Schon am Montag hat der deutsche Leitindex die 13.000-Punkte-Marke knapp verfehlt. Die Fortsetzung folgte am Dienstag. Der Sprung des deutschen Leitindex über die 13.000er Marke sei aber nur eine Frage der Zeit, sagte Marktanalyst Milan Cutkovic vom Brokerhaus AxiTrader. Neben der Aussicht auf eine Lockerung der US-Geldpolitik erwarteten Investoren die baldige Unterzeichnung des ausgehandelten Teil-Abkommens im Zollstreit zwischen den USA und China. "Anleger setzen darauf, dass US-Präsident Donald Trump es nicht riskieren wird, den Deal noch platzen zu lassen, da der Druck vor der nächsten Präsidentschaftswahl bereits zunimmt."

Börsianer rechnen für die Fed-Sitzung am Mittwoch mit einer erneuten Zinssenkung. Uneins waren sich Experten jedoch, ob Fed-Chef Jerome Powell weitere Schritte in den kommenden Monaten signalisieren wird. Analyst David Madden vom Online-Broker CMC Markets bezweifelte dagegen, dass Fed-Chef Jerome Powell am Mittwoch eine weitere Zinssenkung für Ende 2019 oder Anfang 2020 signalisieren wird. "Das könnte Erwartungen schüren, dass jedes Mal, wenn der Markt eine Rezession befürchtet, eine Zinssenkung kommt."

Unterdessen steuert Großbritannien auf vorgezogene Neuwahlen zu, nachdem Oppositionsführer Jeremy Corbyn Zustimmung signalisiert hat. Das Pfund Sterling notierte nach einer anfänglichen Schwäche am frühen Nachmittag kaum verändert bei 1,2850 Dollar und 1,1582 Euro. Am Rohstoffmarkt verbilligte die Rohöl-Sorte Brent aus der Nordsee um 1,2 Prozent auf 60,84 Dollar je Barrel (159 Liter).

Auf Unternehmensseite machten der Dialyse-Spezialist Fresenius Medical Care mit starken Geschäftszahlen auf sich aufmerksam. Diese hatten einen Kurssprung von bis zu 6,6 Prozent zur Folge. Der DAX-Konzern schloss am Dienstag an der DAX-Spitze. Auf Platz zwei notierte der Mutterkonzern Fresenius. Das Unternehmen überzeugte ebenfalls mit seiner Zwischenbilanz und die Aktien verteuerten sich am Dienstag um bis zu 6,1 Prozent. Als DAX-Schlusslicht ging die Deutsche Börse aus dem Handelstag. Der Frankfurter Börsenbetreiber legte seine Quartalszahlen am Montagabend nach Handelsschluss vor.

Was am Dienstag an der Börse außerdem wichtig war


Beiersdorf wächst weiter robust - Dynamik bei Tesa nimmt aber ab
Der Konsumgüterhersteller Beiersdorf wächst weiter robust. Dabei profitiert das Unternehmen von einem weiter stark laufenden Hautpflegegeschäft. Neue Produkte sollen das Wachstum hoch halten. Die Entwicklung des Klebstoffgeschäfts Tesa schwächte sich indes weiter ab, verantwortlich war vor allem die geringere Nachfrage aus der Automobilindustrie. Beiersdorf senkte daraufhin die Wachstumsprognose für die Sparte, hielt an der Konzernprognose aber fest.

Deutsche Börse profitiert wie erwartet von Marktturbulenzen
Die Deutsche Börse hat im dritten Quartal von Marktturbulenzen profitiert, die durch den Handelskrieg und die Brexit-Saga ausgelöst wurden. Die Nettoerlöse seien in den drei Monaten bis Ende September um 13 Prozent auf 734 Millionen Euro geklettert, teilte das im Dax notierte Unternehmen am Montagabend in Frankfurt mit. Auch der Gewinn legte kräftig zu. Am Aktienmarkt reichte das aber nicht für einen weiteren Anstieg des zuletzt gut gelaufenen Deutsche-Börse-Papiers - der Kurs gab deutlich nach.

