Das entspräche einem Plus von mindestens 44 Prozent. Im vergangenen Jahr legten die Erlöse um 89 Prozent auf 6,6 Milliarden Euro zu. Der Dax-Konzern hatte eine Spanne von 6,4 bis 6,7 Milliarden Euro vorgegeben. 2020 waren 2,8 Milliarden Euro eingenommen worden.

Delivery Hero profitiert davon, dass sich Menschen in der Corona-Krise daran gewöhnt haben, ihre Mahlzeiten online zu bestellen und sich nach Hause liefern zu lassen. Inzwischen will Delivery Hero seine Kunden allerdings nicht nur mit Restaurantessen versorgen, sondern auch mit Lebensmitteln und anderen Supermarktartikeln. Dafür wurde der Ausbau des Lagernetzes beschleunigt. Inzwischen betreibt Delivery Hero weltweit mehr als 1000 Lager, muss allerdings auch die Konkurrenz in Schach halten. Dazu gehören auch gut finanzierte Startups wie Getir, Flink und Gorillas, an denen sich Delivery Hero im vergangenen Jahr beteiligt hat.

Die Investitionen in das Lagernetz, Lieferfahrer sowie in neue Märkte und Übernahmen wie jüngst des spanischen Wettbewerbers Glovo halten Delivery Hero seit Jahren in der Verlustzone fest. Das soll langsam ein Ende haben. Dafür hat sich der Konzern angesichts der hohen Kosten und der scharfen Konkurrenz durch Lieferando-Eigner Just Eat Takeaway.com, Wolt und Uber Eats wieder aus Deutschland zurückgezogen und will das Japan-Geschäft verkaufen.

Das Unternehmen sei auf dem besten Weg, 2022 ein positives bereinigtes Betriebsergebnis (Ebitda) für das Plattformgeschäft - also das Essensliefergeschäft - zu erzielen, hieß es. In einem Reuters-Interview im Januar hatte Firmenchef Niklas Östberg eine Kehrtwende für den Gesamtkonzern angekündigt: "Wir wollen 2023 in einer Position sein, um die Gewinnschwelle auf Konzernebene knacken zu können." 2022 soll sich zunächst die am Bruttowarenwert (GMV) gemessene Betriebsergebnis-Marge (Ebitda-Marge) auf zwischen minus 1,0 und 1,2 Prozent verbessern nach minus 2,2 Prozent im abgelaufenen Jahr. Näheres zum im vergangenen Jahr tatsächlich erzielten Verlust dürfte erst der Jahresbericht enthalten, der am 28. April veröffentlicht wird.

rtr