Kernmarke VW bremst Neustart von Volkswagen
Nach überstandener Dieselkrise in den USA will Volkswagen mit Elektroautos wieder in die Offensive kommen. An einem ruckfreien Neustart wird der Konzern jedoch durch die renditeschwache Hauptmarke VW gehindert, die für fast die Hälfte des Umsatzes steht. Bei ihr brach der um Sondereffekte bereinigte Betriebsgewinn im abgelaufenen Jahr um elf Prozent auf 1,9 Milliarden Euro ein. Die Rendite fiel unter zwei Prozent - im Vergleich zu anderen Massenherstellern wie Toyota, Peugeot und Renault liegt VW damit deutlich zurück.
VW will in Kürze auf den Anleihemarkt zurück
Volkswagen will sich möglichst bald aus dem Klammergriff der Banken lösen und an den Kapitalmarkt zurückkehren. Der Konzern sei guten Mutes, relativ zeitnah wieder unbesicherte Anleihen zu platzieren, sagte Finanzchef Frank Witter am Dienstag. Es sei nicht geplant, den Überbrückungskredit mehrerer Großbanken erneut zu verlängern. Die Netto-Liquidität des Konzerns werde dieses Jahr temporär unter die 20-Milliarden-Euro-Grenze fallen, aber nur für kurze Zeit - eben auch dank der Anleihe-Emission.
VW-Chef Müller schließt Fusion mit Fiat nicht aus
Volkswagen steht einer Fusion mit Fiat Chrysler nach den Worten von Vorstandschef Matthias Müller sehr wohl offen gegenüber. Er schließe ein Gespräch mit Fiat-Chef Sergio Marchionne nicht aus, sagte Müller am Dienstag am Rande der Bilanzpressekonferenz in Wolfsburg. Er fügte hinzu: "Es wäre sehr hilfreich, wenn Herr Marchionne seine Überlegungen auch mir mitteilen würde."
VW-Chef Müller bekommt deutlich mehr Gehalt
Die Rückkehr von Volkswagen in die Gewinnzone macht sich auch im Geldbeutel von Vorstandschef Matthias Müller bemerkbar. Seine Gesamtbezüge kletterten im vergangenen Jahr auf 7,25 Millionen Euro, wie aus dem am Dienstag veröffentlichten Geschäftsbericht hervorgeht. 2015 verdiente er 4,76 Millionen Euro. Müller gehört allerdings erst seit März 2015 dem Konzernvorstand an und sitzt seit September 2015 auf dem Chefsessel - die Jahreszahlen sind daher nur begrenzt vergleichbar. Von seinen aktuellen Gesamtbezügen ist der Löwenanteil - 5,49 Millionen Euro - erfolgsabhängig.
RWE gewinnt nach Milliardenverlust wieder Oberwasser
Nach einem Milliardenverlust in Folge der Energiewende und einer Neuaufstellung schaltet der Essener Stromversorger RWE wieder in den Vorwärtsgang. Konzernchef Rolf Martin Schmitz befeuerte am Dienstag Spekulationen, dass RWE eine zentrale Rolle bei der Neuordnung der gebeutelten Energiebranche spielen könnte. "Wir sind in regelmäßigen Kontakten mit einer Vielzahl von Marktteilnehmern", sagte Schmitz auf der Bilanzpressekonferenz in Essen. Es würden "regelmäßig alle strategischen Optionen" geprüft. Schmitz schloss am Dienstag auf der Bilanz-Pressekonferenz in Essen nicht aus, dass der Versorger seinen Anteil an der Ökostromtochter Innogy von 77 Prozent weiter reduzieren könnte. Er wiederholte frühere Aussagen nicht, wonach RWE auf Dauer die Mehrheit behalten will. Das befeuerte Spekulationen, der französische Versorger Engie könnte an einer Übernahme von Innogy interessiert sein. Die Nachrichtenagentur Bloomberg hatte über entsprechende Überlegungen berichtet. Ob es zu einer Offerte komme, sei aber offen. Die RWE-Aktien schossen an der Börse um fast neun Prozent nach oben, Innogy zogen mit einem Plus von fast acht Prozent mit.
Symrise geht zuversichtlich ins neue Jahr - Höhere Dividende
Der Aromen- und Duftstoffhersteller Symrise will im laufenden Jahr trotz Unsicherheiten erneut deutlich schneller als der Markt wachsen. "Für 2017 sind wir trotz politischer Richtungswechsel und Spannungen in einzelnen Ländern optimistisch", sagte Konzernchef Heinz-Jürgen Bertram bei der Bilanzvorlage am Dienstag laut Mitteilung. Auch die Mittelfristziele bis 2020 seien unverändert gültig. Der MDax -Konzern stützt sich dabei auf ein in der Branche besonders breites Produktspektrum, das von Tiernahrungszusätzen bis zu funktionalen Inhaltsstoffen reicht. Zudem verfügt der Konzern über ein breites Arsenal natürlicher Rohstoffe.
Grenke und Bechtle - Aktiensplits kommen wieder in Mode
Gratisaktien kommen angesichts steigender Börsenkurse in Mode. Am Dienstag kündigten zwei deutsche Unternehmen Aktiensplits an, um ihre Papiere optisch billiger und damit leichter handelbar zu machen. Der Baden-Badener IT-Vermieter Grenke macht aus einer Aktie drei: Mit mehr als 164 Euro gehört sie derzeit zu den teuersten im Kleinwerteindex SDax. Beim IT-Händler und -Dienstleister Bechtle bekommt jeder Aktionär einen Anteilsschein zusätzlich ins Depot gebucht. Mit 100 Euro ist die Bechtle-Aktie die drittteuerste im Technologieindex TecDax. Der Kurs dürfte sich dann zunächst halbieren.
Snapchat-Werbeumsätze wachsen langsamer als erwartet
Der Messaging-Dienst Snapchat muss Marktforschern zufolge in diesem Jahr mit geringeren Werbeumsätzen als erhofft rechnen. Sie dürften bei nur 770 Millionen Dollar liegen, teilte die Axel-Springer-Tochter eMarketer am Dienstag mit. Das wäre zwar im Vergleich zu 2016 immer noch ein Anstieg um 157 Prozent. Allerdings waren die Experten im September von mehr als 800 Millionen ausgegangen. Grund für den Rückgang ist, dass sich Snapchat mehr Umsätze mit Partnerfirmen teilen muss.
Dax scheitert erneut an 12.000er Marke
Der Dax schließt am Dienstag unverändert bei 11.988,79 Punkten.
rtr/dpa-AFX