Fresenius übertrifft Erwartungen erneut - FMC erweitert Vorstand
Der Medizinkonzern Fresenius SE bleibt angesichts besser als erwartet laufender Geschäfte bei seinen zuletzt angehobenen Jahreszielen. Gegenüber dem Vorjahr legten die Umsätze im dritten Quartal wechselkursbereinigt um 6 Prozent auf 8,9 Milliarden Euro zu, wie das Unternehmen am Dienstag in Bad Homburg mitteilte. Das Ergebnis vor Zinsen und Steuern (Ebit) ging währungsbereinigt leicht um 1 Prozent auf 1,13 Milliarden Euro zurück. Unter dem Strich blieb der währungsbereinigte Gewinn mit 453 Millionen Euro unverändert. Das war deutlich mehr, als Analysten auf dem Schirm hatten. Die Aktie legte im vorbörslichen Handel auf der Plattform Lang & Schwarz um 3,3 Prozent zu.

Batteriehersteller Varta hebt Prognose erneut an - Aktie mit Rekord
Die starke Nachfrage nach Lithium-Ionen-Batterien stimmt den Batteriekonzern Varta für 2019 erneut optimistischer. Vor allem der neue Gewinnausblick überrascht laut einem Händler positiv, während die Umsatzprognose weiter unter der durchschnittlichen Markterwartung liege. Am Aktienmarkt blickten die Anleger vor allem auf die Gewinnentwicklung. Die Papiere schnellten nach oben und ließen erstmals die Marke von 100 Euro hinter sich.

Aromenhersteller Symrise wächst etwas weniger als erwartet - Kurs sinkt
Der Hersteller von Duft- und Geschmacksstoffen Symrise sieht sich nach Zuwächsen in den ersten neun Monaten des Jahres auf Kurs zu seinen Zielen für 2019. Analysten äußerten sich indes verhalten. Der Aktienkurs geriet am Vormittag unter Druck.

Großauftrag: Indische Airline IndiGo bestellt 300 Airbus-Jets
Mitten in der Krise des US-Flugzeugbauers Boeing hat der europäische Konkurrent Airbus einen Riesenauftrag aus Indien eingesackt. Der indische Billigflieger IndiGo orderte 300 Flugzeuge der Modellfamilie A320neo, wie beide Unternehmen am Dienstag in Toulouse und Neu-Delhi mitteilten. Die Airbus-Aktie hat auf die Nachricht hin einen Sprung gemacht und liegt auf Tagessicht 2,3 Prozent im Plus.

BP mit Gewinneinbruch - Markterwartungen aber übertroffen
Niedrigere Öl- und Gaspreise haben beim Ölkonzern BP im dritten Quartal auf die Bilanz gedrückt. Zudem machten dem Unternehmen die Auswirkungen des Hurrikans Barry am Golf von Mexiko zu schaffen. Besser lief es hingegen für BP im Raffineriegeschäft. Im dritten Quartal bis Ende September ging der bereinigte Gewinn im Jahresvergleich um rund 40 Prozent auf 2,3 Milliarden US-Dollar zurück, wie BP am Dienstag in London mitteilte. Experten hatten aber mit einem noch stärkeren Rückgang gerechnet.

Veganburgerhersteller Beyond Meat wächst weiter rasant - Aktie verliert
Der Fleischersatz-Spezialist Beyond Meat kann weiter auf den Boom bei veganen Burgern setzen und hat seinen ersten Quartalsgewinn eingefahren. Im abgelaufenen dritten Jahresviertel wuchs der Umsatz im Jahresvergleich auf 92 Millionen US-Dollar (83 Mio Euro) und damit auf das dreieinhalbfache, wie der Konzern am Montag in El Segundo mitteilte. Unter dem Strich sprang für den Hersteller ein Gewinn von 4,1 Millionen Dollar heraus, nachdem vor einem Jahr noch ein Verlust von 9,3 Millionen zu Buche gestanden hatte. Auch die Profitabilität im Tagesgeschäft habe wegen des Wachstums deutlich angezogen, hieß es vom Unternehmen.

Werbegeschäft von Google wächst schnell - aber Kosten steigen auch
Der Google-Mutterkonzern Alphabet hat im vergangenen Quartal sein Geschäft deutlich ausgebaut, aber wegen steigender Kosten weniger verdient. Der Alphabet-Umsatz stieg im Jahresvergleich um ein Fünftel auf 40,5 Milliarden Dollar, während der Gewinn von 9,2 auf knapp 7,1 Milliarden Dollar zurückging. Vor einem Jahr hatten allerdings positive Effekte der US-Steuerreform den Überschuss hochgetrieben. Zugleich lasteten jetzt Bewertungsverluste bei Investitionen in andere Firmen auf dem Ergebnis. Alphabet nannte dazu aber keine Details. Außerdem drückten auch Investitionen in den Ausbau des Cloud-Geschäfts den Gewinn.

