Die simpelsten Ideen, sind oft die besten. Man denke nur an Strategien, bei denen einfach die Aktien mit der höchsten Dividendenrendite gekauft werden oder die Verlierer des Vorjahres. Eine andere vielversprechende Möglichkeit ist, einfach alle im Index enthaltenen Aktien gleich zu gewichten. Seit knapp fünf Jahren hat db X-trackers den S&P 500 als gleichgewichteten ETF auf den Markt gebracht. Der Erfolg kann sich sehen lassen. Der gleichgewichtete ETF hat über fünf und zehn Jahre den herkömmlichen S&P 500 deutlich hinter sich gelassen. Das zeigt, dass kapitalgewichtete Indizes nicht der Weisheit letzter Schluss sind. Denn: Meist beherrschen nur wenige große Marktschwergewichte den Index und bestimmen seine Richtung.
So gut dies bei einer Hausse sein kann, so bitter rächt es sich in der Baisse. Zur Jahrtausendwende waren es Techwerte und vor der Lehman-Pleite Bankaktien. Wenn dann die Blase platzt, verlieren die Indizes übermäßig. Kapitalgewichtete Indizes können eine hohe Konzentration bei einzelnen Unternehmen oder Branchen besitzen, die von Anlegern oft nicht gewünscht ist. Die Gleichgewichtung ist eine simple und sehr effektive Methode für eine stetigere Entwicklung. Daher haben sich gleichgewichtete Portfolios bewährt. Dass sich der gleichgewichtete Index besser entwickelt, geht auch aus einer Studie des EDHEC-Risk Institute in Paris hervor. Was ist in dieser Variante anders? Sie hat zur Folge, dass S&P-500-Schwergewichte wie Exxon, Apple und Microsoft eine genauso hohe Gewichtung wie die kleinsten Werte wie First Solar und Diamond Offshore Drilling haben. Auf Branchenebene weichen die Indizes hingegen nicht sonderlich stark voneinander ab. Alle Titel im neuen ETF haben in der Regel nur ein Gewicht von 0,2 Prozent. Diese Gewichtung wird jedes Vierteljahr wieder hergestellt.
Langfristig schlägt der gleichgewichtete Index den normalen S&P 500 deutlich. Daher lohnt es sich, auf ihn zu setzen.