Der Dax hat am Freitag wieder ins Minus gedreht, nachdem er am Vortag noch den größten Tagesgewinn seit fast einem Jahr erreichte. Die wieder zunehmenden Spannungen im Handelsstreit haben Anleger in die Flucht geschlagen. Nach Bekanntgabe der US-Arbeitsmarktdaten rappelten sich die wichtigsten Indizes allerdings wieder ein wenig auf.
An der Wall Street hat der wieder drohende Handelskrieg mit China den US-Anlegern die Stimmung verdorben. Nach versöhnlichen Tönen gestern will US-Präsident Donald Trump das Volumen der Zölle auf chinesische Importwaren auf 150 Milliarden Dollar ausweiten. Peking reagierte prompt und kündigte mögliche Gegenmaßnahmen an. Trump-Berater Larry Kudlow gab zum späten Nachmittag bekannt, dass es noch keine Handelsgespräche zwischen USA und China gäbe. Zur Stunde notiert der US-Leitindex Dow Jones mit 1,4 Prozent im Minus bei 24.159,66 Punkten.
Im Fokus stand auch die Veröffentlichung der US-Arbeitsmarktdaten. Die Regierung hat im März überraschend weniger Jobs (103.000 Stellen) geschaffen als erwartet. Die Arbeitslosenquote blieb bei 4,1 Prozent, während die Löhne und Gehälter wieder stärker stiegen, was den Geschmack vieler Anleger trifft.
Auf Unternehmensseite setzte die zuletzt schwache Osram-Aktie am Freitag zur Erholung an. Sie kletterte zeitweise um 3,8 Prozent nach oben. Genaue Gründe für diesen starken Anstieg sind unter Börsianern nicht bekannt.
Mit einem Minus von bis zu 5,8 Prozent lagen am Freitag die Daimler-Aktien am Dax-Ende. Ursache dafür war die Auszahlung der Dividende von 3,65 Euro an die Aktionäre nach der gestrigen Hauptversammlung. Der Kursverlust entspräche ohne den Dividendenabschlag in etwa dem des Dax.