Pharmakonzern Pfizer wird optimistischer - Aktie legt zu
Der Pharmariese Pfizer wird nach dem dritten Quartal optimistischer für das Gesamtjahr. Der Hersteller von Blockbustern wie der Erektionspille Viagra und dem Cholesterinsenker Lipitor engte seine Prognose für den Umsatz ein und hob den Ausblick für den Gewinn je Aktie an. Konkret soll der bereinigte Gewinn je Aktie 2019 nun zwischen 2,94 US-Dollar und 3,00 US-Dollar (2,6 Euro und 2,7 Euro) erreichen, teilte der Konzern am Dienstag in New York mit. Bisher lag die Schätzung zwischen 2,76 bis 2,86 Dollar. Die Aktie legte daraufhin vorbörslich rund 4 Prozent zu.

US-Pharmakonzern Merck & Co. profitiert von Wachstumstreiber - Prognose erhöht
Gute Geschäfte mit dem Krebsmedikament Keytruda haben dem US-Pharmariesen Merck & Co auch im dritten Quartal Schub verliehen. Wie bereits im ersten und zweiten Quartal schraubte Merck & Co. nach einem weiteren starken Jahresviertel seine Ziele nach oben. So soll der Umsatz 2019 zwischen 46,5 und 47 Milliarden Dollar liegen. Bislang war der Konzern von 45,2 bis 46,2 Milliarden ausgegangen. Das um Zu- und Verkäufe, Umbaukosten und andere Sondereffekte bereinigte Ergebnis je Aktie (EPS) dürfte zudem auf 5,12 bis 5,17 Dollar klettern, nachdem der Konzern zuvor von 4,84 bis 4,94 Dollar ausgegangen war.

Boeing-Chef gibt vor US-Kongress Fehler bei Krisenjet 737 Max zu
Boeing-Chef Dennis Muilenburg hat gegenüber dem US-Kongress Fehlverhalten seines Unternehmens hinsichtlich des Unglücksfliegers 737 Max eingeräumt. Der Top-Manager sollte an diesem Dienstag bei einer Anhörung den Abgeordneten des Handelsausschusses im US-Senat zum Debakel rund um den nach zwei verheerenden Abstürzen mit Flugverboten belegten Krisenjet Rede und Antwort stehen. Vor genau einem Jahr hatte sich in Indonesien das erste der Unglücke ereignet.

OLG legt Streit um Schadenersatz-Urteile gegen Porsche SE auf Eis
Im Zusammenhang mit dem Dieselskandal bei Volkswagen liegt ein Streit um möglichen Schadenersatz für Anleger der VW-Dachgesellschaft Porsche SE nun erst einmal auf Eis. Das Oberlandesgericht Stuttgart setzte zwei Berufungsverfahren am Dienstag aus, um zunächst den Ausgang der Musterverfahren in Braunschweig und Stuttgart abzuwarten (Az. 1 U 204/18 und 1 U 205/18). Darin wird derzeit geklärt, ob der VW-Konzern und die Holding Porsche SE (PSE) ihre Aktionäre zu spät über die finanziellen Folgen des Dieselskandals informiert haben.

Mastercard steigert Gewinn und Erlöse kräftig
Beim US-Finanzriesen Mastercard laufen die Geschäfte dank ausgabefreudiger Kreditkartenkunden weiter rund. Im dritten Quartal nahm der Gewinn im Jahresvergleich um elf Prozent auf 2,1 Milliarden Dollar (1,9 Mrd Euro) zu, wie der Visa-Rivale am Dienstag mitteilte. Die Erlöse stiegen um 15 Prozent auf 4,5 Milliarden Dollar. Mit den Zahlen übertraf der Konzern die Markterwartungen klar, die Aktie reagierte vorbörslich mit einem Kursanstieg.

GM verdient deutlich weniger - Streik verhagelt Geschäftsausblick
Der größte US-Autobauer General Motors (GM) muss wegen des jüngsten Streiks hohe Sonderkosten verkraften und hat seinen Geschäftsausblick deshalb deutlich gesenkt. Aufgrund des 40-tägigen Ausstands dürfte der Jahresgewinn um fast drei Milliarden Dollar geringer ausfallen, teilte GM am Dienstag in Detroit mit.

rtr/dpa-AFX/iw