Dax und EuroStoxx50 verloren jeweils etwa 0,8 Prozent auf 10.656 und 3024 Punkte. Als Reaktion auf den überraschenden Sieg Trumps bei der US-Präsidentschaftswahl hatten die Indizes in den vergangenen Tagen zeitweise sechs Prozent zugelegt. Das wichtige Industriemetall Kupfer verteuerte sich parallel dazu sogar um bis zu 18 Prozent. Triebfeder dieser Rally war die Hoffnung auf einen US-Wirtschaftsboom durch das im Wahlkampf angekündigte milliardenschwere Konjunkturprogramm. Gleichzeitig drohte Trump aber auch mit Strafzöllen, um die US-Wirtschaft zu schützen.
DOLLAR-RALLY GEHT ZUNÄCHST WEITER
Am Devisenmarkt wetteten Anleger erneut auf eine durch einen Trump-Boom befeuerte Inflation und rasche Zinserhöhungen der US-Notenbank Fed. Dies trieb den Dollar-Index, der den Kurs zu wichtigen Währungen widerspiegelt, auf bis zu 100,53 Punkte, den höchsten Stand seit fast 14 Jahren. Der Euro rutschte erstmals seit Jahresbeginn unter die Marke von 1,07 Dollar auf 1,0688 Dollar.
Die US-Währung habe aber nur noch wenig Luft nach oben, warnte Commerzbank-Analyst Thu Lan Nguyen. Sie verwies auf Medienberichte über Querelen bei der Bildung der künftigen Regierung Trumps. "Die Unsicherheit darüber, wie die politische Agenda unter dem neuen Präsidenten aussieht, dürfte somit zunächst anhalten, wenn nicht sogar wieder steigen."
WANDELANLEIHE SETZT BAYER ZU - HUGO BOSS-ZAHLEN ENTTÄUSCHEN
Am deutschen Aktienmarkt rückte Bayer ins Rampenlicht. Der Pharma- und Chemiekonzern platzierte eine vier Milliarden Euro schwere Pflichtwandelanleihe. Mit dem Geld will Bayer die 66 Milliarden Dollar schwere Übernahme von Monsanto finanzieren. Bayer-Aktien verloren 5,3 Prozent. Damit büßte der Leverkusener Konzern etwa vier Milliarden Euro an Börsenwert ein. Etwa zwei Drittel des Dax-Verlustes gingen auf das Konto des Index-Schwergewichts.
Hugo Boss stürzten sogar um zwölf Prozent ab. Der angeschlagene Modekonzern will durch die Rückbesinnung auf seine Wurzeln das Ruder herumreißen. Allerdings werde die Konzentration auf Herrenmode und nur noch zwei Marken das Unternehmen erst 2018 auf den Wachstumspfad zurückführen.
ROLLS-ROYCE IM SINKFLUG - BOUYGUES IM AUFWIND
Im Londoner Auswahlindex FTSE gehörte Rolls-Royce mit einem Kursminus von 2,6 Prozent zu den größten Verlierern. Der Triebwerkshersteller stellte für 2016 zwar Einsparungen am oberen Ende der angepeilten Spanne von umgerechnet 174 bis 232 Millionen Euro in Aussicht. Der Weg zu einem schlankeren Unternehmen sei aber lang, betonte Analyst George Salmon vom Brokerhaus Hargreaves Landsdown.
Für einen Lichtblick sorgte Bouygues. Dank eines überraschend hohen Betriebsgewinns stiegen die Aktien des französischen Mischkonzerns um bis zu 5,3 Prozent auf ein Siebeneinhalb-Monats-Hoch von 31,75 Euro.
rtr