"Es stellt sich die Frage, ob die geldpolitische Antwort umfangreich und wirksam genug sein wird, um den Abwärtsdruck auf das globale Wachstum auszugleichen", sagt Darren Williams, Chef-Volkswirt des Vermögensverwalters Alliance Bernstein. "Unsere zentrale Prognose ist daher, dass die Weltwirtschaft in einen langanhaltenden Abschwung übergeht, ohne dass ein klarer Endtermin in Sicht ist."

Dem Anlagestrategen Peter van der Welle vom Vermögensverwalter Robeco zufolge kühlt sich die Weltwirtschaft zwar merklich ab. Er rechne aber gegen Ende des Jahres wieder mit einer Belebung. Anlage-Experte Francois-Xavier Chauchat vom Vermögensverwalter Dorval hält die aktuellen Konjunktursorgen für übertrieben. "Erstens schlagen sich die am stärksten von der Binnenkonjunktur abhängigen Sektoren gut - der Konsum, die Bauwirtschaft und der Immobiliensektor. Und zweitens darf man die positiven Effekte der Niedrigzinsen nicht unterschätzen." Sie eröffneten den Staaten zusätzlichen Spielraum, den diese unter anderem um ökologischen Umbau der Wirtschaft nutzen könnten.

GOLF-REGION WIEDER ALS KRISENHERD AUF DEM ANLEGER-RADAR


In den vergangenen Tagen kam der Dax kaum vom Fleck. Nervös machten Anleger die Angriffe auf saudiarabische Öl-Anlagen, die rund die Hälfte der Förderkapazitäten des Königreichs lahmlegten. Zwar soll die Produktion binnen weniger Wochen wieder ihr ursprüngliches Niveau erreichen. Ein deutlicher Rückgang des Ölpreises sei aber nicht zu erwarten, warnt Commerzbank-Analyst Carsten Fritsch. Sollte sich der Verdacht erhärten, dass Iran für die Angriffe verantwortlich ist, müsse mit Vergeltung der USA und Saudi-Arabiens gerechnet werden.

IFO- UND GFK-INDEX IM BLICK - NIKE LEGT ZAHLEN VOR


Zu den Konjunkturdaten, die in der neuen Woche auf dem Terminplan stehen, gehört der Ifo-Index am Dienstag. Dieser spiegelt die Stimmung in den deutschen Chef-Etagen wider. Unter anderem wegen des ungelösten Zollstreits zwischen den USA und China ist das Barometer in den vergangenen sechs Monaten kontinuierlich gefallen. Anfang Oktober sind allerdings erneute hochrangige Gespräche der beiden weltgrößten Volkswirtschaften geplant. Am Donnerstag gibt der GfK-Index Auskunft über die Kauflaune der deutschen Verbraucher. Am Tag darauf folgen vergleichbare Zahlen für Europa sowie der europäische Geschäftsklima-Index.

Firmenbilanzen stehen nur wenige auf der Agenda. So will der Adidas-Rivale Nike am Dienstag seine Bücher öffnen. Unabhängig davon feiert MTU am Montag sein Debüt im Dax. Der Triebwerks-Hersteller ersetzt den Mischkonzern Thyssenkrupp.

rtr