Börsianer wiesen darauf hin, dass die Handelsumsätze derzeit wegen des Feiertages am Donnerstag und des Brückentages an diesem Freitag niedrig seien. Erst in der kommenden Woche werde sich zeigen, ob der Dax die 13 000er-Marke wirklich hinter sich lassen könne, so der Tenor am Markt. Gelinge ihm das, könnte der Weg bis zu einem neuen Dax-Rekord frei sein, glaubt Analyst Jochen Stanzl von CMC Markets. Die aktuelle Bestmarke steht bei 13 596 Punkten und datiert von Ende Januar.
Ohnehin sei die positive Entwicklung der vergangenen Handelstage bemerkenswert, kommentierten die Experten der Helaba. Vermeintliche Belastungsfaktoren wie die Spannungen zwischen Israel und dem Iran, die politischen Unsicherheiten in Italien und der weiterhin drohende Handelskrieg vor allem zwischen den USA und China blendeten die Anleger aus.
Der MDAX notierte am Freitag gegen Mittag mit minus 0,05 Prozent auf 26 730,18 Punkte nur wenig verändert. Das Technologiewerte-Barometer TecDAX stand 0,16 Prozent tiefer bei 2782,70 Punkten. Der Eurozonen-Leitindex EuroStoxx 50 (EURO STOXX 50) gab um 0,29 Prozent auf 3559,20 Punkte nach.
Schwächster Dax-Wert waren die Anteile von HeidelbergCement mit minus 1,4 Prozent, womit sie ihre Vortagesverluste ausweiteten. Oben im Leitindex gewannen die Papiere der Lufthansa 1,6 Prozent. Am frühen Nachmittag veröffentlicht die Airline neue Verkehrszahlen. Die Aktien von thyssenkrupp legten nach starken Zahlen des Stahlkonzerns ArcelorMittal um 1 Prozent zu.
Der Versicherer Talanx steht mit Quartalszahlen im Blick, die am Markt nicht gut ankamen. Ein Händler sagte, gerade mit Blick auf das zuletzt starke Abschneiden der Tochter Hannover Rück habe Talanx enttäuscht. Analysten bemängelten das Industriegeschäft, das schwächer gelaufen sei als gedacht. Die Talanx-Papiere verloren als einer der schwächsten MDax-Werte rund 2 Prozent.
Die Aktien von Uniper sanken um 1 Prozent. Die Societe Generale (SocGen) hatte die Anteile des Kraftwerksbetreibers von "Hold" auf "Sell" abgestuft. Die Bewertung und die Dividendenrendite seien nicht besonders attraktiv, so die Begründung.
Vorne im TecDax bauten SLM Solutions nach einer Hochstufung durch die Commerzbank ihren starken Vortagesgewinn um 3,8 Prozent aus. Die Papiere des Biotech-Unternehmens MorphoSys rutschten als TecDax-Schlusslicht um mehr als dreieinhalb Prozent ab. Sie hatten am Vortag den höchsten Stand seit dem Jahr 2000 erreicht.
Zuguterletzt gab es an diesem Freitag mit der Telekomfirma NFON auch noch einen Börsengang. Die Aktien wurden zu 13 Euro erstmals gehandelt. Der Emissionspreis hatte bei 12 Euro gelegen. Zuletzt kosteten die Anteile 13,08 Euro./ajx/jha/
--- Von Achim Jüngling, dpa-AFX ---