Und wieder gehen die Märkte auf Talfahrt. Der Gas-Crash sorgt für neue Tiefstände an den Börsen und somit geht die Talfahrt erstmal weiter. Wie Anleger sich jetzt richtig positionieren und worauf es jetzt zu achten gilt.
Beim Dax geht es weiter kräftig bergab. Hatte der deutsche Leitindex am Freitag noch ein kräftiges Plus von mehr als drei Prozent eingefahren, weil die Sorgen vor weiteren sehr kräftigen Zinserhöhungen der US-Notenbank Fed abgeflacht waren, so stürzt der Gas-Crash den Dax wieder in die Tiefe. Denn: Aufgrund der Meldung von Gazprom, man könne die Gas-Pipeline Nordstream 1 aufgrund von technischen Problemen auf unbestimmte Zeit nicht betreiben, riss den Markt bereits am Freitagabend nach unten. Am Montagmorgen geht der Sturz weiter: Der Dax notiert mehr als drei Prozent im Minus und das ist vor allem für den Chart kein gutes Zeichen.
Charttechnik beachten
Denn der Dax ist drauf und dran, ein neues tieferes Tief zu bilden, was unweigerlich weitere Kursverluste zur Folge hätte. Reißt der Dax die Marke von etwa 12.400 Punkten, so dürfte es erstmal bis in die Region zwischen 11.250 Punkten und 11.500 Punkten bergab gehen. Beim TecDax sieht das Chartbild ähnlich aus, während es beim MDax und beim SDax noch schlechter aussieht: Hier wurden bereits neue lokale Tiefs gebildet, sodass ein weiterer Kurssturz vorprogrammiert scheint. Weil auch der Gaspreis an den Märkten wieder stark anzieht, stehen europäische und deutsche Aktien massiv unter Druck.
Auch der Euro verliert weiter gegenüber dem Dollar. Aber was können Anleger nun tun, um etwas gegen den Gas-Crash unternehmen zu können?
Ruhe bewahren, Cash aufbauen, nach Amerika schauen
Tatsächlich sollten Anleger versuchen, etwas Cash aufzubauen. Dies können sie durch gezieltes Sparen tun oder durch den Verkauf einiger Assets, die jetzt erstmal nicht vielversprechend aussehen. Bei deutschen und europäischen Aktien sollten Anleger jetzt erstmal Vorsicht walten lassen. Unternehmen aus der Grundversorgung wie Lebensmittel, Medizin oder Hygiene könnten nun das Mittel der Wahl sein. Zudem sollten Anleger aber auch nicht in Panik verfallen: Zwar können die Indizes natürlich noch etwas weiter fallen, aber sie sind nach dem Relative Stärke Index (RSI) auch schon nahe am überverkauften Bereich.
Mit dem dann angesammelten Cashbestand können Anleger bei weiteren Panikreaktionen der Märkte günstiger einkaufen oder dann einkaufen, wenn sich die Lage wieder beruhigt.
Zudem sollten Investoren ihren Blick jetzt nach Übersee richten. Denn obwohl die US-Indizes höher bewertet sind als die europäischen Pendants, leiden sie etwas weniger unter dem Gas-Crash. Außerdem sieht die Charttechnik hier deutlich besser aus. Heute ist Labor Day in den USA und die Börsen bleiben geschlossen. Anleger achten also darauf, wie viel die Indizes am Dienstag bei der Eröffnung abgeben. Grundsätzlich könnte sich ein Investment in den USA aktuell aber mehr lohnen. Beim Blick auf den S&P 500 ist deutlich zu sehen, dass der Index sich aktuell zwar auch im Abwärtstrend befindet, er aber noch Luft bis zur Bildung eines tieferen Tiefs aufweist.