Maues TV-Geschäft bei ProSiebenSat.1 - Digitalgeschäft weiter stark



Der Medienkonzern ProSiebenSat.1 liegt nur dank eines gut laufenden Geschäfts im Internet auf Kurs zu seinen Jahreszielen. Sorgen bereitet dagegen der TV-Werbeumsatz. Hier ist der Konzern etwas pessimistischer als zuletzt. An der Börse sorgte dies für Verunsicherung und deutliche Abschläge. Die ohnehin seit einiger Zeit schwach laufende Aktie verlor am Donnerstag nach Bekanntgabe der Zahlen bis zu sieben Prozent.

Die Übernahme der Online-Partnerbörse Parship hat ProSiebenSat.1 im ersten Quartal zu unerwartet starkem Wachstum verholfen. Der Umsatz kletterte um 13 Prozent auf 910 Millionen Euro und der Betriebsgewinn um zehn Prozent auf 188 Millionen Euro, wie der Fernsehkonzern am Donnerstag mitteilte. Branchenexperten hatten lediglich Erlöse von 897 Millionen Euro ein Ergebnis von 185 Millionen Euro erwartet. Den größten Wachstumsbeitrag lieferten nach Konzernangaben die im Herbst übernommenen Kontaktbörsen Parship und Elitepartner.

Deutsche Post muss sich für Gewinnpläne strecken - Aktie sackt ab



Die Deutsche Post muss sich für ihre ehrgeizigen Gewinnpläne trotz des Booms im Paket- und Expressgeschäft strecken. Um den operativen Gewinn bis zum Jahr 2020 wie geplant zu steigern, müsse sich vor allem die DHL-Frachtsparte ranhalten, machte Finanzchefin Melanie Kreis am Donnerstag bei der Vorlage der Quartalszahlen in London deutlich. Zum Start ins Jahr litt der Bereich unter erhöhten Raten für Luft- und Seefracht.

Den Umsatz steigerte die Post im Auftaktquartal um 7,3 Prozent auf 14,9 Milliarden Euro. Das operative Ergebnis (Ebit) stieg um 1,4 Prozent auf 885 Millionen Euro - Analysten hatten hier allerdings mehr erwartet. Die Zahlen böten ein "gemischtes Bild", hieß es bei Analysten der DZ Bank.

Anleger senken Daumen über Nordex nach verpatztem Jahresstart



Der Windkraftanlagen-Hersteller Nordex ringt nach einem durchwachsenen Start ins Jahr weiter um das Vertrauen der Investoren. Vor allem der Auftragseingang im ersten Quartal enttäuschte. Analysten zeigten sich am Donnerstag skeptisch für das weitere Jahr.

Der Windturbinenhersteller war im ersten Quartal mit seiner Gewinn- und Umsatzentwicklung hinter den Erwartungen der Analysten geblieben. Zudem war der Auftragseingang auf 333 Millionen von 541 Millionen Euro im Vorjahr gesunken. Analysten hatten im Schnitt mit einem Ordervolumen von 527 Millionen Euro gerechnet

Erste Bilanz von Snapchat-Mutter enttäuscht - Aktie bricht ein



Der Facebook-Rivale Snapchat hat mit seinen ersten Geschäftszahlen seit dem viel beachteten Börsengang die hohen Erwartungen verfehlt. Die Snapchat-Aktie brach am Donnerstag in New York um 21 Prozent auf 18,19 Dollar ein. Die Papiere waren im März zu 17 Dollar an den Markt gebracht worden und allein am ersten Handelstag um 44 Prozent in die Höhe geschnellt. Kritiker warnten, die Quartalsbilanz spiegele die Bewertung der Firma von rund 24 Milliarden Dollar beim Börsengang nicht wider

Der Umsatz von Snap vervierfachte sich dank sprudelnder Werbeeinahmen auf 149,6 Millionen Dollar - blieb damit aber ebenso hinter den Erwartungen zurück. Aufgrund aktienbasierter Sonderkosten im Zuge des Börsengangs weitete sich zudem der Verlust im Quartal auf 2,21 Milliarden von 104 Millionen Dollar aus.

Telekom liebäugelt in USA mit Fusionen - Beteiligung bremst Geschäft



Die Deutsche Telekom ist in ihrem guten Lauf erneut von ihrer Beteiligung an der britischen BT Group gebremst worden. Im Tagesgeschäft lief es dagegen abermals rund für den Dax-Konzern, der den operativen Gewinn erneut kräftig steigern konnte. Insbesondere das brummende US-Geschäft, aber auch der Aufwärtstrend im Heimatmarkt Deutschland sorgten für mehr Schwung. Auf dem US-Markt rechnet Telekom-Chef Tim Höttges nach dem Ende der jüngsten Frequenzauktion nun mit einer heißen Phase von Fusionsgesprächen - auch rund um die eigene Tochter T-Mobile US.

