Belastend für die Stimmung blieben zudem die bekannten Themen wie der Haushaltsstreit EU/Italien, der Handelsstreit USA/China und die Unsicherheiten rund um den Brexit.

Die Stimmung der Investoren seit derzeit mehr als angeknackst, urteilt Aktienstratege Jochen Stanzl vom Broker CMC Markets. Es sehe alles danach aus, als ob es der Dax nicht schaffe, bis Mitte der neuen Woche die Marke von 11.500 Punkten zurückzuerobern. In der alten Woche verlor der Leitindex fast vier Prozent auf rund 11.100 Zähler. Ein Test der psychologisch wichtigen Marke von 11.000 Punkten ist nach Meinung vieler Börsenexperten nur noch eine Frage der Zeit.

Neil Wilson, Chef-Analyst des Online-Brokers Markets.com, ist dagegen zuversichtlicher. Zwar sehe es nach dem jüngsten Kursrutsch so aus, als ob die Aktienrally der vergangenen Jahre beendet sei. "Dem Bullen ist die Puste aber noch nicht komplett ausgegangen." Das Tier steht an der Börse für die Optimisten. Eine Entspannung bei der US-Inflation in den kommenden Monaten könnte die Spekulationen auf raschere Zinserhöhungen der Notenbank Fed dämpfen und damit den Aktienbörsen neuen Schub verleihen, sagt Wilson. Damit sei ein Bärenmarkt vorerst nicht zu erwarten. Meister Petz symbolisiert fallende Kurse.

NEUE FLUT VON FIRMENBILANZEN ERWARTET



In der neuen Woche rollt auch wieder eine neue Welle von Firmenbilanzen auf Investoren zu. Allein aus dem Dax legen ein halbes Dutzend Firmen Zahlen vor, darunter Volkswagen und die Lufthansa (jeweils Dienstag). In den USA öffnen unter anderem Facebook (ebenfalls Dienstag) und Apple (Donnerstag) ihre Bücher.

Unabhängig davon veröffentlichen Europäische Zentralbank (EZB) und die Bankenaufsicht EBA am Freitag nach Börsenschluss die Ergebnisse ihres Bankenstresstests. Durchfallen kann dabei kein Institut. Geprüft wird, ob die Geldhäuser ihre Kapitalpuffer für künftige Krisen vergrößern müssen.

US-ARBEITSMARKTDATEN UND -KONSUMAUSGABEN IM BLICK



Das Highlight bei den Konjunkturdaten liefern die US-Beschäftigtenzahlen am Freitag. Befragte Analysten rechnen für Oktober mit einer Beschleunigung des Stellenaufbaus auf 189.000 von 134.000 im Vormonat. Einen Vorgeschmack auf die offiziellen Daten liefern am Mittwoch die Zahlen der privaten Arbeitsagentur ADP. Zum Wochenstart stehen die Einkommen und Konsumausgaben auf dem Terminplan. Von diesen Zahlen erhoffen sich Investoren Rückschlüsse auf Zeitpunkt und Anzahl der erwarteten nächsten US-Zinserhöhungen. Der private Konsum gilt als Hauptstütze der weltgrößten Volkswirtschaft.

Für Furore könnte auch die Wahl eines neuen Landtages in Hessen sorgen. "Das Wahlergebnis für CDU und SPD dürfte letztlich die Zukunft der großen Koalition in Berlin bestimmen", sagt LBBW-Analyst Frank Klumpp. "Eine heftige Schlappe auf Landesebene wird wohl nur schwer zu verdauen sein." Sollte Hessens Ministerpräsident und CDU-Vize Volker Bouffier sein Amt abgeben müssen, könnte das nach Meinung mancher Experten das Ende von Angela Merkels Kanzlerschaft einläuten.

rtr