In der alten Woche büßte der Dax bei einem Stand von 11.360 Punkten rund anderthalb Prozent ein.
Einige Experten bezweifelten, dass Premierministerin Theresa May nach dem Rücktritt diverser Minister die kommenden Wochen politisch überleben wird. Der ausgehandelte Scheidungsvertrag widerspreche den Vorstellungen der Brexit-Hardliner ihrer konservativen Fraktion, schreiben die Analysten der BayernLB in einem Kommentar. Daher müsse mit einer Palastrevolte gegen die Regierungschefin gerechnet werden. Darüber hinaus wirft der für den 25. November geplante Brexit-Gipfel seine Schatten voraus. Auf ihm sollen die EU-Staaten über den Kompromiss abstimmen.
Zusätzliche Kopfschmerzen bereitet Investoren der anhaltende Streit um den italienischen Haushalt. Nachdem die Regierung in Rom trotz der Gegenwehr aus Brüssel an ihrer Neuverschuldung festhalte, könnte an den Kapitalmärkten Ungemach drohen. "Dort werden die italienischen Staatsanleihen bereits auf Niveaus gehandelt, die eine weitere Abwertung der Bonität durch die Ratingagenturen auf Ramsch-Niveau vorwegnehmen", sagen die Experten des Vermögensverwalters Marcard, Stein & Co. Ein solcher Schritt würde die Refinanzierung italienischer Banken stark erschweren. Das könnte zur Nagelprobe für die Europäische Zentralbank werden. "Die EZB hat sich unter dem Eindruck der letzten Eurokrise dazu verpflichtet, für die Mitgliedsstaaten die Rolle des Kreditgebers in letzter Instanz zu spielen."
THANKSGIVING UND "BLACK FRIDAY"
Von der auslaufenden Bilanzsaison erwarten Experten kaum Impulse für den Aktienmarkt. Aus dem Dax öffnet Thyssenkrupp am Mittwoch seine Bücher. Der Industriekonzern hatte vor rund einer Woche bereits eingeräumt, seine Ziele verfehlt zu haben. Am Dienstag will BASF seine neue Strategie vorstellen.
In den USA bleibt die Wall Street am Donnerstag wegen des US-Erntedankfestes Thanksgiving geschlossen. Am darauffolgenden Tag schließen die US-Börsen ihre Pforten vorzeitig. Der sogenannte "Black Friday" gilt zudem als der umsatzstärkste Tag im US-Einzelhandel. Aus diesem Grund stehen nur wenige Konjunkturdaten der weltgrößten Volkswirtschaft auf dem Terminplan. Am Mittwoch werden die Frühindikatoren veröffentlicht.