Die Aktie ist nach oben ausgebrochen: DEAG Deutsche Entertainment lief seit Februar in einer Seitwärtsrange zwischen vier und 4,70 Euro, doch seit Mitte letzter Woche zieht der Kurs steil nach oben. Auslöser für den Ausbruch war Großaktionär Mike Novogratz. Der US-Milliardär hatte vor wenigen Tagen seinen Anteil am Eventkonzern auf zehn Prozent verdoppelt. Der ehemalige Goldman-Sachs-Mann ist auf Investments im Bereich Kryptowährungen fokussiert, und da wird DEAG zusehends interessant.
Im Kerngeschäft sind die Berliner Veranstalter von Rock-, Pop- oder Klassikkonzerten. Der Verkauf von Eintrittskarten über eigene Ticketing-Plattformen gewinnt dabei an Bedeutung. Im vergangenen Jahr stieg die Zahl der auf My Ticket verkauften Karten um geschätzt 60 Prozent auf 1,1 Millionen. Im Dezember übernahm DEAG 75 Prozent der Anteile am britischen Ticketing-Anbieter Gigantic. Das soll Synergien und bei My Ticket in diesem Jahr schon zwei Millionen verkaufte Karten bringen.
Zusammen mit der neuen Tochter könnte DEAG drei Millionen Tickets über eigene Plattformen verkaufen. Börsianer rechnen nach: Drei Millionen Karten sind zwar noch relativ wenig, aber der Sektor wächst schnell. Ähnliche Firmen sind mit dem Vielfachen der Erlöse bewertet. Die Ticketing-Sparte von DEAG könnte 30 Millionen Euro wert sein. Zudem dürften dem Unternehmen in den nächsten drei Jahren 20 Millionen Euro als Folgezahlung aus dem Verkauf der Jahrhunderthalle in Frankfurt zufließen.
Allein das Eventgeschäft - DEAG veranstaltet 4.000 Konzerte im Jahr - dürfte bei einem Rohertrag von 15 Millionen Euro so viel wert sein wie das gesamte Unternehmen an der Börse. Die Ticketing-Sparte und Nachzahlungen aus der Jahrhunderthalle gibt’s derzeit obendrauf.
Die Aktie ist ausgebrochen. Fällt jetzt noch die Hürde bei 5,00 Euro, dann sind ganz schnell Kurse von 6,00 Euro drin.
ISIN: DE 000 A0Z 23G 6
Gew./Aktie 2021e: 0,32 €
KGV 2021/Dividende: 15,2/-
EK* je Aktie/KBV: 0,55 €/8,9
EK*-Quote: 15,0 %
Kurs/Ziel/Stopp: 4,90/6,80/3,60 €
*Eigenkapital, eigene Schätzungen.