In der Spitze war der deutsche Leitindex auf bis zu 13.315 Punkte angestiegen, rutschte aber wieder unter die 13.300er Marke. "Erst ein Schlusskurs deutlich über 13.300 Punkten wäre ein Signal dafür, dass die jüngsten Gewinnmitnahmen vorbei sind", schrieb der Chartanalyst Andreas Büchler von Index-Radar. Der Experte wertete es aber als positives Zeichen, dass der Dax nach seinem starken Lauf seit Oktober zuletzt nicht stärker zurückgefallen ist.

Für Optimismus unter den Anlegern sorgten Hinweise auf einen bevorstehenden Abschluss eines Teilabkommens im Handelskonflikt zwischen den USA und China. Die Gespräche liefen "sehr gut", berichtete US-Präsident Donald Trump. Portfolio-Manager Thomas Altmann vom Vermögensberater QC Partners rät aber zur Vorsicht: "Wieder einmal erscheint der Deal zum Greifen nahe", so Altmann. "Ob er diesmal tatsächlich zustande kommt, bleibt freilich offen." Einige Investoren halten sich deshalb zurück, so die Einschätzung von Händlern. Das bremse den Aufwärtstrend der Börsen.

Vor dem verlängerten Thanksgiving-Wochenende in den USA richten Anleger unter anderem auf den Konjunkturausblick der Notenbank (Beige Book), der am Abend veröffentlicht werden sollte. "Grundsätzlich hat sich an dem Bild der US-Wirtschaft nicht viel geändert", sagte Commerzbank-Analystin Antje Praefcke. "Sie läuft recht gut, aber das Damoklesschwert Handelskonflikt hängt nach wie vor über allem."

Für Bewegung sorgten Fusionsspekulationen im Telekomsektor. So verhalf ein Pressebericht über einen möglichen Zusammenschluss zwischen dem französischen Orange-Konzern und der Deutschen Telekom den Aktien des Bonner Konzerns zu einem Aufschwung. Die Aktien stiegen um bis zu zwei Prozent auf 15,35 Euro.

Damit führte die Deutsche Telekom zum Handelsschluss den DAX an, gefolgt von Henkel und Adidas. Die Schlusslichter waren Continental und Fresenius Medical Care.

Was am Mittwoch an der Börse außerdem wichtig war


Bremsenspezialist Knorr-Bremse mit weniger Bestellungen - Aktie sinkt
Der Bremsenspezialist Knorr-Bremse kämpft mit den zunehmenden Problemen der Lkw-Branche angesichts der konjunkturellen Abkühlung. Zwar konnte der MDax-Konzern im dritten Quartal sowohl beim operativen Gewinn als auch beim Umsatz zulegen. Doch der Auftragseingang war konzernweit wie bereits im zweiten Jahresviertel rückläufig und sackte im Vergleich zum Vorjahreszeitraum um deutliche 10 Prozent ab.

Kreise: Hildegard Müller soll Chefin des Autoverbandes VDA werden
Die frühere CDU-Politikerin Hildegard Müller wird aller Voraussicht nach neue Chefin des Verbands der Automobilindustrie (VDA). Zwar steht ein offizieller Beschluss noch aus, es laufe aber auf Müller hinaus, erfuhr die Deutsche Presse-Agentur am Mittwoch aus Industriekreisen. Die wichtigsten Vertreter der Autobranche hätten sich nach monatelanger Suche einmütig für die ehemalige Staatsministerin im Bundeskanzleramt ausgesprochen, es müssten aber noch Details geklärt werden, hieß es.

Sparprogramme und Jobsorgen in der bayerischen Autoindustrie
Die Sparrunde in der Autoindustrie geht weiter: Einen Tag nach Audi hat auch BMW eine Einigung mit seinen Mitarbeitern verkündet. Anders als der Konkurrent aus Ingolstadt kommen die Münchner aber ohne weitreichenden Jobabbau aus, allerdings sinkt die Erfolgsbeteiligung, wie das Unternehmen am Mittwoch mitteilte.

Audis Jobabbau trifft Region Ingolstadt hart
Die Sparpläne von Audi stellen die Region Ingolstadt vor große Herausforderungen. "Dieser Abbau von mehreren 1000 Arbeitsplätzen in Ingolstadt ist ein schwerer Schlag für die Region", sagte der bayerische Wirtschaftsminister Hubert Aiwanger (Freie Wähler) am Mittwoch. Immerhin sei die Beschäftigungsgarantie bis 2029 "ein Lichtblick". Der Freistaat tue "alles, um die Arbeitsplätze in der Automobilbranche zukunftsfähig zu machen".

BMW kürzt die Erfolgsbeteiligung
Nach Audi hat sich auch BMW mit seinen Mitarbeitern auf ein Sparpaket geeinigt. Anders als der Konkurrent aus Ingolstadt kommen die Münchner dabei ohne weitreichenden Jobabbau aus, allerdings sinkt die Erfolgsbeteiligung, wie das Unternehmen am Mittwoch mitteilte. "Wir haben gemeinsam mit dem Betriebsrat eine solidarische Lösung erzielt. Damit können wir auf drastische Maßnahmen verzichten, die andere gerade ergreifen, um ihre Kosten zu senken", sagte BMW-Chef Oliver Zipse.

Aroundtown kann Mieteinnahmen kräftig steigern - Prognose erhöht
Der Luxemburger Gewerbeimmobilien-Spezialist Aroundtown ist in den ersten neun Monaten 2019 weiter kräftig gewachsen und legt die Latte für das Gesamtjahr etwas höher. Weil die Mieteinnahmen aus eigener Kraft im Gesamtjahr mit über 4 Prozent etwas stärker steigen dürften als bisher mit rund 4 Prozent kalkuliert, nimmt sich der Konzern nun beim operativen Gewinn (FFO 1 - Funds from Operations) etwas mehr vor. Nach 12 Monaten sollen es mehr als 500 Millionen Euro werden, wie das Unternehmen am Mittwoch mitteilte. Bisher waren mindestens 490 Millionen eingeplant.

'HB': Deutsche Telekom lotet Zusammenschluss mit Orange aus - Aktie macht Sprung
Die Deutsche Telekom denkt laut Medienbericht über eine Fusion mit dem französischen Netzbetreiber Orange nach. Das berichtet das Handelsblatt und beruft sich dabei auf vier Konzern-Manager, die mit der Sache vertraut seien. Die Telekom gehe gerade ein entsprechendes Planspiel durch, heißt es. Die Telekom und Orange verbindet bereits eine gemeinsame Einkaufsgemeinschaft.

rtr/dpa-AFX/iw