Die Halbjahreszahlen, die der Konzertveranstalter DEAG Deutsche Entertainment diese Woche vermeldete, kamen bei Börsianern gar nicht gut an. Obwohl die Firma gleichzeitig auch den anteiligen Verkauf der Jahrhunderthalle in Frankfurt vermeldete, verlor die Aktie deutlich an Wert. Verstimmt zeigten sich die Anleger vor allem von der Open-Air-Sparte, also dem Geschäft mit Festivals und Freilichtkonzerten. Im Zusammenhang mit dem Ausbau dieses Bereichs, vor allem aber mit den Querelen um das Festival "Rock am Ring", werden von DEAG Regressforderungen gegenüber dem früheren Vertragspartner und einer Versicherung geltend gemacht. Diese wurden laut eigenen Aussagen von Rechtsexperten zwar mit einer sicheren Erfolgswahrscheinlichkeit eingestuft, konnten zum Halbjahr aber dennoch nicht ergebniswirksam verbucht werden.
Unter dem Strich steht daher ein Verlust von 9,3 Millionen Euro. Das Management rechnet zwar noch dieses Jahr mit dem Abschluss der juristischen Entscheidungen. Sollte DEAG die Forderungen jedoch nicht mehr hereinholen, wird die Gesamtjahresprognose wohl nicht zu halten sein. Nachdem der Titel bei 5,75 Euro ausgestoppt wurde, sollten Anleger nun an der Außenlinie bleiben und vorerst die weitere Kursentwicklung beobachten.
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