende Kurse | |
Basiswert | DAX |
Produktvorstellung | Turbo Bear |
WKN | HU8XQE |
Emittent | UniCredit |
Laufzeit | 29.09.2017 |
Basispreis | 13.325 |
Knock-Out-Schwelle | 13.325 |
Hebel | 10,1 |
Kurs in EUR | 12,05 |
Franz-Georg Wenner ist Chefredakteur des börsentäglichen Anlegermagazins "Index-Radar". Der Spezialist für Technische Analyse ist regelmäßiger Gast bei n-tv, gern gesehener Vortragsredner und schreibt für die Telebörse. Er hält regelmäßig Webinare, referierte unter anderem beim Verein Technischer Analysten Deutschlands (VTAD) und betreute mehrere Jahre für die Commerzbank den Zertifikate-Newsletter ideas daily.
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