Auf den zwölfprozentigen Anteil am britischen Telefon-Konzern BT habe man wegen der schlechten Aktienkursentwicklung im ersten Quartal 700 Millionen Euro abschreiben müssen, teilte die Telekom am Donnerstag mit. Der Überschuss brach unter anderem deshalb um drei Viertel auf 747 Millionen Euro ein.

Henkel wächst und wappnet sich für schärfer werdenden Wettbewerb



Der Persil- und Schwarzkopfhersteller Henkel stellt sich auf einen schärfer werdenden Wettbewerb ein. Preissenkungen und Sonderaktionen hätten im ersten Quartal zugenommen, sagte Vorstandschef Hans Van Bylen am Donnerstag bei der Vorstellung der Quartalsbilanz. "Wir spüren das in allen Regionen und allen Kategorien." Betroffen sei aber nicht nur Henkel, sondern die gesamte Branche. Gegensteuern will der Konzern mit Innovationen, die sich in der Regel teurer verkaufen lassen, dem schnellen Reagieren auf Trends und der Entwicklung neuer Produktkategorien.

So legte der Umsatz im Auftaktquartal organisch um vier Prozent auf 5,06 Milliarden Euro zu. Am stärksten wuchs der Klebstoff-Bereich mit einem Plus von 5,5 Prozent auf 2,3 Milliarden Euro, gefolgt von der Waschmittel-Sparte mit einem Anstieg von drei Prozent auf 1,73 Milliarden Euro. Der Umsatz mit Kosmetika kletterte um 2,3 Prozent auf 1,01 Milliarden Euro. Das bereinigte operative Ergebnis (Ebit) steigerte der Hersteller von Pritt und Persil um 13,8 Prozent auf 854 Millionen Euro.

Aktionäre fordern von BMW mehr Tempo bei Elektroautos



Die Aktionäre drängen BMW zum schnelleren Ausbau der Elektromobilität. Mittlerweile trieben amerikanische und chinesische Unternehmen die Technologie voran, bemängelte Daniela Bergdolt von der Deutschen Schutzvereinigung für Wertpapierbesitz (DSW). Die Einführung wichtiger Elektroautos 2020 oder 2021 könnte zu spät kommen.

Im Geschäft mit konventionellen Autos setzen die Münchner im Rennen mit Mercedes um die Premium-Marktführerschaft auf das oberste Luxussegment. "Wir schalten auf Angriff", erklärte Krüger. Zuletzt war Mercedes an BMW vorbeigezogen. Ab dem kommenden Jahr soll es mit dem 8er wieder einen hochmotorisiertes Luxuscoupe von BMW geben, kündigte der Konzernchef an.

Adidas bekommt Golf-Sparte TaylorMade mit Verlust los



Adidas hat einen Käufer für seine defizitäre Golfzubehör-Tochter TaylorMade gefunden. "Hier kann ich Vollzug melden", sagte der Vorstandschef des weltweit zweitgrößten Sportartikel-Konzerns, Kasper Rorsted, auf der Hauptversammlung am Donnerstag in Fürth. Das Geschäft mit Golfbällen, -schlägern und -taschen der Marken Taylor Made, Adams Golf und Ashworth geht für umgerechnet 390 Millionen Euro an den US-Finanzinvestor KPS. Die Käufersuche hatte sich rund ein Jahr hingezogen.

Solarworld gibt Konkurrenz aus China Schuld an Pleite



Die mit Milliarden-Subventionen zum Aushängeschild der deutschen Energiewende getriebene Solarindustrie verliert mit Solarworld ihren letzten Pionier. Wie viele Wettbewerber vor ihm hat nun auch Firmengründer Frank Asbeck den Gang zum Insolvenzgericht angetreten. "Die Marktverwerfungen und der Preisverfall haben uns überholt", sagte der Manager am Donnerstag der Nachrichtenagentur Reuters. Er habe keine Chance mehr gesehen, wie geplant 2019 schwarze Zahlen zu schreiben und die Schulden der seit Jahren defizitären Firma zurückzuzahlen. "Meine Aufgabe ist es jetzt, zusammen mit dem Insolvenzverwalter so viele Arbeitsplätze wie möglich zu sichern", kündigte der einst als "Sonnenkönig" titulierte Asbeck an.

Siemens baut 1700 Stellen in Deutschland ab



Der Siemens-Konzern plant weitere Einschnitte: Durch die Digitalisierung sowie Sparmaßnahmen im Bahngeschäft und der Sparte Digital Factory fielen in Deutschland in den nächsten Jahren knapp 1700 Stellen weg, teilte der Münchener Konzern am Donnerstag mit. Weitere rund 1.000 Arbeitsplätze sollen zu externen Dienstleistern wandern oder innerhalb des Konzerns verlagert werden. Bei dem Umbau, der verschiedene Standorte betrifft, wolle man möglichst ohne betriebsbedingte Kündigungen auskommen. Die Pläne seien den Vertretern der Arbeitnehmer vorgestellt worden, mit ihnen seien bald Gespräche über die Umsetzung geplant. Möglichst viele der betroffenen Mitarbeiter sollen für offene Stellen im Konzern qualifiziert werden.

rtr/dpa-AFX