Nach dem Ausbruch Ende Juli hat sich der Bitcoin über der Marke von 11 000 Dollar etabliert. Die Volatilität hatte zuletzt deutlich abgenommen. Nach kurzen Ausflügen über die Marke von 12 000 Dollar tauchte der Preis schnell wieder ab. Unabhängig von immer wieder möglichen überraschenden Preisbewegungen sind die nächsten wichtigen Etappen die Höchststände von 2019 bei 13 500 Dollar und die Allzeithöchstkurse bei knapp 20 000 Dollar. Diese sind schneller zu erreichen als erwartet; zwischen 13 500 und 20 000 Dollar ist charttechnisch wenig Widerstand zu erwarten.
DeFi-Token performen weiter
Auch die Performance der Altcoins kann sich sehen lassen. Unter den Top 20 waren die Top-Performer Chainlink und Tron, beide mit einem Wochenplus von rund 35 Prozent. DeFi (Decentralized Finance) ist und bleibt das große Thema der Krypto-Community. Das rasche Wachstum der dezentralisierten Finanzangebote wird durch die weggebrochenen Renditen im traditionellen Anlagebereich begünstigt. Es ist zu erwarten, dass das Wachstum bei DeFi-Anwendungen weiterhin enorme Zuwachsraten zeigen wird. Laut Daten von DeFi Pulse hat sich allein seit 1. Juni der in DeFi gebundene Gesamtwert verfünffacht - auf über fünf Milliarden Dollar. DeFi könnte tatsächlich zu einem Game-Changer werden.
Ein großer Profiteur ist Ethereum. Auf deren Plattform laufen fast alle DeFi-Anwendungen. Die zweitgrößte Kryptowährung zog erneut mit einem Wochenplus von zwölf Prozent überproportional an. Mit der zunehmenden Ethereum-Adoption und den nach oben kletternden Transaktionszahlen steigen allerdings auch die Transaktionskosten. Diese sind fünfmal so hoch wie im April, der höchste Wert seit zwei Jahren. Hier zeigt sich, wie wichtig die Einführung von Ethereum 2.0 und die damit einhergehende Verbesserung der Skalierbarkeit ist. Viele Coins und Tokens werden nun unter dem DeFi-Thema gespielt. Die Top-Performer kommen seit Wochen überwiegend aus diesem Bereich. Es gibt aber auch warnende Stimmen, welche die überbordende Situation für überzogen und gefährlich halten. So konzentriert sich das Token-Angebot auf vergleichsweise wenige Adressen. Nach Untersuchungen von Simone Conti, ein Analysten bei Cryptolab, sind bei fast allen DeFi-Projekten 30 Prozent des Angebots auf die Top-5- und 90 Prozent auf die Top-500-Adressen konzentriert. Bei den erst Mitte Juni auf den Markt gekommenen Compound, die immerhin eine Marktkapitalisierung von über 500 Millionen Dollar haben, konzentriert sich das gesamte Angebot auf nur wenige Dutzend Adressen. Dezentralisiert ist in diesem Zusammenhang also eher mit Vorsicht zu genießen.
Schaut man auf die Performance der DeFi-Token, weisen einige von ihnen seit Jahresbeginn ein Plus von über 1000 Prozent auf - nur wenige haben eine Performance von unter 100 Prozent. Die Marktkapitalisierungen bei den DeFi-Token sind oft nur sehr klein. Deshalb sind die Kurse im Zusammenhang mit der oben erwähnten Konzentration der Token in nur wenigen Händen sehr manipulationsanfällig, Engagements in den enorm volatilen DeFi-Token sind nur etwas für sehr erfahrene spekulative Anleger.