Der DAX hat sich am Freitag wenig bewegt. Die Unsicherheiten rund um den Brexit drückten auf die Stimmung. Der unerwartet gut ausgefallene Arbeitsmarktbericht aus den USA - es entstanden mehr neue Jobs als erwartet - sorgte nur kurzzeitig für Schub.
Auf Unternehmensseite stand erneut die Commerzbank mit einem Plus von rund zwei Prozent im Fokus der Anleger. Fusionsfantasien beflügelten den Kurs weiter. Das Geldhaus lotet mit dem Frankfurter Nachbar Deutsche Bank einen Zusammenschluss auf. Insidern zufolge ist auch die italienische Großbank UniCredit an der Commerzbank interessiert.
Was am Freitag an der Börse sonst noch wichtig war
EU-Kommission: BMW, Daimler, VW haben illegale Absprachen getroffen
Die Autokonzerne BMW, Daimler und VW haben nach Erkenntnissen der EU-Wettbewerbshüter illegale Absprachen zu Technologien der Abgasreinigung getroffen. Dies teilte die EU-Kommission am Freitag in Brüssel auf Basis eines vorläufigen Ergebnisses der Ermittlungen mit. Die Unternehmen können nun zu den Vorwürfen noch Stellung nehmen. Ihnen droht eine Strafe in Milliardenhöhe. Der Münchner Konzern BMW wies die Vorwürfe am Freitag erneut zurück: Es habe keine Preis- oder Gebietsabsprachen zu Lasten von Kunden oder Lieferanten gegeben, erklärte das Unternehmen.
Richterin fordert Gespräche von Tesla-Chef Musk mit US-Börsenaufsicht
Tesla-Chef Elon Musk muss erneut mit der US-Börsenaufsicht SEC über seine Social-Media-Aktivitäten verhandeln. Eine New Yorker Richterin gab beiden Seiten zwei Wochen Zeit, ihren Streit einvernehmlich beizulegen. Die SEC hatte eine Bestrafung Musks wegen Missachtung des Gerichts gefordert, weil er eine frühere Vereinbarung aus einem Vergleich verletzt habe.
Volkswagen sichert sich Lithium-Nachschub für E-Mobilität
Im Kampf gegen Engpässe bei Rohstoffen für E-Auto-Batterien hat Volkswagen sich den Nachschub an Lithium gesichert. Der chinesische Lithiumproduzent Ganfeng solle den Konzern und seine Lieferanten für die nächsten zehn Jahre mit dem begehrten Rohstoff beliefern, teilte Volkswagen am Freitag in Wolfsburg mit. Eine entsprechende Absichtserklärung sei unterschrieben. Der Trend zu Elektroautos in der ganzen Branche werde sich erheblich auf die Rohstoffmärkte auswirken, allein der Bedarf an Lithium werde sich in den nächsten Jahren mehr als verdoppeln. Beide Unternehmen wollten gemeinsam auch an Batterierecycling und Feststoffbatterien arbeiten.
Gericht lehnt Eilanträge gegen Diesel-Fahrverbot in Stuttgart ab
Mehrere Diesel-Besitzer sind vor Gericht mit ihren Eilanträgen gegen das Fahrverbot in Stuttgart gescheitert. Sie hatten erreichen wollen, dass das Verbot für Fahrzeuge der Abgasnorm Euro 4 und schlechter in der Stuttgarter Umweltzone für unrechtmäßig erklärt wird und sie weiter mit ihren Autos in der Stadt fahren dürfen. Das Verwaltungsgericht lehnte die Anträge jedoch ab, wie ein Sprecher am Freitag mitteilte. Nach Ansicht der Kammer fehle es weder an einer Rechtsgrundlage für das Verbot, noch seien die aufgestellten Schilder oder die Grenzwerte und die Standorte der Messstellen ein Problem.
rtr/dpa-AFX/fh