Dabei soll es letztlich nicht bleiben: "Unser Expansionstempo wird mit Sicherheit zunehmen", sagte Foodpanda-Deutschlandchef Artur Schreiber der Nachrichtenagentur Reuters. Letztlich gehe es darum, dass jede Stadt ein solches Angebot haben sollte.
Zuletzt hatte sich Delivery Hero vor allem auf Asien und den Nahen Osten konzentriert, wo auch ein Großteil der in der Corona-Krise in die Höhe geschraubten Erlöse erwirtschaftet wird. Hierzulande konkurriert Delivery Hero nicht mehr nur mit dem Lieferando-Eigner und Branchenprimus Just Eat Takeaway.com, sondern auch mit expansionshungrigen und gut finanzierten Startups wie Gorillas, Flink und Getir, die teils mit Lieferungen in weniger als zehn Minuten um zahlungskräftige Kunden buhlen.
Inzwischen liefert Delivery Hero unter der Marke Foodpanda nicht mehr nur Restaurantessen aus, sondern will Kunden aus Mini-Lagern auch mit Waren des täglichen Bedarfs, Snacks sowie Obst und Gemüse versorgen und dabei mit lokalen Läden wie Blumenhändlern und Metzgern zusammenarbeiten. "Letztlich geht es darum, alles, was man sinnvoll schnell zustellen kann, auch anzubieten", sagte Schreiber mit Blick auf Arzneimittel und Elektronikprodukte, die bisher noch nicht im Portfolio sind.
Der Berliner Dax-Konzern will sich nicht zu den Kosten für die Deutschland-Rückkehr äußern. Im Mai hatte Firmenchef Niklas Östberg allerdings gesagt, dass sie wohl "jahrelang keinen Gewinn in Deutschland" erzielen werden. Die Höhe der konzernweiten Investitionen im laufenden Jahr hat das in mehr als 50 Ländern aktive Unternehmen, das operativ seit Jahren Verluste schreibt, mit rund 550 Millionen Euro veranschlagt. Am Donnerstag gibt Delivery Hero Einblick in das Geschäft im ersten Halbjahr. Erst am Montag hatte die 2011 gegründete Firma mit der Beteiligung am britischen Wettbewerber Deliveroo Schlagzeilen gemacht.
rtr