Am Aktienmarkt will die Deutsche Entertainment AG (DEAG) nicht mehr auftreten. Der Konzertveranstalter unterbreitet den Aktionären derzeit ein Delisting-Angebot. Die Anleihe wird dagegen nicht vom Markt genommen. Das im Jahr 2023 fällige Papier wird von KFM Mittelstand mit "durchschnittlich attraktiv" eingestuft. Daran sollte sich nichts ändern, auch wenn derzeit noch nicht abzusehen ist, wann die pandemiebedingten Einschränkungen wieder aufgehoben werden.
Virtuelle Alternative
Sie treffen das Unternehmen hart. Im Jahr 2019 setzte DEAG noch für über 4000 Konzerte mehr als fünf Millionen Tickets um - einen Großteil davon über die eigenen Plattformen Myticket und Gigantic.com. Im vergangenen Jahr fielen dagegen zahlreiche Konzerte aus oder mussten verschoben werden. Im dritten Quartal lag der Umsatz bei 7,4 Millionen Euro. Im Vergleichsquartal 2019 wurden noch 59,2 Millionen Euro erlöst. Das Unternehmen hat jedoch auf Covid-19 klug reagiert. Unter anderem wurde mit "Nature One" das erste virtuelle Livestream-Event organisiert, das von 4,5 Millionen Usern gestreamt wurde. Zudem wurden die Kosten gesenkt. Im dritten Quartal vergangenen Jahres lagen diese 48 Prozent unter denen zu Beginn des Jahres.
Von den Tiefständen des vergangenen Jahres hat sich die Anleihe auch dank einer Darlehensvereinbarung mit der staatlichen Förderbank Kreditanstalt für Wiederaufbau in Höhe von insgesamt 25 Millionen Euro erholt. Der Zinssatz beträgt zwei Prozent pro Jahr, das erste Jahr ist tilgungsfrei. Der in zwei Tranchen zur Verfügung stehende Kredit kann ab September abgerufen werden, die Laufzeit beträgt sechs Jahre. Bis dahin sollten auch von der DEAG organisierte Konzerte wie etwa der Auftritt der Heavy-Metal-Band Sabaton in Zürich im Januar 2020 wieder live möglich sein.